Taubentürme in Frankreich
Die Taubentürme in Frankreich (französisch colombier oder pigeonnier) gibt es in großer Vielfalt in unterschiedlichen Bauarten, die teilweise regionale Ausprägungen erfahren haben.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Taubentürme konnten in der Regel während des Ancien Régime von den Grundherren nur mit königlicher Erlaubnis gebaut werden. Per Dekret der Assemblée nationale vom 4. August 1789 wurde dieses Privileg bei der Aufhebung der Feudalrechte abgeschafft. Der Artikel 2 lautet: „Le droit exclusif des fuies et colombiers est aboli…“[1]
Die Taubentürme sollten den Reichtum und die Macht des Besitzers zeigen. Ebenso wurden damals Tauben in großen Mengen verzehrt, weshalb die Taubenzucht wirtschaftlich interessant sein konnte. Die größten Taubentürme beherbergten bis zu 3000 Taubennester.
Eine besondere Form der Taubentürme werden fuies genannt, das sind Türme über Brücken (sehr selten) oder Tortürme (vor allem bei Bauernhöfen), die nur im oberen Bereich den Tauben Unterkunft bieten. Im unteren Bereich haben sie eine andere Funktion. Taubentürme können sich auch über oder direkt an Wohngebäuden befinden.
Bauformen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rundtürme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die mit Abstand häufigste Form der Taubentürme sind die Rundtürme aus Bruchstein oder seltener aus Haustein. Manche Taubentürme entstanden aus Wehrtürmen mittelalterlicher Burganlagen (siehe z. B.: Taubenturm in Courtioux).
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Taubenturm eines Bauernhofs im Département Aube, 15. Jahrhundert
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Taubenturm im Département Ain, 16. Jahrhundert
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Taubenturm mit Strebepfeilern im Département Calvados, 16. Jahrhundert
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Taubenturm im Département Seine-et-Marne, 16. Jahrhundert
Rechteckige Türme
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Taubenturm im Département Lot, 14. Jahrhundert
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Taubenturm der Domaine de Beaulieu im Département Charente-Maritime, erbaut 1595
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Taubenturm im Département Dordogne, 17./18. Jahrhundert
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Taubenturm eines Herrenhauses im Département Charente, 19. Jahrhundert
Oktogonale Türme
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Taubenturm im Département Seine-et-Marne, erbaut 1627
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Taubenturm im Département Aisne, 17. Jahrhundert
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Taubenturm im Département Calvados, 18. Jahrhundert
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Taubenturm im Département Calvados, 18. Jahrhundert
Tortürme
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Taubenturm im Département Lot, 15. Jahrhundert
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Torturm zu einem verschwundenen Bauernhof im Département Aisne, 17. Jahrhundert
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Taubenturm im Département Dordogne, 17./18. Jahrhundert
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Torturm einer ehemaligen Abtei im Département Aisne, 18. Jahrhundert
Fachwerkgebäude
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Taubenturm im Département Lot, 15./16. Jahrhundert
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Taubenhaus im Département Ain, 17. Jahrhundert
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Taubenturm Département Calvados, 16. Jahrhundert
Mischformen
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Taubenturm mit steinerner Kuppel, die eingestürzt ist, 16. Jahrhundert
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Taubenhaus im Département Tarn, erbaut 1779
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Taubenturm im Département Dordogne, 18. Jahrhundert
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Taubenturm mit pyramidenförmiger Laterne, 16. oder 17. Jahrhundert
Taubentürme in oder an Wohngebäuden
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Taubenturm im Département Hautes-Alpes
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Taubenturm im Département Calvados
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Taubenturm im Département Charente
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Taubenturm im Département Charente
Fassadenschmuck
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fassadenschmuck ist an den Taubentürmen selten, lediglich Gesimse werden häufig angebracht, meist als Schutz gegen kletternde Raubtiere wie Katzen und Marder.
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Taubenturm mit schmuckvoller Gaube, 17. Jahrhundert
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Taubenturm mit prächtigem Dach und Laterne
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Bruchsteinmauerwerk mit Gesims eines eingestürzten Taubenturmes
Taubennester
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Taubenturm im Département Lot, 14. Jahrhundert
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Taubenturm der Abtei Montierneuf im Département Charente-Maritime, 16. Jahrhundert
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Taubenturm im Département Côte-d’Or, 17. Jahrhundert
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pierre Leron-Lesur: Colombiers, pigeonniers en France. Éd. Massin 1987, ISBN 2-707201146.