Thandor – Die Invasion

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Thandor – Die Invasion
Entwickler Deutschland Planet4
Publisher Deutschland Innonics
OsterreichÖsterreich JoWooD
RusslandRusslandBuka Entertainment
Leitende Entwickler Thomas Gereke, Tobias Höfle
Komponist Gerhard Ottmer, Christoph Isermann
Veröffentlichung 13. Januar 2000
Plattform Windows
Genre Echtzeitstrategie
Thematik Military-Science-Fiction
Spielmodus Einzelspieler, Mehrspieler
Medium CD-ROM
Sprache Deutsch, Englisch
Altersfreigabe
USK
USK ab 12 freigegeben
USK ab 12 freigegeben

Thandor – Die Invasion ist ein Echtzeitstrategie-Computerspiel des deutschen Entwicklers Planet4. Es wurde am 13. Januar 2000 durch den deutschen Publisher Innonics veröffentlicht. Als eines der ersten Spiele in seinem Genre verwendete Thandor 3D-Animationen zur Darstellung von Einheiten und Terrain.

Das Spiel erhielt im deutschsprachigen Raum zwar einiges Lob, international erhielt es nur mäßige Kritiken, was sich auf die Verkaufszahlen niederschlug.

Schauplatz des Spiels ist die ferne Galaxie Thandor. Das aggressive Volk der Golrathen beginnt mit der Eroberung umliegender Systeme. Da sich die einzelnen Völker allein nicht imstande sehen, dieser Bedrohung Herr zu werden, schließen sie sich zur Allianz von Avares (kurz Ares) zusammen, mit deren Hilfe die Golrathen zurückgedrängt, aber nicht gänzlich besiegt werden können. Das gemeinsame Bündnis zerfiel daraufhin durch innere Streitigkeiten und die ehemaligen Verbündeten begannen sich zu bekriegen, während die Golrathen langsam wieder an Stärke gewinnen. In dieser Situation übernimmt der Spieler das Kommando über die letzten loyalen Truppen von Ares, um zunächst die ehemaligen Verbündeten wieder – auch mittels Gewalt – zusammenzuschließen und dann schließlich die Golrathen zu bezwingen, was auch gelingt.

Das Spiel hält sich in der Mechanik und Bedienung an die üblichen Genrekonventionen.

Es besitzt einen rudimentären Wirtschaftskreislauf, in dem die beiden Rohstoffe Tritium und Xenit mittels Pumpe bzw. Mine gefördert werden müssen und in Tanks bzw. Silos zwischengelagert werden. Das bläulich schimmernde Tritium wird in Kraftwerken in Energie umgewandelt, während goldig glänzende Xenit als Erz vordergründig zum Bau neuer Gebäude und Fahrzeuge verwendet wird. Mittels sogenannter Pionierfahrzeuge können Stützpunkte außerhalb des anfänglichen Bebauungsradius errichtet werden.

Einheiten werden in Jeeps, Panzer, Walker, Schiffe, Gleiter und Flugzeuge unterschieden und in spezifischen Fabriken hergestellt. Weitere Technologien, Gebäudearten, Chassis und Waffensysteme können im Forschungsbaum weiterentwickelt werden. Anders als aber andere Genrevertreter wie Earth 2150 und Command & Conquer besitzen die verschiedenen Fraktionen immer dieselben Fahrzeuge.

Ziel eines jeden Gefechtes, das stets auf der Planetenoberfläche stattfindet, ist es, die gegnerischen Einheiten und Gebäude zu zerstören. Mittels Diplomatie kann das Ziel schneller erreicht werden, indem der Spieler mit anderen Fraktionen Frieden schließen oder sich sogar mit einer Fraktion unter seiner Farbe vereinigen kann.

Das Spiel wird aus der Vogelperspektive gespielt, verzichtet allerdings auf eine starre isometrische Sicht und führt als eines der ersten Strategiespiele überhaupt ein frei schwenk- und zoombare Kameraführung ein. Das Schlachtfeld muss zunächst aufgrund des Nebels des Krieges erkundet werden. Die Sicht wird dabei durch das Terrain eingeschränkt (Line of Sight). Die verschiedenen Landschaften (Gras-, Wüsten-, Eis- und Lavawelten) haben keine Auswirkungen auf die Strategie.

Neben einer linearen, aus 21 Missionen bestehenden Einzelspieler-Kampagne gibt es einen Mehrspielermodus, der über LAN oder das Internet spielbar ist.

Technik und Entwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Spiel wurde von dem Studio Planet4 aus Hannover entwickelt, deren Mitarbeiter sich durch ihr Studium kannten. Das Spiel wurde zunächst von Innonics GmbH veröffentlicht, später von JoWood Entertainment. Für das Spiel wurde eine eigene 3D-Engine entwickelt.

Als Publisher trat zunächst Innonics und nach deren Bankrott JoWooD auf. In Russland wurde das Spiel von Buka Entertainment veröffentlicht.[1] Anfangs glaubten Entwickler und Publisher noch an den Erfolg, sodass an einer erweiterten Version 1.5 gearbeitet sowie Pläne für einen Nachfolger geschmiedet wurden. Allerdings floppte das Spiel finanziell und infolge des Misserfolgs musste der Spielentwickler Planet4 schließen.

2009 ist die Wort-Bildmarke Thandor abgelaufen und wurde in dessen Folge aus den Markenregistern gelöscht.[2]

Metawertungen
DatenbankWertung
GameRankings52,86 %[4]
Metacritic53/100[3]
Bewertungen
PublikationWertung
Computer Bild Spiele1,49[9]
GameSpot4,7/10[6]
GameStar79 %[11]
GameZone8,0/10[7]
IGN4,8/10[5]
Jeuxvideo.com17/20[8]
PC Action80 %[12]
PC Games76 %[10]
PC Joker77 %
PC Player74 %[13]
Power Play86 %[14]

Das Spiel erhielt vor allem von deutschsprachigen Magazinen viel Aufmerksamkeit und gute Bewertungen. Außerhalb fiel die Kritik dagegen verhaltener aus.

Während die Grafik als äußerst gelungen hervorgehoben und die Einstiegsfreundlichkeit gelobt wurde, wurden der Ressourcenhunger und die damit verbundene langsame Spielgeschwindigkeit sowie die generelle Kreativlosigkeit bemängelt.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Prairie Wolfe: Buka To Publish Thandor. neoseeker.com, 7. Juni 2000, abgerufen am 22. Juni 2016 (englisch).
  2. Registerauskunft (Registernummer: 39963897) des DPMA.
  3. Thandor: The Invasion. Metacritic, abgerufen am 6. Oktober 2023 (englisch).
  4. Thandor: The Invasion. GameRankings, abgerufen am 23. Oktober 2015 (englisch).
  5. Jeremy Dunham: Thandor: The Invasion Review. IGN, 7. März 2001, abgerufen am 23. Oktober 2015 (englisch).
  6. Bruce Grey: Thandor: The Invasion Review. GameSpot, 22. Januar 2001, abgerufen am 15. Mai 2017 (englisch).
  7. Michael Lafferty: Test Thandor - The Invasion auf GameZone.com (Memento vom 16. Februar 2005 auf WebCite)
  8. Test Thandor: The Invasion. In: Jeuxvideo.com. 7. November 2001, abgerufen am 23. Oktober 2015 (französisch).
  9. Test Thandor - Die Invasion, in: Computer Bild Spiele, 2/2000
  10. Petra Fröhlich: Spiel der guten Hoffnung. PC Games, 7. März 2001, abgerufen am 23. Oktober 2015.
  11. GameStar: Test in Ausgabe 02/2000
  12. PC Action: Test in Ausgabe 02/2000
  13. Thomas Werner: Test Thandor, in: PC Player 2/2000, S. 158–160 (Testberichte zu Thandor – Die Invasion bei Kultboy)
  14. Fritz Effenberger: Test Thandor - Die Invasion, in: Power Play 2/2000, S. 94f. (Scan im Internet Archive)