Túmulo de la Sima
Der Túmulo de la Sima (auch Tholos de piedra de la Sima del Valle de Ambrona genannt) ist neben dem Túmulo de la Peña de la Abuela das zweite große Monumentalgrab, das zwischen 1999 und 2001 im Valle de Ambrona bei Miño de Medinaceli im Süden der Provinz Soria, in Spanien ausgegraben wurde. La Sima liegt westlich der Laguna de la Sima, am Fuße der Sierra Ministra, am linken Ufer des Arroyo Madre, zwei Kilometer südwestlich von Miño de Medinaceli.
Funde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Funde und die stratigraphischen Ablagerungen machen den Tumulus zu einem einzigartigen Fundplatz auf der Iberischen Halbinsel. Es wurden Belege für die Verwendung des Monuments in zwei Phasen der Jungsteinzeit (Sima I + II) und einer der Glockenbecherkultur (Sima III) sowie Spuren anschließender Intrusion gefunden.
Die Entdeckung eines großen Kalkmantels am Fuße des Tumulus, der dem im wenige Kilometer entfernten Peña de la Abuela ähnlich ist, macht es möglich, das Monument während der frühen Nutzungsphase als zentrales Grab zu beschreiben. Die Grabbeigaben der jüngsten Nutzung durch die Glockenbecherkultur wurden nahe dem Zugang neben vier oder fünf Bestattungen gefunden. Sie bestehen aus Gefäßen des maritimen Stils, drei Kupferdolchen mit Widerhaken, drei Pfeilspitzen aus Feuerstein, zwei Armschutzplatten, zwei kupfernen Pfeil- und Lanzenspitzen des Palmelatyps[1] (spanisch puntas de Palmela) sowie einer flachen Kupferaxt und stammen von etwa 2400 v. Chr.
Das Kalksteingrab
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kalksteingräber (spanisch tumbas calero) sind Kollektivgräber in runden Kraggewölbebauten aus Trockenmauerwerk, die zu Anfang des 4. Jahrtausends (Sima I) zwischen 3980 und 3940 v. Chr. errichtet wurden. Die durch ein rituelles Feuer verschlossene Struktur wird zu einer dicken Brandkalkkammer, die später mit reichlich Wasser gelöscht wird und vollständig erhärtet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Manuel Á. Rojo Guerra, Iñigo García-Martínez de Lagrán, Rafael Garrido Pena, Guillermo Morán Dauchez: Las „tumbas calero“ en el Valle de Ambrona (Soria, España) y su contexto social y ritual. In: Nuno Bicho, Antonio Faustino Carvalho (Hrsg.): Simbolismo, arte e espaços sagrados na pré-história da Península Ibérica: Actas do IV Congresso de Arqueología Penínsular (Faro, 14 a 19 de Setembro de 2004) (= Promontoria Monográfica. 5). Universidade do Algarve – Centro de Estudos de Património, Faro 2006, ISBN 972-99693-5-3, S. 123–134.
- Manuel A. Rojo Guerra, Michael Kunst, Rafael Garrido Pena, Iñigo García Martínez de Lagrán, Guillermo Morán Dauchez: Un desafío a la eternidad. Tumbas monumentales del Valle de Ambrona (= Arqueología en Castilla y León. Memorias. 14). Junta de Castilla y León, Valladolid 2005, ISBN 84-9718-319-3, S. 69–72.
- Carmen Cutiérrez Sáez, Ignacio Martín Lerma, Alba López del Estal, Charles Bashore Acero: The Functionality of Palmela Points as Throwing Weapons and Projectiles: Use-Wear Marks. In: João Marreiros, Nuno Bicho, Juan F. Gibaja (Hrsg.): International Conference on Use-Wear Analysis. Use-Wear 2012. Cambridge Scholars Publishing, Newcastele upon Tyne 2014, ISBN 978-1-4438-6816-7, S. 442–456.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Der Palmela-Typ, datiert auf etwa 2250–2000 v. Chr., ist eine flache, spitze, blattförmige Klinge mit Stiel. Die durchschnittliche Länge der Palmelas der Iberischen Halbinsel beträgt 9,2 cm. Die Spitzen sind die größten dieses Objekttyps, dessen Hauptmerkmal die rhomboide Form und ein sehr schmaler Stiel ist. Ob die größeren, schwereren Palmelas als Pfeil- oder Speerspitzen verwendet wurden, ist eine anhaltende Debatte.