Tagebuch einer Verlorenen (1912)

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Film
Titel Tagebuch einer Verlorenen
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1912
Länge 70 Minuten
Stab
Regie Fritz Bernhardt
Produktion Alfred Duskes
Kamera Charles Paulus (vermutlich)[1]

Tagebuch einer Verlorenen ist die (vermutlich) erste Verfilmung des 1905 in Berlin bei F. Fontane & Co. erschienenen[2] Romans »Tagebuch einer Verlorenen. Von einer Toten« von Margarete Böhme. Er wurde ein weiteres Mal 1918 durch Richard Oswald und ein drittes Mal 1929 durch Georg Wilhelm Pabst verfilmt.

Thymian, die Tochter des verwitweten Apothekers Henning, wird von einem Angestellten des Vaters verführt und deswegen von der eigenen Familie verstoßen. Daraufhin gerät sie immer weiter ins soziale Abseits und rutscht in die Halbwelt ab. Erst die Heirat mit einem wesentlich älteren Grafen verschafft ihr wieder Zugang zur bürgerlichen Gesellschaft. (Handlung nach Böhme)

Produzent war Alfred Duskes, Produktionsfirma war die Duskes-Filmfabriken GmbH. Berlin. Der Film entstand im Duskes-Glasatelier in der Blücherstraße 12.[3] Die Produktionskosten beliefen sich auf 1.275 Mark (8.000 Euro). Der Film kam am 2. Dezember 1912 in die Kinos.[4]

Der Film hatte eine Länge von drei Akten auf 1.275 Metern, ca. 70 Minuten.[5]

  • Eva Borst: Über jede Scham erhaben. Das Problem der Prostitution im literarischen Werk von Else Jerusalem, Margarete Böhme und Ilse Frapan, unter besonderer Berücksichtigung der Sittlichkeits- und Sexualreformbewegung der Jahrhundertwende. (= Studien zur Deutschen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Band 24). Verlag P. Lang, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-631-46460-6.
  • Eva Borst: Ichlosigkeit als Paradigma weiblichen Daseins. Prostitution bei Margarete Böhme und Else Jerusalem. In: Karin Tebben (Hrsg.): Deutschsprachige Schriftstellerinnen des fin de siècle. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1999, S. 114–137.
  • Alfred Duskes: Anzeige am 30. März 1912. In: Erste Internationale Filmzeitung.[6]
  • Thomas Gladysz: How many silent films were made based on Diary of a Lost Girl?[7] (online auf: louisebrookssociety.blogspot.de) (englisch)
  • Thomas Lenz: Konsum und Modernisierung. Die Debatte um das Warenhaus als Diskurs um die Moderne. (= Kulturen der Gesellschaft. Band 2). transcript Verlag, 2011, ISBN 978-3-8376-1382-7, S. 155–158.
  • Heide Schlüpmann: Das Bordell als arkadischer Ort? ‘Tagebuch einer Verlorenen’ von G. W. Pabst. In: Frauen und Film. 43, 1987.
  • Gudrun Wedel: Autobiographien von Frauen. Ein Lexikon. Böhlau Verlag, Köln/ Weimar 2010, S. 91, 107–108, 227, 242, 314, 412, 628, 1024, 1029, 1032, 1181.

Einzelnachweise

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  1. Paulus war Chefkameramann bei Alfred Duskes, vgl. Berliner Film-Ateliers. Ein kleines Lexikon Cinegraph
  2. 307 Seiten, 127. Tsd., vgl. Wedel S. 107.
  3. vgl. Berliner Film-Ateliers. Ein kleines Lexikon Cinegraph
  4. Gerhard Lamprecht: Deutsche Stummfilme 1903–1912. Deutsche Kinemathek eV, Berlin 1969, S. 398.
  5. Filmlängenrechner, Bildfrequenz: 16
  6. "Wir haben unseren Betrieb zentralisiert und eröffnen am 15. April 1912 SW 61, Blücherstr. 12 (direkt am Halleschen Tor) unsere neuen Kinematographen Aufnahme-Ateliers. Unsere im gleichen Hause befindlichen Filmdruckereien sind nach den neuesten Errungenschaften der modernen Lichtbildtechnik eingerichtet und leisten eine Tagesproduktion von 25 000 Metern.", zit. nach: Berliner Film-Ateliers. Ein kleines Lexikon Cinegraph
  7. However, in researching my introduction to the just issued new reprint of The Diary of a Lost Girl, I found that some film databases, such as filmportal.de and IMDb, list a 1912 German production titled Tagebuch einer Verlorenen. It was directed by Fritz Bernhardt and produced by Alfred Duskes. Little else is known of the film, which is presumably lost. And, its relationship to Böhme’s book is uncertain. Does anyone know? – See more at: louisebrookssociety.blogspot.de
  8. Angaben des Einsenders (21. März 2013): “I might hazard a guess and mention that this might be a poster for the stage play adaption of Bohme’s novel, or possibly the lost first film adaption, from 1912 …”