Ta Nei
Ta Nei ist eine buddhistische Tempelanlage im Archäologischen Park Angkor und somit Teil des Welterbes in Kambodscha.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ta Nei wurde im späten 12. Jahrhundert unter der Regentschaft von Jayavarman VII. im Bayon-Stil als buddhistischer Tempel etwa 200 m westlich des Östlichen Baray erbaut. Dies geht aus Inschriften hervor, die in Türlaibungen von Ta Nei gefunden wurden. Indravarman II. ließ den Tempel erweitern und neben dem östlichen Torturm, dem Gopuram, auch welche in den anderen Richtungen des ersten Mauerrings errichten.[1] Der eigentliche Tempel hatte eine Grundfläche von 35 × 26 m und wurde dann in einem ersten Schritt 11 m nach Osten ausgebaut, so dass dort heute der erste und zweite Mauerring identisch sind. Dadurch rückte das östliche Gopuram des ursprünglich ersten Mauerrings in den inneren Tempelbezirks, wo es isoliert steht. In einem weiteren Schritt entstand der heutige zweite Mauerring, der eine Grundfläche von 55 × 47 m einnimmt und den eigentlichen Tempelbezirk markiert. Der dritte Mauerring, der von Osten nach Westen 190 m lang ist, blieb wahrscheinlich unvollendet.[2] Von ihm sind die Gopuram im Osten und Westen im Bayon-Stil der Spätphase erhalten, womit sie jüngeren Datums als das restliche Ta Nei sind und sich von der Gestaltung her etwas abheben.[3]
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ta Nei wird von drei Mauerringen umgrenzt, wobei der dritte Mauerring bis auf die Gopuram im Osten und Westen kaum erhalten ist. Die aus Sandstein gebauten Tortürme haben einen kreuzförmigen Grundriss, der von einem Tonnengewölbe überspannt wird. Sie sind eher einfach gestaltet mit Rankwerk als Ornamenten und Blindfenstern mit Gardinen als Steinreproduktion, die von Devas flankiert werden. Das Innere umläuft als schmückendes Element ein Gesims.[3]
Nördlich und südlich des inneren Tempelbezirks, zwischen zweitem und dritten Mauerring, ist jeweils ein rechteckiges Wasserbassin von 123 m Länge angelegt.[1][4]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Dawn F. Rooney: Angkor. Cambodia’s wondrous Khmer Temples. 6. Auflage. Odyssey Books & Guides, Hong Kong 2011, ISBN 978-962-217-802-1, S. 312 (englisch).
- ↑ Michael Freeman, Claude Jacques: Ancient Angkor. 2. Auflage. River Books Ltd, Bangkok 2003, ISBN 974-8225-27-5, S. 131 (englisch).
- ↑ a b Maurice Glaize: Les Monuments du groupe d’Angkor. 4. Auflage. Adrien-Maisonneuve, Paris 1993, ISBN 2-7200-1091-X, S. 139 (französisch, 285 S., Übersetzung von Nils Tremmel ins Englische [PDF; 8,0 MB; abgerufen am 11. August 2011] Erstausgabe: Portail, Saigon 1944).
- ↑ Marilia Albanese: Angkor. National Geographic Art Guide. Hrsg.: National Geographic Society. G+J/RBA GmbH & Co. KG, Hamburg 2006, ISBN 978-3-937606-77-4, S. 260, 261 (italienisch: I tesori di Angkor. Übersetzt von Wolfgang Hensel).
Koordinaten: 13° 27′ 8″ N, 103° 53′ 7″ O