Tepuinachtschwalbe
Tepuinachtschwalbe | ||||||||||
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Tepuinachtschwalbe, Männchen | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Setopagis whitelyi | ||||||||||
(Salvin, 1885) |
Die Tepuinachtschwalbe (Setopagis whitelyi, Syn.: Caprimulgus whitelyi, Antrostomus whitelyi, Hydropsalis whitelyi) oder Roraimanachtschwalbe, Roraima-Nachtschwalbe ist eine Vogelart aus der Familie der Nachtschwalben (Caprimulgidae).[1] Sie kommt im Norden Brasiliens, im Süden Venezuelas und in Guyana vor. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst bewaldete, feuchte Abhänge und Höhen auf Tepuis (Tafelbergen).[2] Der lateinische Name bezieht sich auf Henry Whitely.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Tepuinachtschwalbe ist 21–22 cm groß, das Männchen wiegt zwischen 30 und 40 g, das Weibchen zwischen 45 und 48 g. Die Art sieht der häufigeren Trauernachtschwalbe (Nyctipolus nigrescens) sehr ähnlich. Hauptunterscheidung sind die gleichmäßig gelbbraunen Unterschwanzdecken.[2] Ihr Rufen wird als „[eiliges] hreer“ mit einem anschließenden Abfallen der Tonhöhe beschrieben. Dieses soll sich alles ein bis zwei Sekunden wiederholen.[3]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nahrung besteht vermutlich aus Insekten. Die Brutzeit liegt – in Venezuela – zwischen März und April. Das Nest wird auf dem Boden angelegt.[2]
Gefährdungssituation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Tepuinachtschwalbe gilt als „nicht gefährdet“ (least concern).[4]
Etymologie und Forschungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstbeschreibung der Tepuinachtschwalbe erfolgte 1885 durch Osbert Salvin unter dem wissenschaftlichen Namen Antrostomus whitelyi. Das Typusexemplar wurde von Henry Whitely am Roraima-Tepui gesammelt.[5] Es war Robert Ridgway, der 1912 die neue Gattung Setopagis einführte.[6][A 1] Das Wort Setopagis leitet sich aus den griechischen Wörtern σής, σητός ses, setós für „Nachtfalter, Motte“ und πάγη, παγίς, πήγνυμι pāge, pagīs, pégnymi für „Falle, kleben bleiben“ ab.[6] Der Artname ehrt seinen Sammler.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter H. Barthel, Christine Barthel, Einhard Bezzel, Pascal Eckhoff, Renate van den Elzen, Christoph Hinkelmann, Frank Dieter Steinheimer: Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen. 3. Auflage. Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, Radolfzell 2022 (do-g.de [PDF]).
- Osbert Salvin: A List of Birds obtained by Mr. Henry Whitely in British Guiana. In: The Ibis (= 5). Band 3, Nr. 12, 1885, S. 418–439 (biodiversitylibrary.org).
- Robert Ridgway: Diagnoses of some new genera of American birds. In: Proceedings of the Biological Society of Washington. Band 25, 1912, S. 97–101 (biodiversitylibrary.org).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tepuinachtschwalbe (Setopagis whitelyi) bei Avibase
- Tepuinachtschwalbe (Setopagis whitelyi) auf eBird.org
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Tepuinachtschwalbe (Setopagis whitelyi)
- Roraiman Nightjar (Setopagis whitelyi) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Avibase
- ↑ a b c Handbook of the Birds of the World
- ↑ O’Shea, B. J. et al.: New records for Guyana, with descriptions of the voice of Roraiman Nightjar (Caprimulgus whitelyi). In: Bulletin of the British Ornithologists’ Club. 2007, S. 118–128.
- ↑ IUCN Redlist
- ↑ a b Osbert Salvin, S. 438.
- ↑ a b Robert Ridgway, S. 98.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ridgway ordnete der Gattung die Zwergnachtschwalbe (Setopagis parvula (Gould, 1837)) zu.