Temporäres Stadion
Als Temporäres Stadion wird ein Stadion bezeichnet, das zumeist als Übergangslösung gebaut wird und/oder einer zeitlich begrenzten Nutzungsdauer unterliegt.[1]
Zweck
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Temporäre Stadien werden in der Regel im Eventbau an Orten ohne entsprechende Infrastruktur eingesetzt, wenn es um die Austragung von Sportanlässen geht. Temporäre Stadien werden allein zum Zwecke einer spezifischen Veranstaltung errichtet und nach deren Ende wieder abgebaut. Die Nachhaltigkeit soll dabei durch die Wiederverwendbarkeit von eingesetzten Materialien, Elementen und Modulen anderer Stelle ohne Verlust an Qualität und Sicherheit gewährleistet sein.
Vorteile (Beispiele)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Vorteile temporärer Stadien liegen neben hoher Kosteneffizienz und kurzen Bauzeiten auch in der Realisierbarkeit bzw. Anpassungsfähigkeit an ausgefallene Orte.
Adidas Arena
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Beispiel dafür ist die Adidas-Arena,[2] die anlässlich der FIFA Weltmeisterschaften 2006 mitten in Berlin unmittelbar vor dem Reichstag entstand und einen Fußball-Funpark mit 40.000 Quadratmetern umfasste.[3] Dieses Projekt war an so exponierter Stelle nur als temporäres Bauobjekt genehmigungsfähig.
Spielstätte der kanadischen BC Lions
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein weiteres Beispiel stellt die Interims-Spielstätte des kanadischen Footballclubs BC Lions[4] in Vancouver dar.[5][6] Dort entstanden im Jahr 2010 innerhalb von drei Monaten 27.500 Sitzplätze, zwölf Suiten für 20 Personen, Kommentatoren-Boxen für Radio und TV sowie Presseplätze, Flutlicht, Beleuchtung und die Verkleidung. Der Footballclub nutzt das Interim-Stadion während der Generalsanierung ihrer Heimspielstätte BC Place Stadium. Für den Bau der Ausweichspielstätte verwendete der verantwortliche Stadionbauer, Nüssli Gruppe, Material, das zuvor für die Olympischen Winterspiele in Vancouver im Einsatz war.
Stadien für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein temporäres Konzept in noch größerem Rahmen waren Stadien für das traditionsreiche zweitägige Eidgenössische Schwing- und Älplerfest:
- Frauenfeld 2010: Dort wurde ein Stadion mit knapp 50.000 Zuschauerplätzen errichtet – fast die Hälfte davon überdacht. Die Bauzeit betrug rund sechs Wochen.[7]
- Burgdorf 2013: Arena mit 52'000 Plätzen
- Estavayer-le-Lac 2016: 52'000 Plätze
Temporäre Stadien
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Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Würstchenbude inklusive. In: Der Spiegel. Nr. 5, 2011 (online).
- ↑ Stadionwelt: Fotos Adidas World of Football, Reichstag. Abgerufen am 28. März 2010.
- ↑ Abschied von Fußball-Globus und Arena. In: Berliner Morgenpost
- ↑ Website BC Lions: 2010 Home of the BC Lions. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 19. April 2010; abgerufen am 23. März 2010.
- ↑ Empire Fields Vancouver, Canada. Abgerufen am 23. März 2010 (englisch).
- ↑ Stadionwelt: Fotos Empire Fields Stadium. Abgerufen am 28. März 2010.
- ↑ Stadionwelt-Business: Temporäre Arena mit 47.500 Plätzen für ESAF 2010 Frauenfeld. Abgerufen am 28. März 2010.
- ↑ Temporäres Stadion Fortuna Düsseldorf: airberlin ist Namensgeber für die mobile Arena in Düsseldorf. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 18. März 2011; abgerufen am 29. März 2010.
- ↑ Temporäres Stadion Fortuna Düsseldorf: Live Webcam. Abgerufen am 29. März 2010.