Taishang ganying pian

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Die Schrift Taishang ganying pian (chinesisch 太上感應篇, W.-G. T'ai-shang kan-ying pien – „Abhandlung über Tat und Vergeltung / Schrift über die Ursachen und Wirkungen (von Sünde und Verdienst)[1]“, auch kurz als Ganying pian 感應篇 bezeichnet) ist ein der daoistischen Tradition zugerechnetes einflussreiches Traktat der chinesischen Volksreligion aus der Zeit der Song-Dynastie. Zhe Yueli zufolge wurde das Werk zwischen 1101 und 1117 verfasst.[2] Es ist eine wichtige Quelle zur chinesischen Religionsgeschichte.

Es zählt zu einem Genre religiöser Traktate, den quanshanshu 勸善書 (bzw. shanshu 善书[善書] shànshū), die zu moralischem Handeln anhalten. Die Schrift gilt als von Taishang laojun (Taishang laojun 太上老君) geoffenbart und betont die Fähigkeit der Gottheit, zu belohnen und zu bestrafen. Dabei wird dem Himmel von den Drei Würmern (sanchong) und dem Herrscher des Schicksals (siming) Bericht erstattet. Je nach Schwere der Sünden wird das Leben verkürzt und bei guten Taten verlängert. Wer ein irdischer Unsterblicher (vgl. xian) werden will, für den sind dreihundert gute Taten erforderlich, für den, der ein himmlischer Unsterblicher werden will, tausenddreihundert ("夫欲求天仙者,當立一千三百善。欲求地仙者,當立三百善。"[3]).

Populäre Moralbücher dieser Art verbanden daoistische Glaubensvorstellungen von Langlebigkeit und Unsterblichkeit, konfuzianischer Ethik und buddhistischen Karma-Vorstellungen und waren in der chinesischen Neuzeit höchst beliebt.

Der Text wurde unter anderem von Stanislas Julien (1835) ins Französische und von James Legge (Texts of Taoism), Frederic H. Balfour, Suzuki/Carus sowie Eva Wong ins Englische übersetzt. Das Werk ist unter vielen englischen Titeln bekannt.[4]

Es ist im Daoistischen Kanon (Daozang) enthalten (DZ 1167).

  • Taitaro Suzuki, Paul Carus: T'ai-Shang Kan-Ying P'ien. Treatise of the Exalted One on Response and Retribution. The Open Court Publishing Company, Chicago 1906.
  • Qing Xitai 卿希泰, Li Gang 李剛: "Shilun daojiao quanshan shu" 試論道教勸善書 (Über daoistische Moralbücher (Quanshan shu)), Shijie zongjiao, 1985: 50–57
  • James Legge: The Texts of Taoism. Volume 2. New York: Dover Publications. 1962 (1891). (S. 235–46)
  • Charles F. Horne, ed.: The Sacred Books and Early Literature of the East, New York: Parke, Austin, & Lipscomb, 1917, Vol. XII, Medieval China, pp. 235–242.
  • Ingrid Fischer-Schreiber: Das Lexikon des Taoismus. Goldmann Verlag, München 1996, ISBN 3-442-12644-4
  • Zhu Yueli 朱越利: “Das Taishang ganying pian und die daoistischen Reformen der späten Nördlichen Song- und frühen Südlichen Song-Dynastie” (〈太上感应篇〉与北宋末南宋初的道教改革), in: Shijie zongjiao yanjiu《世界宗教研究》1983/4: 81–94
  • Stanislas Julien: Le Livre des récompenses et des peines. Paris 1835 (Online)

Einzelnachweise

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  1. http://www.uni-leipzig.de/~religion/rwi_lehre_ss2006.htm
  2. http://www.ctcwri.idv.tw/INDEXA3/A302/A3078/A307806.htm
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 17. September 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.taoism.org.hk
  4. Zum Beispiel Tablet on Supreme Correspondence; Treatise of the Exalted One on Response and Retribution; Chapters on Action and Response According to the Most High (Lord Lao); Tractate of Actions and their Retributions; Treaties of the Most Exalted One on Moral Retribution u. a.