Tassilo Broesigke
Tassilo Broesigke (* 8. Juni 1919 in Meierhöfen bei Karlsbad in Böhmen (heute Dvory bei Karlovy Vary in Tschechien); † 9. September 2003 in Hollabrunn) war Präsident des österreichischen Rechnungshofs von 1980 bis 1992.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er entstammt der altmärkischen Familie von Broesigke. Nach Besuch des Gymnasiums in Hollabrunn von 1929 bis 1937 studierte Broesigke Philosophie und das Studium der Rechte an den Universitäten München, Heidelberg und Wien. Er gehörte dem Corps Danubo-Markomannia Wien an.[1] Er beantragte 1938 die Aufnahme in die NSDAP.[2][3] Von 1946 bis 1947 absolvierte der das Gerichtsjahr, war als Rechtsanwaltsanwärter tätig und promovierte im Jahr 1947. Ab 1951 hatte er eine eigene Rechtsanwaltskanzlei. Broesigke verteidigte mehrfach Ex-Nazis unter anderem in Presseverfahren[4], darunter auch Taras Borodajkewycz.[5] In einem Leserbrief verteidigte Broesigke das Bekenntnis der FPÖ „zur deutschen Volks- und Kulturgemeinschaft“.[6]
1956 wurde er Landesparteiobmann der FPÖ Wien und zog von 1959 bis 1963 als Abgeordneter in den Wiener Landtag ein.[7]
Von 1963 bis 1966 und von 1970 bis 1980 war er Abgeordneter zum österreichischen Nationalrat. Als ein Vertreter der kleineren oppositionellen Partei wurde er aufgrund der damaligen politischen Usancen 1980 vom Nationalrat in die Kontrollfunktion des Rechnungshofpräsidenten gewählt.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1942: Eisernes Kreuz II. Klasse
- 1976: Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich[8]
- 1980: Großes Silbernes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich[8]
- 1981: Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband
- 1983: Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich[8]
- 1997: Bürger ehrenhalber der Stadt Wien
- 1999: Goldenes Doktordiplom der Universität Wien
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tassilo Broesigke auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Burschenschafter in Österreichs Politik. In: Burschenschaftliche Blätter, 90. Jg. (1975), H. 3, S. 79.
- ↑ Evelyn Adunka. Die vierte Gemeinde die Geschichte der Wiener Juden von 1945 bis heute. Berlin 2000. S. 423
- ↑ Bundesarchiv R 9361-II/118689
- ↑ ÖNB-ANNO - Der Neue Mahnruf. Abgerufen am 10. Januar 2024.
- ↑ ÖNB-ANNO - Der Neue Mahnruf. Abgerufen am 10. Januar 2024.
- ↑ ÖNB-ANNO - Der Neue Mahnruf. Abgerufen am 10. Januar 2024.
- ↑ Homepage des Rechnungshofs, abgerufen am 6. September 2008 ( des vom 12. April 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b c Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)
Personendaten | |
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NAME | Broesigke, Tassilo |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Politiker (FPÖ), Landtagsabgeordneter, Rechnungshofspräsident (1980–1992), Abgeordneter zum Nationalrat |
GEBURTSDATUM | 8. Juni 1919 |
GEBURTSORT | Meierhöfen, Karlsbad |
STERBEDATUM | 9. September 2003 |
STERBEORT | Hollabrunn |
- Abgeordneter zum Nationalrat (Österreich)
- Landtagsabgeordneter (Wien)
- Politiker (20. Jahrhundert)
- Rechtsanwalt (Österreich)
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern und Schulterband
- Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
- Träger des Eisernen Kreuzes II. Klasse
- Absolvent der Universität Wien
- FPÖ-Mitglied
- Corpsstudent (20. Jahrhundert)
- Österreicher
- Geboren 1919
- Gestorben 2003
- Mann