Eisenbahnteststrecke

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Teststrecken für Schienenfahrzeuge sind nichtöffentliche Schienenwege, die zu Überprüfungszwecken genutzt werden.

Teststrecken für Schienenfahrzeuge gibt es in der Regel nur vereinzelt. Sie werden zumeist von Eisenbahninfrastrukturunternehmen, Eisenbahnverkehrsunternehmen und Schienenfahrzeugherstellern bzw. ihrer Tochterunternehmen betrieben. Sie bestehen meist aus Rundkursen und/oder geraden Schienenstrecken. Sie beinhalten meist verschiedene technische Einrichtung zur Simulation verschiedener Streckensituationen. So etwa verschiedene Stromsysteme oder Steigungen.

Liste der Teststrecken

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Nachfolgend eine unvollständige Liste der geplanten, aktuellen und ehemaligen weltweiten Teststrecken für Schienenfahrzeugen:

  • Teststrecke der "China Academy of Railway Sciences"(Rundkurs Länge 9 km, Radius 1,43 km)(Lage)

geplant und nie verwirklicht:

ehemals:

Das Land Sachsen verfolgt Pläne, mit dem „Testzentrum für Eisenbahntechnik in Sachsen“ (Tetis) eine Eisenbahntestanlage zu errichten. Erwogen werden drei Varianten, die von einem einfachen Testring für 160 km/h bis hin zu drei Testringen für 100, 160 und 310 km/h reichen. 2020 wurde ein Potenzialstudie erstellt. Auf eine Ausschreibung zu einer Studie für eine vertiefte Standortprüfung gab es 2023 keine geeigneten Angebote. Auf der Grundlage von zwischenzeitlich erarbeiteten Handlungsempfehlungen kündigte das Wirtschaft- und Verkehrsministerium des Landes im Februar 2024 an, erneut eine Ausschreibung für eine vertiefte Standortprüfung zu starten.[2]

  • Testring Făurei. Großer Ring (13,7 km Länge) für bis zu 200 km/h, kleiner Ring mit Minimalradius von 180 m (2,2 km Länge) für 60 km/h.[5] 2008 von der Gleisbaufirma Wiebe komplett erneuert.[6]

geplant und nie verwirklicht:

  • Eisenbahnversuchsring Velim der VÚŽ (Eisenbahnforschungsinstitut), mit einem zugehörigen Forschungszentrum der VÚKV (Forschungsinstitut für Schienenfahrzeuge) – zwei Rundkurse mit 13,27 km und 3,95 km Länge

Vereinigtes Königreich

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Vereinigte Staaten

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  • Transportation Technology Center bei Pueblo (Colorado) (Gesamtlänge 77 km, Sieben Teilabschnitte: Hochgewichtsteststrecke für 39 Tonnen Achslast, Radsatzteststrecke (5,6 km), Testring (21,7 km, Höchstgeschwindigkeit 265 km/h), Nahverkehrsteststrecke (14,6 km, mit Stromschiene), Aufprall-Teststrecke (1,2 km), Präzisionsmessstrecke (10,0 km) und Fahrdynamikteststrecke)[8]

Öffentliche Bahnstrecken als Teststrecken

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Neben diesen Teststrecken werden Schienenfahrzeugen auch häufig auf öffentlichen Eisenbahnstrecken überprüft. So werden etwa Störstrommessungen oder Anfahrtsversuche an Steigungen durchgeführt. Um eine Vergleichbarkeit zwischen den Messungen zu gewährleisten, sind diese Teilstrecken besonders genau vermessen. Zu diesen zählt die Bahnstrecke Straubing–Plattling[9] oder die Schiefe Ebene in Oberfranken. Ebenso wurden diverse Geschwindigkeitsweltrekorde von Hochgeschwindigkeitszügen zwischen 1981 und 2007 jeweils auf Schnellfahrstrecken kurz vor oder nach ihrer Eröffnung erzielt.

Einzelnachweise

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  1. alstom.com: Salzgitter – Transport in Deutschland (Memento vom 12. Dezember 2011 im Internet Archive)
  2. Sachsen: Neuer Anlauf für Testzentrum. In: Rail Business. Nr. 9, 26. Februar 2024, ISSN 1867-2728, ZDB-ID 2559332-8, S. 6.
  3. Centre d'Essais Ferroviaire – offizielle Homepage
  4. Informationen zum Testring des polnischen Eisenbahninstituts
  5. Informationen des Betreibers AFER Romania
  6. Wiebe Romania
  7. Teststrecke für Dauerversuche. In: Die Bundesbahn, 9/1988, S. 879–881.
  8. AAR: TTCI Test Tracks, abgerufen am 16. April 2013
  9. eb-info.eu: Störstrommessungen an TGV POS (Memento vom 3. April 2016 im Internet Archive)