Talsperre Bolarque

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Talsperre Bolarque
Lage
Talsperre Bolarque (Kastilien-La Mancha)
Talsperre Bolarque (Kastilien-La Mancha)
Koordinaten 40° 21′ 44″ N, 2° 49′ 7″ WKoordinaten: 40° 21′ 44″ N, 2° 49′ 7″ W
Land Spanien Spanien
Ort Provinz Cuenca
Gewässer Tajo
f1
Kraftwerk

Eigentümer Unión Fenosa
Betreiber Unión Fenosa
Bauzeit I: 1907 bis 1910
II: 1969 bis 1974
Betriebsbeginn I: 1910
II: 1974
III: 2010
Technik

Engpassleistung I: 28 MW
II: 208 MW
III: 4,2 Megawatt
Durchschnittliche
Fallhöhe
I: 42 m
II: 269,5 m
Ausbaudurchfluss I: 85 m³/s
II: 98,8 m³/s
Turbinen I: Francis-Turbinen 2 × 14 MW
II: Francis-Turbinen 4 × 52 MW
Sonstiges

Stand 2015

Die Talsperre Bolarque (spanisch Presa de Bolarque) staut den Tajo etwas unterhalb der Mündung des Guadiela. Der Tajo bildet an dieser Stelle die Grenze zwischen den Provinzen Cuenca und Guadalajara in Spanien. Etwa sechs Kilometer flussabwärts der Talsperre Bolarque befindet sich das inzwischen stillgelegte Kernkraftwerk José Cabrera. Ungefähr fünf Kilometer nordöstlich von Bolarque staut die Talsperre Buendía den Guadiela.

Mit dem Bau der Talsperre wurde im Jahre 1907 begonnen. Am 23. Juni 1910 wurde die Talsperre durch König Alfons XIII. offiziell eingeweiht.[1] Die Talsperre ist im Besitz der Unión Fenosa Generacion S.A.[2]

Das Absperrbauwerk ist eine Gewichtsstaumauer aus Beton mit einer Höhe von 36 m über der Gründungssohle. Die Mauerkrone liegt auf einer Höhe von 643 m über dem Meeresspiegel. Die Länge der Mauerkrone beträgt 292 m. Das Volumen des Staudamms umfasst 160.000 m³.[2]

Die Staumauer verfügt sowohl über einen Grundablass als auch über eine Hochwasserentlastung. Über den Grundablass können maximal 70 m³/s abgeleitet werden, über die Hochwasserentlastung maximal 1.700 m³/s.[2]

Die Talsperre Bolarque wurde ursprünglich mit einer Höhe von 24 m errichtet. 1954 wurde sie dann um 10 m erhöht.[3]

Bei Vollstau erstreckt sich der Stausee (span. Embalse de Bolarque) über eine Fläche von rund 5,1 km² und fasst 30,71 Mio. m³ Wasser – davon können 23 Mio. m³ genutzt werden.[1]

Das Kraftwerk besteht aus drei verschiedenen Anlagen.

Das Kraftwerk Bolarque I ist mit einer installierten Leistung von 28 MW eines der kleineren Wasserkraftwerke in Spanien.[4] Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme 1910 war es eines der ersten Wasserkraftwerke in Spanien.[1] 1954 wurden die Anlagen erneuert und das Maschinenhaus durch ein neues ersetzt.[3]

Die maximale Fallhöhe beträgt 42 m. Der maximale Durchfluss liegt bei 85 m³/s je Turbine.[5]

Die 2 Druckrohre des PSW

Das Pumpspeicherkraftwerk (PSW) Bolarque (span. Bolarque Reversible) wurde von 1969 bis 1974 errichtet.[6] Es ging 1974 (bzw. 1973)[7] in Betrieb. Die installierte Leistung beträgt 203[8] (bzw. 207[1] oder 208[5][7]) MW. Laut der folgenden Quelle beträgt die Leistungsaufnahme des PSW im Pumpbetrieb 208 MW und die maximale Leistung im Turbinenbetrieb 239 MW.[9]

Das PSW ist der Ausgangspunkt für den Tajo-Segura-Kanal. Es hat daher neben seiner eigentlichen Funktion als PSW auch noch die Aufgabe, das für den Kanal benötigte Wasser zur Talsperre Bujeda hochzupumpen,[5] von wo aus das Wasser dann in Richtung der Talsperre Alarcón fließt. Der Stausee der Talsperre Bujeda ist gleichzeitig das Oberbecken für das PSW Bolarque.[8]

Die Fallhöhe beträgt 269,5 (bzw. 245)[8] m. Der maximale Durchfluss liegt bei 98,8 m³/s.[5] Der Durchfluss beträgt im Pumpbetrieb 66 m³/s und im Turbinenbetrieb 99 m³/s.[8]

Am 26. Juni 2010 wurde noch ein weiteres Kraftwerk mit 4,2 MW in Betrieb genommen.[1]

Commons: Talsperre Bolarque – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Pilar Hernández: Bolarque celebra su centenario con una nueva central hidráulica. ABC, 26. Juli 2010, abgerufen am 26. Februar 2015 (spanisch).
  2. a b c PRESA: BOLARQUE. SOCIEDAD ESPAÑOLA DE PRESAS Y EMBALSES (SEPREM), abgerufen am 26. Februar 2015 (spanisch).
  3. a b Ignacio del Olmo: Historia de Bolarque. alcarria.com, 1. September 2002, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Oktober 2013; abgerufen am 31. März 2015 (spanisch).
  4. Pumped-Storage Plants in Portugal and Spain. Power Plants Around the World, abgerufen am 26. Februar 2015 (englisch).
  5. a b c d EL RECORRIDO DE LA ENERGÍA ITINERARIO ENERGÉTICO 5. (PDF; 302 kB) Fundación de la Energía de la Comunidad de Madrid (Fenercom), archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2015; abgerufen am 1. März 2015 (spanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fenercom.com
  6. La presa de Bolarque. (PDF; 397 kB) Centro de Ciencias Humanas y Sociales, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. September 2015; abgerufen am 1. April 2015 (spanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cchs.csic.es
  7. a b Cayetano Espejo Marín, Ramón García Marín: AGUA Y ENERGÍA: PRODUCCIÓN HIDROELÉCTRICA EN ESPAÑA. (PDF; 771 kB) Instituto Interuniversitario de Geografía, Universidad de Alicante, S. 23, abgerufen am 1. April 2015 (spanisch).
  8. a b c d Tagus-Segura distribution canals. Confederación Hidrográfica del Segura, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. August 2017; abgerufen am 25. Mai 2015 (spanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.chsegura.es
  9. Centrales de Generación de Energía Eléctrica. (PDF; 2,7 MB) Open Course Ware (OCW) – Universidad de Cantabria (UC), S. 29, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Oktober 2014; abgerufen am 25. Mai 2015 (spanisch).