Synagoge (Kirchheimbolanden)
Synagoge | ||
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Synagoge in Kirchheimbolanden (1920er Jahre) | ||
Daten | ||
Ort | Kirchheimbolanden | |
Architekt | August von Voit | |
Baustil | Klassizismus, orientalisierende Architektur | |
Baujahr | 1835–1836 | |
Abriss | 1941 | |
Koordinaten | 49° 39′ 59,7″ N, 8° 0′ 38,2″ O | |
Besonderheiten | ||
* Seit 1978 befindet sich auf dem einstigen Synagogengrundstück eine Gedenktafel * 1998 stellte die Initiative „Namen gegen das Vergessen“ einen Gedenkstein am Standort auf | ||
Sitzplatzordnung von 1876 |
Die Synagoge in Kirchheimbolanden, einer Stadt im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz, wurde 1835/36 errichtet. Die Synagoge stand Am Husarenhof 8, der ehemaligen Schloßstraße 15.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bau wurde nach Plänen des Zivilbauinspektors August von Voit in unmittelbarer Nähe der niedergebrannten Synagoge errichtet. Voit orientierte sich an der Synagoge in Ingenheim. Die Bauarbeiten begannen im April 1835. Am 1. September 1836 wurde die Synagoge durch Bezirks-Rabbiner Moses Cohen feierlich eingeweiht.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde von SA-Männern in der Synagoge Feuer gelegt, worauf sie völlig ausbrannte. Anfang 1941 wurde die Ruine gesprengt. Das Grundstück kam in den Besitz der Stadt Kirchheimbolanden.
Nach Abschluss des Restitutionsverfahrens zahlte die Stadt 1950 eine Entschädigung in Höhe von 2.300 DM und konnte im folgenden Jahr das Grundstück für 4.500 DM wieder erwerben. Bei Aufräumarbeiten des Grundstückes wurde eine Torarolle mit Wimpel gefunden und der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz übergeben.
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Synagoge wurde in einem klassizistisch-maurischen Mischstil errichtet. Die Westfassade war von Eckpilastern und einem Schildgiebel gerahmt. Das Portal in der Mittelachse zeigte einen charakteristischen Hufeisenbogen. Fünf große Hufeisenbogenfenster gliederten die Seitenwände. Den Abschluss bildeten Rundbogenfriese.
Im Untergeschoss befanden sich ein Schulraum, eine Mikwe sowie die Lehrerwohnung.
Baupläne von 1834
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Querschnitt
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Westfassade
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Seitenansicht
Gedenken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1978 wurde eine Gedenktafel am Synagogengrundstück angebracht, das heute als Parkanlage zwischen Paulskirche und Schlossplatz gestaltet ist. 1984 wurden drei Steine aus den Konzentrationslagern Natzweiler-Struthof, Dachau und Auschwitz vor der Gedenktafel aufgeschichtet.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 2: Großbock – Ochtendung. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08078-9 (Online-Ausgabe).
- Stefan Fischbach, Ingrid Westerhoff: „… und dies ist die Pforte des Himmels“. Synagogen Rheinland-Pfalz und Saarland. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Staatliches Konservatoramt des Saarlandes, Synagogue Memorial Jerusalem. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2005, ISBN 3-8053-3313-7, S. 208–210 (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland 2).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Synagoge in Kirchheimbolanden bei Alemannia Judaica (mit vielen Fotos)
- Ehemalige Synagoge in Rheinland-Pfalz
- Synagogenbau in Rheinland-Pfalz
- Synagogenbau in Europa
- Bauwerk des Historismus in Rheinland-Pfalz
- Bauwerk in Kirchheimbolanden
- Judentum in Kirchheimbolanden
- Erbaut in den 1830er Jahren
- In der Reichspogromnacht 1938 zerstörte Synagoge
- Synagoge im Donnersbergkreis
- Sakralbau im Donnersbergkreis
- Abgegangenes Bauwerk in Rheinland-Pfalz