Tetraacetylglucopyranosylthiol
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Tetraacetylglucopyranosylthiol | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
2,3,4,6-Tetra-O-acetyl-1-thio-β-D-glucopyranose (IUPAC) | ||||||||||||||||||
Summenformel | C14H20O9S | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 364,37 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest[1] | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Tetraacetylglucopyranosylthiol ist ein Derivat der Glucose, das Acetyl-Schutzgruppen trägt sowie am anomeren Kohlenstoffatom eine Thiolgruppe. Es wird insbesondere in der Synthese von Glucosinolaten verwendet.
Herstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tetraacetylglucopyranosylthiol kann ausgehend von Glucose über Acetobromglucose hergestellt werden. Geht die Synthese von Glucose aus, wird diese zunächst mit Acetanhydrid und Bromwasserstoff umgesetzt. Die so gebildete Acetobromglucose muss nicht isoliert werden. Im nächsten Schritt wird die Acetobromglucose mit Thioharnstoff umgesetzt und das so erhaltene Intermediat dann mit Natriumsulfit in wässrigem Ethylacetat zu Tetraacetylglucopyranosylthiol hydrolysiert.[2]
Reaktionen und Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tetraacetylglucopyranosylthiol wird für die Synthese von Glucosinolaten verwendet. Dazu wird es mit einem Nitriloxid umgesetzt, das üblicherweise in situ aus einem Hydroxyimidoylchlorid hergestellt wird. Über das Hydroxyimidoylchlorid wird die variable Seitenkette eingeführt, während Tetraacetylglucopyranosylthiol die Thioglucosid-Einheit liefert. Anschließend muss nur noch die Sulfatgruppe eingeführt werden (beispielsweise mit Schwefeltrioxid-Pyridin) und die Acetyl-Schutzgruppen entfernt werden (beispielsweise mit Kaliumhydroxid in Methanol).[2] Dieses Konzept wurde beispielsweise bei der Synthese von Glucotropaeolin[3] sowie Glucosinalbin und Glucoaubrietin verwendet.[4] Tetraacetylglucopyranosylthiol wurde außerdem als Edukt verwendet, um chirale Liganden für die Palladium-katalysierte Allylierung herzustellen.[5]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Datenblatt 1-Thio-β-D-glucosetetraacetat, 97% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 14. Juli 2024 (PDF).
- ↑ a b Yi Lim, Michelle Ong, Russell Hewitt: Improved Synthesis of Glucosinolates. In: Synthesis. Band 50, Nr. 08, April 2018, S. 1640–1650, doi:10.1055/s-0036-1591895.
- ↑ M. H. Benn: A NEW MUSTARD OIL GLUCOSIDE SYNTHESIS: THE SYNTHESIS OF GLUCOTROPAEOLIN. In: Canadian Journal of Chemistry. Band 41, Nr. 11, 1. November 1963, S. 2836–2838, doi:10.1139/v63-415.
- ↑ M. H. Benn: THE SYNTHESIS OF GLUCOSINALBIN AND GLUCOAUBRIETIN. In: Canadian Journal of Chemistry. Band 43, Nr. 1, 1. Januar 1965, S. 1–5, doi:10.1139/v65-001.
- ↑ Pierluigi Barbaro, Antonio Currao, Jörg Herrmann, Reinhard Nesper, Paul S. Pregosin, Renzo Salzmann: Chiral P,S-Ligands Based on β- d -Thioglucose Tetraacetate. Palladium(II) Complexes and Allylic Alkylation. In: Organometallics. Band 15, Nr. 7, 2. April 1996, S. 1879–1888, doi:10.1021/om9509204.