Tahtamaa
Tahtamaa ist der Titel eines Romans des estnischen Schriftstellers Jaan Kross, der 2001 veröffentlicht wurde.
Roman
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tahtamaa ist im Buch ein (fiktiver) Ortsname. Er bedeutet auf Deutsch etwa „Wunsch nach Land“. Im Roman steht Tahtamaa für das zeitgenössische Estland.
Der Roman erschien 2001 in estnischer Sprache. Er umfasst im estnischen Original der Erstausgabe 355 Seiten.[1]
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein einheimischer Este, Aabel Haljand, bekommt Anfang der 1990er Jahre ein Gehöft zurück, das seiner Familie mit der sowjetischen Besetzung Estlands enteignet worden war. Ein Exileste aus Schweden, Lingo Luuk, versucht, den Esten übers Ohr zu hauen. Für eine lächerliche Summe will er ihm das wertvolle Landstück abkaufen, da sich darauf medizinischer Heilschlamm fördern lässt.
Literaturkritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tahtamaa war der letzte Roman von Jaan Kross. Zugleich war es der erste Roman von Kross, der in der unmittelbaren Gegenwart spielt.
Die Handlung beginnt 1993. Estland hat sich von der Sowjetunion gelöst und ist wieder zu einem freien und demokratischen Rechtsstaat geworden. Das Buch handelt von schwierigen Umbau des Wirtschaftssystems und der Rückgabe des Landes an die früheren Eigentümer.[2] Viele Ratschläge kommen gefragt oder ungefragt von Exilesten, die jetzt wieder in ihr Heimatland zurückkehren. Während früher andere Mächte Estland okkupiert hatten, kommen jetzt die „kapitalistischen“ Auslandsesten aus dem Westen zurück, um das Land zu okkupieren. Sie übervorteilen dabei die einheimischen Esten, die die Deportationen und die Sowjetisierung Estlands überlebt haben, und ziehen sie wirtschaftlich über den Tisch.
Kross’ Roman wurde – ganz im Gegensatz zu seinen früheren, historischen Werken – von der Literaturkritik eher zurückhaltend aufgenommen und von der estnischen Öffentlichkeit wenig goutiert.
Übersetzt ist der Roman bisher nur ins Finnische (mit dem gleichen Titel Tahtamaa, Vantaa: Moreeni 2012. Übersetzt von Jouko Vanhanen).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Cornelius Hasselblatt: Geschichte der estnischen Literatur. Berlin, New York 2006, ISBN 3-11-018025-1, S. 694
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rezension (Eesti Päevaleht, 7. Dezember 2001)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ tallinn.ester.ee/search (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 3. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.