Thasos (Antike)

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Thasos (Griechenland)
Thasos (Griechenland)
Thasos
Die Lage des antiken Inselstaates Thasos auf der Karte von Griechenland
Lage der antiken Stadt Thasos auf der gleichnamigen Insel

Der antike Inselstaat Thasos (griechisch Θάσος) mit seiner Hauptstadt Thasos auf der gleichnamigen Insel entwickelte sich ab etwa 680 v. Chr. im Zuge der griechischen Kolonisationen in der Nordägäis. Bereits ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. kamen Stadt und Insel zu großer Bedeutung in der griechischen Welt und zu höchster Blüte, was mit Abstrichen und Unterbrechungen Jahrhunderte anhielt. Bei einer Gesamtbevölkerung auf der Insel im 5. Jahrhundert v. Chr. von 60.000 bis 80.000 erreichte die antike Polis Thasos eine Einwohnerzahl von etwa 20.000.[1] Im 7. Jahrhundert n. Chr. war die Stadt zerstört und verödet.

Gründung und Entwicklung der antiken Stadt

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35 km vom Festland entfernt, unter dem Schutz des Kap Evraiokastro im Osten und des Kap Pachys im Westen, profitiert die antike Stadt von einer Zahl von Vorteilen, die die Kolonisatoren aus Paros nutzen konnten. In günstiger geographischer Lage, an einem Kreuzungspunkt der Seewege, in einer fruchtbaren und wasserreichen Küstenebene, mit anstehendem Marmor in unmittelbarer Nähe, einer Akropole nahe am Meer, ließ sich eine geschützte Siedlung entwickeln.

Vorkoloniale Zeit

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Blick auf Thasos-Stadt, aus Süd; die Akropolis, von rechts: Pythion-Gipfel mit Genueser-Zitadelle, Athenaion-Plateau und Pan-Gipfel

Im Bereich der antiken Stadt Thasos befanden sich nach archäologischen Erkenntnissen in vorkolonialer Zeit verschiedene Siedlungsstellen. Baureste und datierbare Keramik aus den Wohnvierteln am Hermes-Tor zeugen von der Gründung und Entwicklung eines ausgedehnten Wohnbereiches, der im 8. Jahrhundert v. Chr. angelegt und bis in die frühchristliche Zeit genutzt wurde. Auch im Bereich des Herakleion und des Dionysion haben sich Hinweise auf prähistorische Besiedlung Ende des 8., Anfang des 7. Jahrhunderts v. Chr. ergeben. Eine mächtige Eisenschlackenschicht aus archaischer Zeit im Bereich des Artemis-Tempels lässt frühe berg- und hüttenmännische Aktivitäten als gegeben erscheinen.

7. Jahrhundert v. Chr.

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Plan der antiken Stadt Thasos mit der sie umgebenden Stadtmauer

Bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. entsteht im Südwesten der bedeutendste Kultbezirk der Stadt, das Herakleion, zu Ehren des melkartischen Herakles, mit einem bescheidenen Tempel (10 × 7 m) mit Opfergruben im Norden und einem mittig angeordneten Altar. Das Artemision wird im Zentrum der geplanten Stadt errichtet. Unter den verschiedenen Grabungsfunden befanden sich als Opfergaben Gefäße und Terrakotten aus der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts v. Chr. bis in römische Zeit, eine Tatsache, die die frühe Blüte des Kultes an dieser Stelle, sowie den lang anhaltenden Bestand des Heiligtums nachweisen.

Auf dem Fels des nördlichen Akropolis-Gipfels wird eine der wichtigsten Verehrungsstätten der Stadt, das Pythion, mit dem Tempel des Pythischen Apollon errichtet. Den Zugang zum Temenos schmückten die Reliefs eines Panthers und eines Löwen. Besonders eindrucksvoll ist im Osten des Pythion ein mächtiger, bis auf 10 m Höhe erhaltener antiker Abschnitt der Stadtmauer von 30 m Länge aus großen, flachen Gneisblöcken. An dessen nordwestlicher Stützmauer entdeckte man im Jahre 1914 den heute im Museum der Stadt stehenden Kouros. Auf dem mittleren Felsengipfel der Akropolis wird Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. auf einer nach Nordwesten angeschütteten Terrasse der erste archaische Tempel der Athena Poliouchos und Patroie, der Stadtgöttin und Schützerin der Stadt, geweiht: Fundamente auf einer Länge von 16 m innerhalb der Cella des etwa 150 Jahre später errichteten Tempels, Reste einer hangseitigen Terrasse und Bruchstücke von Keramikfigurinen, Vasen und Votivschalen weisen auf archaischen Ursprung hin.

Die Gründungsplätze der bedeutendsten Heiligtümer, des Artemision, des Herakleion im Bereich der unteren Stadt, sowie des Pythion und des Athenaion auf der Akropolis, sind früh festgelegt worden und dienten als feste Punkte bei der räumlichen Stadtplanung. Am Ende des 7. Jahrhunderts, entwickeln sich zwei Siedlungs- und Wohnbereiche, wovon der eine um das Herakleion, der andere nahe am Artemision liegt. Sie sind durch eine Straße verbunden, die zwischen Akropolis und Meer einer Isohypse in Südwest-Nordost-Richtung folgend in ihrem Verlauf bis in die Kaiserzeit erhalten geblieben ist. Diese breite plattenbelegte Hauptverkehrsachse, auch „Straße des Heiligtums der Chariten“ genannt, führt schließlich vom Caracalla-Bogen im Südwesten bis zur Passage der Theoroi im Osten.

6. Jahrhundert v. Chr.

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Herakleion aus Südwest

Am nordöstlichen Ende der Straße der Theoroi wird eines der wichtigsten Denkmäler der Stadt, das Monument des Glaukos, errichtet. Es handelt sich um ein Denkmal oder Grabmal für Glaukos von Paros, einen der Gründerväter der Stadt, der mit Archilochos im 7. Jahrhundert v. Chr. die Insel kolonisierte. Das Denkmal wird später in die nordöstliche Säulenhalle der Agora integriert.

Die wichtigsten frühen Verehrungsstätten werden vergrößert: Das Herakleion erfährt Anfang des 6. Jahrhunderts v. Chr. eine Erweiterung auf eine Fläche von 85 × 50 m. Im Zentrum des eingetieften ummauerten Zentralplatzes liegt der frühe Altar (13 × 5,70 m), im Süden wird ein Gebäude mit Säulenvorhalle und fünf Räumen errichtet, die wahrscheinlich für Bankette bei Kultfeiern genutzt wurden. Auf den Altar ausgerichtet entsteht auf erhöhter Terrasse anstelle des ersten frühen Heiligtums ein dorischer Antentempel (17,4 × 7,4 m). Auch im Artemision wird auf hoher Terrasse (33 × 33 m) ein Altar oder Tempel erbaut. Südlich des Herakleion und nördlich des Hermes-Tors wachsen neue Wohnviertel. Zwischen diesen beiden Siedlungsbereichen entwickelt sich ein städtischer Platz, die später ausgebaute Agora. Bei den heute noch eindrucksvollen Ruinen des Athenaion handelt es sich um ein zum Ende des 6., Beginn des 5. Jahrhunderts geschaffene Plattform von 55 × 35 m. Diese ist über der ersten Terrasse des 7. Jahrhunderts v. Chr. an den anstehenden Fels aufgeschüttet und im Westen und Norden von einer hohen Stützmauer aus mächtigen, rechtwinkligen Marmorblöcken umgeben. Der darauf neu errichtete amphiprostyle Athena-Tempel besteht aus einem westlichen Pronaos, einer Cella und einem östlichen Opisthodom. Der Altar wird westlich des Pronaos vermutet. Der Zugang erfolgt an der Ostseite über ein monumentales, über 8 m angestuftes Propylon. Gleichzeitig ist die im Süden angrenzende Stadtmauer in Bau. Die in der Mauer verbauten Marmorblöcke stammen aus dem zerstörten archaischen Tempel. Das Thesmophorion, ein Heiligtum der Demeter und der Kore, wird in das Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. datiert. Es steht im äußersten Norden von Kap Evraiokastro über einer etwa 30 m langen Stützmauer aus großen Gneisblöcken. Funde von gebrannten Traufziegeln, Figurinen und Inschriften, die die Verehrung von Zeus, Athena, Artemis und der Nymphen bezeugen, weisen auf Opfer- oder Dankfeste hin, die ab etwa 480 v. Chr. zu Ehren der Athena Patroie von den thasischen Frauen,[2] den Patrai, außerhalb der Stadtmauern gefeiert wurden.

5. Jahrhundert v. Chr.

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Stützmauer des Athena-Tempels auf der Akropolis aus Nordwest

Der wachsende Reichtum und die starke Bautätigkeit der Stadt basieren zu einem nicht unwesentlichen Teil auf dem in diesem Jahrhundert erfolgenden untertägigen Goldabbau innerhalb des Stadtbereiches, unter der Akropolis von Thasos. Eine der Verbindungen aus der Stadt zu den Stolleneingängen stellt die vom Artemision zur südlichen Höhe der Akropolis geführte Straße dar. Auf dem Felsgipfel entsteht das Pan-Heiligtum, eine halbkreisförmige, im Inneren mit einer Bankett-Szene geschmückte Nische.

Das Jahrhundert der großen architektonischen Realisierungen in der Stadt beginnt mit dem Bau der Stadtmauer, die der Manifestierung von Macht und Reichtum dient und gleichzeitig die Grenzen der antiken Stadt festlegt. Der Kreis der Umwallung ist etwas mehr als 4 km lang und umfasst einen Bereich, der bis dahin nur wenig bewohnt ist. Zum Schutz des geschlossenen Hafens erhält dieser eine eigene Hafenmauer. Der Mauerbau fällt in die Zeit der persischen Bedrohung. Nach Belagerung der Stadt durch Histiaios, forcieren die Thasier den Schiffbau und verstärken die Stadtmauer.[3] Wenige Jahre später muss diese Umwallung auf Befehl Dareios I. geschleift werden, woraufhin die Thasier diese umgehend wiederum restaurieren. Im Jahre 463 v. Chr. befehlen die Athener, die Mauer niederzureißen. Eine neuerliche Instandsetzung erfolgt gegen Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. Weitere Wiederherstellungen folgen. Trotz dieser Wechselfälle stammt der heute sichtbare Teil der Mauern noch aus dem 5. Jahrhundert. Bei einer durchschnittlichen Stärke von 2 m ist die Mauer in Schalenbauweise, aus äußeren Gesteinsblöcken und dazwischen gefüllter und gestampfter Erde oder Steinen, aufgebaut. Der äußere Mauerverband variiert. So findet man abschnittsweise polygonales Mauerwerk, oder aber eine Konstruktion aus groben, teilweise zyklopenhaften Marmorblöcken. Zwischen Pythion und Theater herrschen Steinschichtungen aus langen Gneisblöcken vor, abschnittsweise auch gemischt aus Gneis und Marmor. Die geläufigste Mauerart besteht aus gleichmäßig gehauenem und geschichtetem Marmor. Unterhalb des Pan-Abbruchs liegt ein mächtiger, aus der Mauer gestürzter Block mit eingemeißelten großen apotropäischen Augen. Mehr als 15 Türme und Eckbastionen werden in die Stadtmauer integriert, darunter der prächtige Turm am Tor des Zeus und der Hera und eine ungewöhnliche Turm-Bastion mit imposanter Marmortreppe am Pan-Abbruch.

Eckbastion am Parmenion-Tor, von Ost
Ausfalltor (Poterne), aus Süd

Elf Stadttore werden angelegt, wovon fünf, einzigartig in Griechenland, auf den Durchgangsseiten mit Reliefs geschmückt sind, auf denen Götter oder Heroen als Beschützer der Stadt dargestellt sind: das Tor des Hermes und der Chariten mit einer männlichen Gestalt, über die Schulter gehängtem Mantel, auf die Stadt zuschreitend, hinter ihm drei verhüllte weibliche Gestalten; das Tor der Göttin auf dem Wagen oder Triumph-Tor, eine Reliefdarstellung der Göttin Artemis auf einem von zwei Pferden gezogenen Wagen im fein gefälteltem Umhang, die Zügel in der linken Hand, das Gespann führend eine männliche Gestalt (Hermes); der monumentale Tor-Turm des Zeus und der Hera mit der Darstellung der thronenden Hera, das Zepter in der Hand, davor die geflügelte Botin Iris; das bedeutendste Tor der Stadt, das des Herakles und des Dionysos, mit einer Breite von 4,75 m, einer Inschrift, die Zeus, Semele und Alkmene als Beschützer der Stadt benennt, darunter ein Relief des als Bogenschütze knienden Herakles im Löwenfell, gegenüber die Darstellung des Dionysos mit Mänaden; das Tor des Silen, mit einem monumentalen Relief von 2,4 m Höhe, dem größten bekannten Figuren-Relief in der griechischen Welt, einen in Richtung Stadt gehenden und einen Kantharos haltenden Silen zeigend, darunter eine Giebelnische für Opfergaben; ein mächtiges Ausfalltor, eine Poterne zwischen Silen- und Parmenon-Tor; das Tor des Parmenon mit der Inschrift „Parmenon hat mich gemacht“.

Tor des Parmenon, aus Südost

470–460 v. Chr. entsteht im Bereich des öffentlichen Platzes ein zweigeschossiger Bau (55 × 13 m). Die Zugänge in die sieben Räume zu der nordöstlich entlang des Gebäudes verlaufenden Straße hin, sowie in die acht Räume zur Agora hin, lassen vermuten, dass es sich um das Prytaneion, den Sitz des Magistrats der Stadt, handelt. Dieses Gebäude wurde bis in die späte Kaiserzeit genutzt. Die Hauptverkehrsader erfährt um 480 v. Chr. an ihrem Ostende eine monumentale und spektakuläre Verlängerung durch den Bau der Passage der Theoroi. Der 11 m lange, plattenbelegte Durchgang zeigt Reliefs mit Darstellungen des Apollon und der Nymphen an der Westseite und des Hermes mit den Chariten an der Ostseite. Die zugehörigen Inschriften geben Opfervorschriften wieder. Auf Nymphen- und Charitenkult deuten Opfernischen im Durchgang hin, auf den Wänden sind Listen der thasischen Kultbeamten, der Theoroi, eingemeißelt. Die Reliefs der Passage wurden 1864 von dem französischen Reisenden E. Miller entdeckt und in das Museum des Louvre verbracht.

Auf der ausgegrabenen Stele des Hafens finden sich drei Straßen in der damaligen Stadt: Die „Straße des Heiligtums der Chariten“ als die große Lebensader zwischen Herakleion und Artemision, die „Straße entlang des Prytanaion“, und die „Straße vom Herakleion zum Tor bei den Fischen“. Der ursprüngliche Hafen der Stadt liegt in der Bucht direkt südwestlich von Kap Evraiokastro. Er war vermutlich im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. ohne Anlegestelle und Wellenschutz. Die nördliche Mole, deren Fundamente heute noch unter Wasser sichtbar sind, wird um 500 v. Chr. erbaut und weist eine Länge von etwa 110 m und eine Breite von 18 m auf. Am Kopf der Mole wird ein mächtiger Turm von etwa 20 m Durchmesser aufgesetzt. Auf der Molen-Nordseite entsteht ein Wall, der in Stärke und Höhe der Stadtmauer entspricht und dem Wind- und Wellenschutz gedient haben dürfte. Der zweite Hafen der Stadt, der Geschlossene Hafen, der ausschließlich als Kriegshafen dient, wird zu Beginn des 5. Jahrhunderts v. Chr. durch ins Meer ragende Molen, Mauern und Leuchttürme umfassend geschützt. Die thasische Flotte besitzt zu Beginn des Jahrhunderts 45 bis 50 Trieren, für deren Erhaltung an den drei Innenseiten des Hafens 15 Schutzbauten, Neorien, aufgebaut sind. Manche der Grundmauern sind Unterwasser noch erhalten. Der Hafen wird stadtseitig durch eine Mauer geschützt.

Wohnbezirk am Hermes-Tor (Haus Dimitriades), aus Nordwest
Wohn-, Handwerk- und Geschäftsbezirk am Silen-Tor, aus Nord

Das für Thasos gigantische Unternehmen des Mauerbaus wird zur selben Zeit begleitet von mehreren umfangreichen baulichen Tätigkeiten in den kultischen, öffentlichen und privaten Bereichen: Die Wohnbezirke werden von der Gegend nördlich des Hermes-Tores (Haus des Dimitriades) bis zum Zeus-Tor nach Südwest und zum Silen-Tor nach Süden erweitert. Im Artemision betritt man jetzt über die Treppe eines monumentalen Propylons den Platz mit einem großen rechteckigen Altar und den Tempelbereich der Schutzgöttin Artemis. Neu gebaut werden eine große rechteckige Opfergrube, angelehnt an die untere Terrassenmauer, sowie eine zweite runde Opfergrube auf dem Platz unterhalb des Heiligtums; im Herakleion wird der Tempel des 7. Jahrhunderts durch den Neubau eines Antentempel mit einer Cella von 13 × 9 m ersetzt. Die Ostseite wird bebaut mit einer Galerie von 8 × 63 m, die Südseite mit den Räumen für die Versorgung der an den Opferfesten teilnehmenden Bürger. Die Terrasse des Pythion wird nach Westen erweitert und mit einer 40 m langen Stützmauer versehen. Ende des 5., Anfang des 4. Jahrhunderts v. Chr. entsteht hinter der Stadtmauer am Meer, innerhalb einer Umwallung aus gleichförmigen regelmäßigen Blöcken das Poseidonion (49 × 33 m). Ein monumentaler zweitüriger Zugang aus Nordwest führt durch eine Säulenreihe in den Innenhof. Die rechte Seite des Hofes ist bebaut mit einer Reihe von 6 Räumen mit vorgesetzter Säulenhalle, die wohl als Gästeunterkünfte (Hestatorien) bei den Winterfeiern zu Ehren Poseidons dienten. Im mittleren Hof befinden sich von Nordost nach Südwest verschiedene Konstruktionen: eine runde Basis als Sockel einer Statue, ein rechtwinkliger Altar und die Plattform einer kleinen Kapelle. Hier kommen die Statuetten einer weiblichen Göttin reitend auf einem Delphin, einer Aphrodite Pelagia oder Amphitrite zur Aufstellung. Vor dem Zugang zum Heiligtum steht gegenüber dem Tor der Göttin ein Altar, der die Inschrift Hera des Hafens trägt. Während die Lage der alten Nekropolen des 7. und 6. Jahrhunderts v. Chr. bis heute unbekannt geblieben ist, sind aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. bis in das 3. Jahrhundert n. Chr. viele Sarkophage sichergestellt und Gräber aufgedeckt worden. Aus dieser Zeit stammen auch zahlreiche wertvolle Grabstelen.

4. und 3. Jahrhundert v. Chr.

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Akropolis-Bergwerk Thasos: schematischer Schnitt entlang der zentralen Hauptabbaue und Projektion der Akropolis-Gipfel in die Schnittebene N 23 Grad W mit Ansatz am Mundloch 1

Nach den politischen und militärischen Wirren des 5. Jahrhunderts gilt das 4. Jahrhundert v. Chr. für Thasos als eine Periode der wirtschaftlichen Prosperität. Unter der Akropolis wird weiterhin der ertragreiche Goldabbau vorangetrieben. Die günstige Situation drückt sich deutlich in der 1. Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. in Stadtentwicklung und -Architektur aus, ganz konkret vor allem aber in der Platzierung und Strukturierung der Agora. Die Auslegung der Anlage wird in den generellen Linien auf der etwa 120 × 140 m großen trapezförmigen Fläche festgelegt. Die spärlichen Reste von Baulichkeiten des 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. im Norden und in der Westecke des Platzes sind unbedeutend. Als frühester, innerhalb des Platzes erstellter Bau, gilt das Anfang des 4. Jahrhunderts erbaute Heiligtum des zum Markt gehörigen Zeus Agoraios Thasios. Der Antentempel mit Vorhalle (12 × 6 m) sowie ein rechteckiger Altar werden im nördlichen Bereich der Agora, von einer brüstungsartigen Mauer umschlossen, platziert.

In der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. nimmt die Abgrenzung des Platzes weiter Gestalt an: Nach Nordosten ist es der marmorne Paraskenia-Bau (21,55 × 9,33 m), ein Gerichtsgebäude mit einer eindrucksvollen 12-säuligen dorischen Front. Im Architrav finden sich Teile von Inschriften der Gründer, die Traufziegel sind mit schmückenden Ornamenten versehen. Im Inneren findet sich an der Mauer die Liste der Archonten des ersten Magistrats der Stadt, die bis in das 3. Jahrhundert n. Chr. fortgeführt wird. Es ist dort auch die offizielle Korrespondenz mit Rom im 1. Jahrhundert v. und n. Chr. eingeschrieben. Zu Ehren des thasischen Athleten Theagenes werden im nordwestlichen Bereich der Agora Stufenaltar und Statue errichtet.

Nach Südosten entsteht zu etwa derselben Zeit ein etwa 140 m langes und 10 m tiefes, eingeschossiges Wirtschaftsgebäude, das nach Südwesten etwa 60 m über die Agora hinausreicht. Die von der Hauptverkehrsstraße her zugänglichen Räume beherbergen zahlreiche Geschäfte, Werkstätten, Lager- und Wohnräume. Zwei Passagen führen in die Agora, eine dritte direkt zum geschlossenen Hafen. Dort entsteht an der Verbindung von Stadt- und Hafenmauer mit drei Kasematten das Tor zum Meer.

Das Theater der Stadt besteht nach Hippokrates von Kos[4] bereits in der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. Ein archäologischer Nachweis dafür liegt nicht vor, obwohl im Bereich des Bühnengebäudes archaische Reste vorzuliegen scheinen. Nach neueren Untersuchungen (1992–1995) wird als erster Bau das Bühnengebäude (Koilon) und die Zuschauertribüne am Ende des 4. bis erstes Viertel des 3. Jahrhunderts v. Chr. errichtet. Das Proszenium, Anfang des 3. Jahrhunderts v. Chr. von dem Bürger Lysistratos gestiftet, weist 12 dorische Säulen mit einer Schaftlängen von etwa 4,8 m zwischen zwei Pilastern auf und trägt ein Architrav mit einem Triglyphenfries.

Bauliche Entwicklung der Agora der Stadt Thasos vom 6. bis Ende 4. Jahrhundert v. Chr.

Hippokrates[5] erwähnt das Dionysion bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. Der Bezirk ist bis heute erst teilweise aufgedeckt. Am besten erhalten sind Partien der Umfassungsmauer aus Marmorquadern aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Der Votivsockel zwischen den Eingangspforten aus dem Ende des 4. oder Anfang des 3. Jahrhunderts v. Chr. hat mehrere Statuen, die die Personifikationen der Tragödie, der Komödie, der Dithyrambos und der Nocturne darstellen, getragen. In dem Monument im Nordwesten werden zwei Statuen, wahrscheinlich des Dionysos und einer Frauengestalt, aufgestellt. Im äußersten Nordosten des Platzes ist ein beachtliches Monument mit einer Gesamthöhe von 9 m mit einem Portikus von vier dorischen Säulen und einer großen halbkreisförmigen Basis im heiligen Bezirk errichtet. Die Namen der Künste und ihre Darsteller sind eingemeißelt, mittig steht ein überlebensgroßer Dionysos. Vor der Treppe des Monuments liegen zwei Altäre des 4. Jahrhunderts v. Chr., an denen man dem Guten Daimon und der Guten Tyche geopfert hat.

Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. entsteht in unmittelbarer Nähe des Herakleion das sehr bedeutende marmorne Monument des Thersilochos. Das Bauwerk misst 32 × 32 m. Der Zugang im Nordosten führt durch eine Vorhalle mit 8 dorischen Säulen. Im Inneren befinden sich 16 ionische Säulen von 6,5 m Schaftlänge auf massiven Sockeln in einem Karree von jeweils 15 m. Auf dem Fassaden-Architrav nennt eine Inschrift den Namen des thasischen Stifters Thersilochos.

Anfang des 3. Jahrhunderts v. Chr. entsteht die Begrenzung der Agora zum Hafen hin durch den Bau der monumentalen, marmornen Nordwest-Säulenhalle. Sie erreicht etwa 98 m Länge bei 14 m Breite und einer beachtlichen Deckenspannweite von etwa 12 m. Zum Platz hin stehen zwischen den Anten 35 dorische Säulen mit Schaftlängen von 5,2 m und einem unteren Durchmesser von 0,7 m. Der Triglyphenfries ist gekrönt von einer Skulpturenkette mit Akanthus-Ranken, darüber Traufziegel mit Löwenköpfen. Die nördliche Baulücke der Agora wird mit dem großen Tuffgebäude geschlossen. In der Südwestmauer dieses Bauwerks sind in hellenistischem Stil großblockige Orthostaten verarbeitet. Das im Inneren vorhandene halbrunde Fundament lässt vermuten, dass es sich um das Bouleuterion der Stadt handelt.

Die Südtrasse der Stadtmauer erfährt Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. eine Verstärkung durch den Einbau von 13 mächtigen Türmen, sowie die Umgestaltung der Stadttore des Zeus, des Silen und des Hermes. Erstmals ist ab Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. die Wohnbesiedlung der Stadt rückläufig, was sich weiter fortsetzt während der zwei letzten Jahrhunderte v. Chr. Bestimmte Stadtteile, die ehemals dicht bewohnt waren, werden aufgegeben oder sind nur noch ärmlich besiedelt.

2. und 1. Jahrhundert v. Chr.

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Agora, von rechts: Straße zum Tor am Meer, Propylaion, Platz mit Exedra, im Hintergrund Nordwest-Säulenhalle, aus Nordwest

In dieser Epoche nimmt die Agora mit dem Bau von Säulenhallen an drei Seiten ihre definitive Form an. Die Nordost-Säulenhalle schließt an das Paraskenia an und weist 12 monolithische dorische Säulen auf. Vor der Halle steht das hierher umgesetzte Monument des Glaukos aus dem Jahre 600 v. Chr. An der Hauptverkehrsstraße im Südosten, wird an die Gebäudezeile des 4. Jahrhunderts v. Chr. eine 90 m lange zweigeschossige Pfeilergalerie angebaut, die einen langen Saal von 9 m Breite beinhaltet. Davor entsteht zum Inneren des Platzes die Südost-Säulenhalle mit 33 monolithischen dorischen Säulen. Auf der Südwestseite wird die Agora abgeschlossen durch die ebenfalls dorische Südwest-Säulenhalle mit wiederum 32 Säulen. Der Portikus verläuft in direkter Richtung der Straße vom Meerestor zur Westecke der Agora. Dieser Zugang wird über eine breite Treppe und durch ein auf der Westseite mit zwei Säulen, zur Agora mit einem zweiflügeligen Tor versehenes Vestibül auf. Den Abschluss der Agora nach Südwest bildet ein Gebäudetrakt mit 3 Sälen und einer monumentalen Passage von der Südecke der Agora auf einen großen, von Gebäuden umgebenen öffentlichen Platz außerhalb der Agora.

1. bis 3. Jahrhundert: Römische Epoche

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Sarkophag des Poliadis Sosionos (Πολιάδης Σωσίωνος) vor dem Stadttor des Zeus und der Hera, aus WSW (1858)
Sarkophag bei Glyfada (1956)

Im 1. Jahrhundert n. Chr., insbesondere unter Kaiser Hadrian, vollzieht sich eine nochmalige Periode der Erneuerung quer durch die Stadt. Dieser Kaiser machte bei seinen Reisen durch die Provinzen des Reiches vermutlich auch auf Thasos Station.[6] In der folgenden Zeit wird das Theater, dem neuen Geschmack entsprechend, für Schauspiele mit wilden Tieren und für Gladiatorenkämpfe umgebaut: Die Orchestra wird in eine Arena verwandelt. Um 140 n. Chr. lässt der Thasier Heragoras am Fuße der Tribüne eine Balustrade, umgeben von einem Schutzgitter anbringen. Das Bühnengebäude wird erneuert. Im Zentrum der Agora entsteht ein Monument geweiht dem Kaiser Augustus und seiner Familie, insbesondere seinem Sohn Lucius Caesar. An der Westecke des Platzes, mit Anbindung an die Straße zum Meer, entsteht der Platz mit Exedra, ein marmorbelegter, peristyler Platz, mit dreiseitigen Kolonnaden, zur Straße hin mit ionischen Säulen, korinthischen Kapitellen und einem monumentalen Eingang, an der Hinterseite steht die Exedra. Eine Inschrift weist als Spender auf den Thasier Komis hin. Im Südwesten des öffentlichen Platzes werden die Fünf Exedren, halbrunde marmorne Sitzbänke mit mittig erhöht stehenden Bronzestatuen, errichtet. Nicht weit von der Südecke des öffentlichen Platzes, auf der Südostseite der großen Straße, lässt der Thasier Tiberius Claudius Cadmos vom Bildhauer Limendas eine weitere monumentale Exedra mit ionischem Fries und Statuen seiner Familie errichten.

Innerhalb und außerhalb der antiken Stadt konnte eine lokal definierte Nekropole bisher nicht festgestellt werden. Es haben sich jedoch besonders durch die Aussagen der frühen Reisenden deutliche Hinweise darauf ergeben, dass die Nekropole in der Ebene vor den westlichen und südwestlichen Toren der Stadt vermutet werden kann. In diesem Bereich sowie am Hafen und an den Ausfallstraßen wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch mehr als 50 Sarkophage und zahlreiche Grabstelen beschrieben.

In der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts haben sich die Wohnbereiche der Stadt innerhalb der Mauern wieder ausgebreitet, ebenso außerhalb nach Westen hin. Hier müssen Lagerhallen und Magazine des 1. Jahrhunderts n. Chr. Platz machen. Weiter im Süden, am Ende der Hauptstraße, erhebt sich in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts ein monumentaler Bogen, der etwas später dem römischen Kaiser Caracalla und dessen Familie gewidmet wird. Das 3-bögige Triumphtor misst eine Breite von 17 m, Tiefe von 2 m, der Mittelbogen eine Höhe von 10 m, die Seitenbögen von 7,5 m. Architrav und Fries sind einfach gestaltet, der einzige Schmuck besteht aus Blumenranken an den zentralen korinthischen Bogenstützen und Kapitellen, sowie einer Inschrift zu Ehren des Kaisers am Architrav des Hauptbogens.

In den letzten Jahrzehnten des 2. Jahrhunderts erfolgt eine Neugestaltung und Verschönerung der Sektoren südlich der Agora, des so genannten römischen Viertels: Anschließend an die Bauten des 4. Jahrhunderts v. Chr. wird nach Süden der Platz mit den hundert Bodenplatten erbaut. Mit einer 20-säuligen ionischen Kolonnade und zwei Portiken nach Nordwest zum Meer und nach Südost zur Hauptverkehrsstraße. Auf der anderen Straßenseite entsteht in einem ursprünglichen Wohnbereich der letzte Prunkbau, das Odeon, bestimmt für Schauspiele, Konzerte und Konferenzen. Dieses Bauwerk mit einer Fassade von 52 m zeigt den Charakter eines griechischen Theaters in seiner zwei-Drittel-runden Orchestra. Im Übrigen herrscht bei dem geschlossenen Gebäude römische Bauweise vor. Als letzter, bisher identifizierter griechischer Kultbau entsteht am Kap Evraiokastro, über dem antiken Thesmophorion, in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts ein Gebäude mit vorgesetzter Säulenhalle. In der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts n. Chr. führt wahrscheinlich der Einfall der Heruler zu großen Zerstörungen und Plünderungen in der Stadt.

4. bis 12. Jahrhundert: Byzantinische Herrschaft

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Thesmophorion-Stützmauern und Kapelle über frühchristlicher Basilika, aus Nord

Die Ablösung der griechisch-römischen Religion durch das Christentum und die bereits ab der frühchristlichen Zeit erfolgenden Piratenüberfälle haben den Verfall und die Zerstörung der archaischen Heiligtümer und Denkmäler zur Folge.

Im Stadtbild zeigen sich im 4. / 5. Jahrhundert wesentliche Einschnitte und Änderungen. Ohne Bezug auf das antike Raster wird nach einer neuen Planung umgestaltet. Verwaltungsgebäude und antike Heiligtümer werden abgerissen, das Steinmaterial für christliche Bauten verwendet und viele Kunstwerke nach Konstantinopel verbracht. Auf dem zerstörten antiken Gerichts-Gebäude in der nordöstlichen Agora platziert man im 5. Jahrhundert die dreischiffige Akakios-Basilika (23 × 15 m) mit Narthex und Diakonikon. Am Kap Evraiokastro entstehen im 5. / 6. Jahrhundert eine dreischiffige Basilika mit Narthex und Baptisterium (25 × 15 m), mehrere Grabmäler und ein Friedhof. Im 6. Jahrhundert wird im südwestlichen Strandbereich außerhalb der Mauer eine mächtige dreischiffige Kirche im Stil einer frühchristlichen byzantinischen Basilika (44 × 17 m) über einem römischen Wohnviertel aufgerichtet.

Die verheerenden Überfälle, Belagerungen und Besetzungen durch Vandalen, Awaren und Bulgaren im 5. bis 12. Jahrhundert führen schließlich zur totalen Zerstörung und Verödung der Stadt. Die antiken und die frühchristlichen Bauwerke liegen schließlich über Jahrhunderte in Trümmern.

Akropolis-Zitadelle, im Vordergrund Athenaion-Plateau, aus Südwest

Im Zuge des Vierten Kreuzzuges fällt Enrico Dandolo mit seinem venezianisch-fränkischen Heer auf dem Wege nach Konstantinopel um 1204 auf Thasos ein. Er errichtet im östlichen Bereich der Akropolis eine Burganlage und befestigt die Stadtmauern. Michael VIII. nutzt 1261/64 Thasos als Flottenstützpunkt. Es wird angenommen, dass ihm damals die Zitadelle auf der Akropolis, zur Verfügung steht. Dieses Bauwerk auf dem Pythion-Plateau wird 1307 durch den Genuesen Tidedio Zaccaria renoviert. Die Zitadelle wird am südlichen Zugang durch zwei Bastionen gesichert. Durch einen Wach- und einen Empfangsraum gelangt man in den Burghof. Ein zweiter Zugang findet sich im Nordwesten. Zwei Zisternen und eine Kapelle liegen im nördlichen Hofbereich. In der Festung ist eine große Zahl von marmornen Bauteilen und mächtigen Säulen aus dem Athena-Tempel verbaut.

Als 1357 der byzantinische Kaiser Johannes V. den Bithyiern Alexis und seinem Bruder Johannes die Insel erbrechtlich überlässt, wird auch der Hafen zusätzlich befestigt: am antiken Kriegshafen entsteht die mittelalterliche Hafen-Zitadelle, die sich vom Meeres-Tor über die Hafenmauer bis über die nordwestliche Säulenhalle der Agora erstreckt. Der verbliebene Viereckturm wird im Jahre 1931 wegen des Museumbaus abgerissen.

Die Akropolis-Zitadelle wird in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts von dem Archon von Thasos, dem Genuesen Dorino I. Gattilusio nach Südwesten hin nochmals durch zwei Türme verstärkt. Zwischen den Türmen wird vor der Westmauer ein Glacis angelegt.

13. bis 21. Jahrhundert

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Ausgrabung des Kouros auf der Akropolis, vor der Terrassenmauer im Westen des Pythion (1920)
Ausgrabungen auf der Akropolis durch die École française d’Athènes im Jahre 1911

Die Insel Thasos und die in Trümmern liegende antike Stadt Thasos werden ab dem 15. Jahrhundert von den frühen Reisenden beschrieben. Der Ort war verfallen und über sieben Jahrhunderte verlassen geblieben. Die Einwohner hatten sich infolge der andauernden Piratenüberfälle in die Berge – hauptsächlich in die Orte Panagia und Potamia – zurückgezogen. Genutzt wurde weiterhin eine Anlegestelle westlich des versandeten antiken Kriegshafens, bezeichnet als Hafen (Σκάλα) von Panagia. Eine vermutlich erste, jedoch im und um den Bereich der Akropolis beschränkte Wiederansiedlung, erfolgte ab 1204 infolge des Erscheinens der venezianischen Kreuzfahrer auf der Insel. Noch 1831 war das eigentliche Stadtgebiet verödet und von Bäumen und wildem Wein überwachsen.[7] Erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts kehrten die Einwohner in den Ort zurück. In dieser Zeit erwachte das internationale Interesse an den antiken Ruinenstätten der Insel. Archäologen und Wissenschaftler durchforschten Stadt und Insel, dokumentierten ihre Funde und verbrachten die wertvollsten und leicht zugänglichen Artefakte in die Museen von Istanbul, Paris und London.

Systematische Ausgrabungen wurden 1911, noch zu Zeiten der Osmanischen Herrschaft, von der École française d’Athènes aufgenommen und mit Unterbrechung durch die beiden Weltkriege bis heute durchgeführt. Seit 1969 geschieht dies in Zusammenarbeit mit der Ephorie für Prähistorische und Klassische Altertümer in Kavala.

Regierungsform und Verwaltungsstruktur der antiken Stadt

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Über die Institutionen der Stadt des 7. Jahrhunderts v. Chr., der frühen Epoche der Staatsgründung, ist wenig bekannt. Es wird angenommen, dass Adelige aus den Reihen der ersten Siedler die Polis und Chora Thasos beherrschten. Es treten jedoch in zahlreichen griechischen Poleis soziale Spannungen auf. Zum einen bekämpften sich verschiedene Adelsgruppen untereinander, zum anderen gerieten die niederen Stände immer mehr in wirtschaftliche Abhängigkeit vom Adel. Diese Konflikte bargen Potential für Bürgerkriege und so einigte sich die Bürgerschaft auf einen Aisymneten. Dieser wurde mit Generalvollmacht ausgestattet und hatte zwischen den rivalisierenden Parteien zu vermitteln und soziale Missstände auszuräumen. In vielen Poleis genügten diese Maßnahmen nicht und es entwickelte sich dann nach der Amtsniederlegung des Aisymneten zumeist eine Tyrannis.

So herrscht Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. auch auf Thasos der Tyrann Symmachos.[8] Nach seiner Vertreibung wird der Inselstaat unter ein Archontat gestellt. Aus fragmentarisch erhaltenen Listen sind die Amtsträger ab etwa 550 v. Chr. mit Namen, Amtszeiten und Funktionen bekannt. Diese konnten aus Inschriften im Paraskenion (Liste der Archonten) und in der Passage der Theoren im Südosten der Agora (Liste der Theoren) entnommen werden. Diese Aufzeichnungen reichen bis in die Imperiale Epoche. Sie schaffen Verbindlichkeit für die Chronologie in den Archiven, bringen aber auch das Ansehen, das die aufgeführten Bürger in der Stadt besaßen, zum Ausdruck. Die Institution des Archontats wurde wahrscheinlich von der Mutterinsel Paros übernommen und ist in Thasos mit drei Archonten besetzt.

Die drei Theoren kommen auf der Insel erst ab 540 v. Chr. jährlich in 3-maliger Versammlung zusammen. Sie haben religiöse, gelegentlich eponyme Befugnisse, insbesondere die Kultfeiern betreffend. Einem Anhang der Liste der Theoren ist ein Hinweis auf die Zeit nach der Tyrannei zu entnehmen, der besagt, dass um 540 v. Chr. „die Zeit beginnt, in der die Dreihundertsechzig regierten“, einer Ratsversammlung oder Boule, deren Mitgliederzahl den Tagen des antiken Jahres entspricht.

Anfang des 5. Jahrhunderts v. Chr. existiert im südlichen Bereich der Agora ein Prytaneion, ein öffentliches Gebäude, mit Empfangshalle und Sitz der für die städtischen Belange zuständigen Beamten. Hierzu zählen die sechs Epistaten. Über ihre Tätigkeiten werden nur Vermutungen angestellt: Möglicherweise waren sie in der Ratsversammlung die Führer der verschiedenen Fraktionen, die man in Athen auch als Prytanen bezeichnete. Jedenfalls stellten die thasischen Epistaten, die mit Zwangsvollmachten ausgestattet und verantwortlich waren für das Straßen- und Verkehrswesen, für die Überwachung öffentlicher Bauarbeiten, sowie für die Sauberkeit der Stadt, auch die Sittenpolizei.

Nach der Einnahme von Thasos durch die Athener im Jahre 463 v. Chr. herrscht ein moderates aristokratisches Regime. Die Vorherrschaft Athens hat eine demokratische Einflussnahme zur Folge, allerdings mit der Einsetzung nur eines Archonten. Die drei Theoren, die eine zweitrangige politische Rolle spielen, bleiben im Amt, unter ihnen der große Maler Polygnotos, der sich alle vier Jahre mit seinem Bruder ablöst.

Ab Frühjahr 411 v. Chr., geht man – gemäß der Liste der so genannten „3-Monats-Anarchie“ (infolge der Demission des ersten Eponymen) auf die Jahresversammlungen mit 3 Archonten zurück. Dreihundert allein gesetzgebende Bürger halten die Macht in Händen und gehen mit Erlass der Denunziationsgesetze hart gegen die Opposition vor.

Noch im selben Jahr wird in Thasos – angesichts der durch die Revolte der 400 eingetretenen politischen Krise – auf Initiative der Athener die Demokratie ersetzt durch eine Oligarchie, die jedoch bald die Unabhängigkeit der Stadt von Athen erringt. Die folgende spartanerfreundliche Oligarchie hält vier Jahre. Nach der Wiedereinnahme von Thasos im Jahre 407 v. Chr. bestehen die Athener auf die Rückkehr der Verbannten und die Wiedereinführung der „Demokratie“ mit ihrer öffentlichen Ratsversammlung.

Ab 404 v. Chr. wird die lakedämonische Ordnung eingeführt, die eine Dekarchie unter der Leitung von 10 Archonten zur Folge hat. Nach Rückkehr der athenischen Streitkräfte, kommt man ab 375 v. Chr. wiederum zu einer offeneren, dauerhaft etablierten oligarchischen Ordnung, die auch unter den Makedonen anscheinend keine Unterbrechung erfährt.

Am Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. orientieren sich die Institutionen der Stadt an den antiken Traditionen und dem athenischen Demokratie-Model: An oberster Stelle des Magistrats stehen drei Archonten, nachgeordnet drei Theoren. Akzeptiert war bei diesen Ehrenstellen eine nur einmalige Amtszeit, nachdem man vorher andere Ämter bekleidet haben musste. Gegen Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. erscheinen in den Listen der lokalen Verwaltungen die Söhne und Enkel als Nachfolger ihrer Väter und Großväter.

Die Gerichte stehen unter der Kontrolle von sieben (zeitweise auch nur drei) Apologeten, die mit der Boule eng verbunden scheinen, worauf die Widmungen an Hestia Boulaia, der Patronin der Ratsversammlung, zusammen mit Zeus, schließen lassen.

Die Geschworenen der Bürgerschaft, die Dikasten oder Diallakten, werden per Los bestimmt. Jeder von ihnen besitzt ein bronzenes Pinakion mit seinem Namen. Die Form dieser Plaketten war so gestaltet, dass sie in den Schlitz eines Kleroterion eingeführt werden konnten.

Die eingesetzten sechs Epistaten spielen allem Anschein auch im 5. Jahrhundert v. Chr. eine wichtige Rolle in überwachender Funktion bei Polizei und Justiz. Der auf Lebenszeit eingesetzte Epistate nimmt Beschwerden entgegen und schreitet beim Ergreifen von Personen ein. Er hat seinen Sitz in einem der Verwaltungsgebäude im südöstlichen Winkel der Agora.

Die beiden Agoranomen (vergleichbar den Ädilen in der Römischen Republik) überwachen den Markt und die Einhaltung der Gewichte und Maße durch die ihnen untergebene Polizei, die Astynomen und Metronomen. Sie haben ihren Sitz im Prytanaion. In diesem Gebäude stehen für die Sühnung von Vergehen Opfervasen bereit. Die Gaben gehen an den Gott Hermes. Es ist wahrscheinlich, dass einer der Agoranomen auch die Aufgabe der Kontrolle und des jährlichen Stempelns der Weinamphoren ausübt. Der Agoranom ist zudem verantwortlich für den ordentlichen Zustand der Verkehrswege, eine Rolle, die im 5. Jahrhundert v. Chr. den Epistaten übertragen war.

Zur Sittenpolizei und Justizverwaltung zählen drei Gynaikonomen, denen die Überwachung der strikten Einhaltung der Trauerordnung obliegt. Diese Behörde, die im 4. Jahrhundert v. Chr. in der Stadt geschaffen wird, wacht über Verhalten und Bräuche, besonders der Frauen, und im vorliegenden Falle über das Verhalten während der Trauer. Die Überwachung der Kleiderordnung oblag ebenfalls den Gynaikonomen. Eine bruchstückhafte Inschrift vom Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. bezieht sich hier im Besonderen auf Prostituierte.

In der hellenistischen Epoche bemerkt man ansonsten kaum eine Entwicklung der Institutionen. Im 3. Jahrhundert v. Chr. erscheinen zwei Mnemonen als Archivare von Verträgen und sonstigen Dokumenten. Die Zahl der Epistaten wird am Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. auf zwei reduziert.

Mit den Kriegsangelegenheiten und der Militärverwaltung waren fünf Polemarchen befasst, mit Jugenderziehung und Jugendsport die Gymnasiarchen.

Die Verantwortungsbereiche der aufgeführten Magistrate waren nicht genau festgelegt. So sind die Formen der Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Behörden zur Erhaltung der Ordnung und Durchsetzung der öffentlichen Vorschriften beispielsweise für das Bestattungswesen im 4. Jahrhundert v. Chr. zur Ehrung der im Krieg Gefallenen folgendermaßen beschrieben: Der Agoranom (Marktaufseher) lässt am Tage des Leichenzuges nichts außer Acht. Niemand darf um die tapferen Krieger, die Agathoi, in irgendeiner Weise länger als fünf Tage trauern. Heulen und Wehklagen ist untersagt. Zuwiderhandelnde werden religiösen Vergehens bezichtigt. Die Archonten, Gynekonomen und Polemarchen greifen ohne Ausnahme ein und jeder Magistratsbeamte ist befugt, die gesetzlich vorgesehenen Strafen durchzusetzen. Die Polemarchen lassen die Namen der Verstorbenen auf die Liste der Agathoi setzen. Man lädt ihre Väter und Söhne zu den Zeremonien ein und für jeden von ihnen überweist der Apodekt, der Verwalter des staatlichen Haushalts, die gleiche Summe wie für zu ehrende „Timouchoi“.

Die Institutionen passen sich in der Imperialen Epoche der neuen Ordnung an. Auch Frauen treten am Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. dem Archontat bei. Zu dieser Zeit besteht auch die Gerousia, der Rat der Alten, eine aristokratische Versammlung, in der manchmal auch Frauen zugelassen sind. Im 3. Jahrhundert n. Chr. treten nur noch zwei Archonten auf. Der wichtigste Beamte im Magistrat wird der Apodekt, als Einnehmer und Verwalter der Finanzen.

Priesterschaft und Kultfeiern

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Die Priesterschaft zählt als eine der oberen Magistraturen und wird normalerweise jährlich gewählt. In der klassischen Zeit sind es die Priester des Herakles, des Dionysos, der Aphrodite und des Asklepios. Ohne Zweifel gibt es auch eine Priesterin der Demeter.[9] Im 4. Jahrhundert v. Chr. ist als Verwalter aller religiösen Budgets der Hierope eingesetzt, der am Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. ersetzt wird durch den Hieromnemon. Im 1. Jahrhundert n. Chr. sind die Neokoren, die Tempelwächter der Aphrodite, der Artemis, der Athena und eine Priesterin des Zeus Eubouleos bekannt. Für die Kaiserzeit wird eine Priesterin der Kybele, ein Priester des Helios-Serapis und eine Anthophore erwähnt. Bedeutende Persönlichkeiten übernehmen auf Lebenszeit die Dienste als Priester des Herakles und des Poseidon. Im Laufe des 1. Jahrhunderts n. Chr. ist die höchste religiöse Ehre die Priesterschaft des Kaiserkults.

Die archaischen und antiken Kulte auf Thasos sind aufgrund des herrschenden Reichtums bedeutend und finden Ausdruck in zahlreichen Kultstätten, Weihegaben, Votivinschriften, Münzprägungen und Amphorenstempeln. Gegen Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. waren innerhalb des thasischen Jahres die folgenden Kultfeste etabliert:

Das thasische Jahr begann im November–Dezember mit dem Apatouria-Herbstfamilienfest zu Ehren des Zeus Patroos und der Athena Patroie. Letztere wurde von den parischen Ansiedlern bereits im 7. Jahrhundert v. Ch. auf der Akropolis als Beschützerin der Stadt verehrt. Es wurde im Dezember–Januar mit dem Maimakteria-Winterfest fortgesetzt, im Januar–Februar mit dem Posideia-, im Februar–März dem Anthesteria-Wein- und Blumenfest und im März–April dem Dionysia-Fest. Es folgten im Mai–Juni die Reinigungs- oder Großen Herakleia-Feste zu Ehren des melkartischen Herakles. Er soll nach Herodot[10] bereits vor der parischen Kolonisation auf der Insel im Herakleion von den Tyrern verehrt worden sein. Auch Dionysos, Gott des Weines und des Theaters, wird schon seit archaischer Zeit in diesen Monaten mit Satyrn und Mänaden in den „Choria“ gefeiert. Im Juli–August folgt das Alexandraia-Fest, im August–Oktober die Thesmophorien, die Großen Asklepieia-, Demetrieia-, Heroxeinia- und das Dioskouria-Fest mit dem Großen Komeia-Fest und zum Jahresabschluss das Badromia-Fest zu Ehren des Apollo.

Währungen und Münzen im alten Thasos

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In der Blütezeit des Edelmetall-Bergbaus auf der Insel Thasos und in ihrer Peraia war gegen Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. ein jährlicher Edelmetallertrag von etwa 200 Talenten (etwa 7.200 kg Silber) erreicht. Auf der Insel, vermutlich in der antiken Stadt Thasos, und in ihrer Peraia, vermutlich in Neapolis, bestanden thasische Münzstätten, die zu den frühesten in der griechischen Welt zählten. Bei ihren über nahezu 100 Jahre andauernden Grabungen auf Thasos wurden von den Archäologen der École française d’Athènes mehr als 10.000 Münzen aller geprägten thasischen Serien ergraben.

Stater-Währung Ende des 6./5. Jahrhunderts v. Chr.

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Das Motiv des Avers der allerersten Münzperiode ist in der thasischen Prägung dem Dionysos-Kult entlehnt: Es stellt einen Silen dar, der eine sich wehrende Mänade trägt. Auf dem Revers erscheint eine vierteilige Punze. Die etwa gleichzeitige neapolitanische Prägung weist hier ein Gorgonenhaupt auf.

Die erste Gruppe der Serie ist dadurch gekennzeichnet, dass die Mänade die rechte erhobene Hand mit gespreizten Fingern (Y) zeigt. Grundwert der Silberwährung ist der Stater, mit Triten und Hekten als den wichtigsten Ausprägungen bei mittleren Gewichten von 10–8,6, 3,9–3,6 und 1,8 g. Die Münzen wurden von Anfang an in einer ganz beträchtlichen Zahl geschlagen. Die Prägung dieser Münzen erfolgte bis in das frühe 5. Jahrhundert v. Chr. Im Schatzfund von Pistyros fanden sich 10 Stateren und 29 Hekten thasischer und neapolitanischer Prägung aus der ersten Stater-Gruppe, die etwa in die Jahre 520 bis 500 v. Chr. datiert werden. Auch im Hort von Asyut / Ägypten, dessen Deponierung man vor 475 v. Chr. datiert, finden sich zahlreiche thasische Münzen dieser Gruppe.

Aufgrund des thasischen Aufstands und dem Austritt aus dem Seebund erobert Kimon 463 v. Chr. die Stadt Thasos. Das Jahr markiert einen Bruch in der monetären Geschichte der Insel. Der sich ergebende Wegfall der Einkünfte aus der Peraia führt zur Ausgabe einer zweiten Gruppe von Silber-Stateren mit hohem Kupfergehalt. Sie weist die Prägung eines bärtigen Silens und der protestierenden Mänade mit jetzt fünf-fingeriger Hand auf. Es finden sich in dieser Periode zahlreiche, häufig sehr grobe Imitationen im thrakischen Stil, was die Münzfunde im Emporium Evros bestätigen. Die Prägung dieser zweiten Gruppe findet auch in späterer Zeit noch statt.

Die Athener führen die demokratische Staatsform ein und kontrollieren die Insel und die Peraia bis 447/446 v. Chr. In dieser Zeit beginnend erscheint die dritte und letzte Silen-Gruppe, bemerkenswert ausgearbeitet in parthenonischem Skulpturenstil, mit einem kahlen Silen mit kräftigem Bart und Pferdeschwanz, die Mänadenhand befindet sich jetzt hinter dem Silenprofil. Stateren und Triten behalten auf dem Revers die eingeprägten Punzen, ab der Hekte sind diese ersetzt durch Prägungen von Kateren, Delphinen und den Legenden ΘΑΣΙ, ΘΑΣΙΩΝ, ΘΑ. Es werden alle Werte des Systems geprägt: Stateren und Triten gegen 430 v. Chr., Hekten, Viertel-Hekten und Achtel-Hekten zwischen 412 und 405 v. Chr. Hekten und Hemihekten werden noch bis gegen 360 v. Chr. geschlagen.

Drachmen-Währung des 4. Jahrhunderts v. Chr.

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Thasische Silber-Tetradrachme: Dionysos/ Herakles, etwa 411–340 v. Chr. aus Pixodarus-Schatzfund (Le Rider: Thasiennes 23), SNG Copenhagen 750107 (15,7 g)

Nach der zweiten Revolte gegen die Athener 389/388 v. Chr. folgt die Einnahme der Stadt durch Thrasyboulos und der Eintritt in den zweiten Attischen Seebund. Die Wirtschaft der thasischen Peraia wird neu belebt und blüht wieder auf. Es setzt eine radikale Reform des Wertesystems ein, die zweite Münzperiode, mit neuer Stückelung, neuen Metallen und Legierungen und mit neuen Prägebildern: Die Drachmenwerte werden eingeführt, außer Silber- werden auch Bronze- und Goldmünzen emittiert. Als Prägemotive sind das Bildnis eines meist bärtigen und mit Efeu bekränzten Dionysos auf dem Avers und eines Herakles als Bogenschützen sowie der Legende ΘΑΣΙΩΝ auf dem Revers verwendet. Die Stückelung der neuen Währung bringt als Silbermünzen die Drachme und die Tetradrachme (Gewicht von 15 g), die Obolus-Werte Trihemiobolus, Hemiobolus und Triobolus. Mehrere Emissionen von Drachmen und Didrachmen in verschiedenen Epochen des 4. Jahrhunderts v. Chr. erfolgen in Gold. Aus 150 Schatzfunden in Griechenland, Ungarn, Serbien, Bulgarien und Rumänien, sowie aus Sammlungen, tauchen etwa 5000 Tetradrachmen und Drachmen-Stückelungen aus zwei thasischen Prägestellen auf.

Krenidischer Bronze-Stater: Herakles /Stab und Bogen, 360-356 v. Chr. (Le Rider: Thasiennes 29), SNG Copenhagen 820401 (1,48 g)
Thasischer Obolus, Bronze: Herakles/Keule, ΘΑΣ-ΙΩΝ, Bogen, Amphore, etwa 340-300 v. Chr. (Le Rider: Thasiennes 25), SNG Kopenhagen 173030, (3,62 g)

Um etwa 360 v. Chr. werden zusätzlich Bronzemünzen in sehr großer Zahl als Oboloi (9–10 g) und den Teilwerten Trioboloi, Hemioboloi und Vierteloboloi oder Quart, sowie die kleinste Münzsorte, Chalkoi, emittiert (335–310 v. Chr.) Auf dem Revers findet sich bei den Bronzemünzen meist nur Bogen und Keule des Herakles, und die Legende ΘΑΣΙΩΝ.

Zur selben Zeit tauchen aus der thasischen Peraia neue Gold- und Bronzemünzen als Statere und Bronzemünzen in Form von Chalkoi mit dem bartlosen Herakles auf, rückseitig mit verschiedenen Motiven und der Prägung ΘΑΣΙΩΝ ΗΠΕΙΡΟΥ.

Obolus-Währung des 3. Jahrhunderts v. Chr.

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Thasischer Obolus, Bronze: Herakles/ Bogen mit Weintraube, ΘΑΣ-ΙΩΝ und Keule, 3. Jh. v. Chr. (Le Rider: Thasiennes 45), SNG Kopenhagen 760233, (11 mm, 1,63 g)
Thasische Bronzemünze: Amphore / Füllhorn, ΘΑΣ-ΙΩΝ, 3. Jh. v. Chr. (Le Rider: Thasiennes 54), SNG Kopenhagen 760234 (12 mm, 1,23 g)

Aufgrund einer kurzen Tyrannei gegen 310 v. Chr. beginnt eine Episode der Isolation in der monetären Geschichte der Insel. Die Emissionen gehen stark zurück und die vorlaufende Währung bricht zusammen. Es erscheint eine neue Münzgruppe: Besonders geformte Bronzemünzen, Oboloi mit einem Gewicht von 13 g, auf dem Avers mit dem Kopf der verschleierten Demeter und auf dem Revers mit von Weinranken umwundenen Dioskuren. Auch unter den Makedonen zeigen sich trotz des Ausfalls von Silberprägungen keine Anzeichen wirtschaftlicher Schwäche. Erst gegen Ende des Jahrhunderts kommt es zu einer Emission von Hemiobolen, die die vorherigen Münztypen ersetzen: Mit dem Kopf des Herakles ohne Bart auf der Avers, seine Waffen die Legende ΘΑΣΙΩΝ auf dem Revers. Selbst wenn man annimmt, dass eine Münzprägung in bis zu 30.000 Stück erfolgt ist, so ist zu vermuten, dass die wirtschaftliche Bedeutung einer solchen Emission nach Jahrzehnten ohne Neuprägungen nur minimal gewesen war.

Drachmen-Währung des 2. und 1. Jahrhunderts v. Chr.

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Thasische Silber-Tetradrachme: Dionysos / Herakles mit Keule und Löwenfell, nach 148 v. Chr. (Le Rider: Thasiennes 52), SNG Kopenhagen 152523 (30 mm, 16,69 g)
Thasische Bronze-Münze: Artemis / Herakles als Bogen-schütze mit Löwenfell, Legende: ΘΑΣΙΩΝ, etwa 2.–1. Jh. v. Chr. (Le Rider: Les Monnaies Thasiennes in Guide de Thasos, 1968), SNG Kopenhagen 731828 (20 mm, 7,25 g)

Nach der Niederlage von Philipp V. im Jahre 197 v. Chr. wird Thasos wieder unabhängig. Bereits im Jahre 196 v. Chr. werden neue Silbermünzen als Hemidrachmen von 1,6 bis 1,7 g mit dem bärtigen Dionysos auf der Avers und der Lorbeer-umgrenzten Herakles-Keule und der Legende ΘΑΣΙΩΝ auf der Revers, sowie eine vergleichbar große Zahl von Bronzemünzen mit gleicher Revers und dem Kopf eines jungen Satyr auf der Avers geprägt.

Nach der Allianz mit Rom erscheinen zwischen 180 und 170 v. Chr., nach 130 Jahren, wiederum Dionysos und Herakles auf Silber-Drachmen und -Tetradrachmen: Dionysos efeubekränzt und bartlos, Herakles verjüngt, nicht mehr als Bogenschütze, mit der Legende: ΗΡΑΚΛΕΟΥΣ ΣΩΤΗΡΟΥΣ ΘΑΣΙΩΝ (Herakles, Retter der Thasier). Eine wichtige Änderung ist die Tatsache, dass die Stadt das attische Eichmaß mit Hinblick auf eine große externe Verbreitung gewählt hat. Die Nachbarstadt Maroneia prägt zur selben Zeit sehr ähnliche Stücke, was auf eine monetäre Allianz hinweist.

Auch Bronzemünzen werden in großer Zahl als Hemiobolen von etwa 3 g mit dem Typ „bärtiger Herakles und die Waffen des Heroen“ emittiert. Ein höherer Wert wird mit einer Büste der Artemis und rückseitig mit dem Bogenschützen Herakles versehen.

Die größte Zahl von thasischen Tetradrachmen und ihrer thrakischen Imitate wird in den Jahren 160 bis 80 v. Chr. geprägt. Sie gelten als die Hauptwährung im antiken Thrakien, bei den Geten und Dakern und wurden in großer Zahl in Südbulgarien (4.221 Stück), Rumänien, Serbien und Ungarn aufgefunden.

Römische Währung des 1. Jahrhunderts n. Chr.

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Die Münzreform des römischen Kaisers Augustus hat die Regeln des Geldumlaufs radikal verändert: Die Sesterz wird wertbestimmend. Im Umlauf befinden sich auf Thasos auch die römischen Aureus-, Denar- und As-Werte. Die thasischen Bronzestücke, deren Prägung die römischen Autoritäten akzeptieren, werden ebenfalls im römischen Münzwerten emittiert. Auf der Insel erfolgen noch vier Bronze-Prägungen in der Regierungszeit von Hadrian, Mark Aurel, Septimius Severus und unter der Herrschaft von Caracalla bis zum endgültigen Emissionsende im Jahre 212.

Die Geschichte des Weinbaus in Griechenland beinhaltet die herausragende Stellung der Weine aus Thrakien zwischen Evros und der Halbinsel Chalkidiki. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um den „Biblin“, eine Rebsorte und einen Wein, möglicherweise nach der Küstenregion des Symvolon-Gebirges (antiker Name Biblina) im Gebiet von Antisara und Oisyme in der thasischen Peraia benannt.

Dieser Wein wurde mit großem Erfolg bereits im 5. Jahrhundert v. Chr., insbesondere aber im 4. und 3. Jahrhundert v. Chr., auf der Insel Thasos angebaut und exportiert. Der Weinexport hatte für Thasos in der Antike eine enorme wirtschaftliche Bedeutung. Im 4. Jahrhundert v. Chr. kamen die drei besten Weine Griechenlands aus Chios, Lesbos und Thasos.

Der thasische Rotwein galt in der griechischen Welt als der qualitätsvollste, gleichgestellt dem von Chios. Er wird erwähnt und beurteilt von:

  • Aristophanes: man schätzt ihn seines Duftes wegen[11]
  • Aristophanes: Die Athener Klatschbasen schätzen die kleinen thasischen Amphoren[12]
  • Aristophanes: auf einer Schale thasischen Weins haben sich die Genossinnen der Lysistrata geschworen, sich den Männern für die Dauer des Krieges zu verweigern[13]
  • In einem Dialog des Xenophon führt ein Teilnehmer thasischen Wein als Beispiel eines Luxusprodukts für Genießer an, erklärt aber zugleich, dass der Grad des Genusses auch situationsabhängig sei und eben weniger hoch, wenn man „so wie ich jetzt, da ich zufällig thasischen Wein bekomme, ihn trinke, ohne Durst zu haben.“[14]
  • Theophrast berichtet in seiner Schrift Über die Gerüche, dass der im Prytaneion von Thasos gereichte Wein besonders wohlschmeckend war, da man ihn mit Gewürzen versehen hatte. Man bereitete nämlich aus Weizen und Honig einen Teig und gab diesen ins Weinfass. Dadurch sollte der Wein einerseits sein Bukett bewahren, gleichzeitig aber auch die Süße des Teigs aufnehmen.[15]
  • In seiner Pflanzenkunde überliefert Theophrast auch, dass die Thasier zweierlei Wein produzierten: einen, der schläfrig macht, und einen andern, der die Trinker wachhält.[16]
  • Archestratos: „Und wenn irgendwelche Hohlkopfdumpfbacken behaupten, der Phönizier sei der beste Wein von allen, dann achte ich gar nicht darauf. Der Thasier ist auch gut zu trinken, wenn er nur richtig schön lang gelagert ist. (…) Aber die anderen sind nichts im Vergleich mit dem lesbischen Wein, auch wenn manche Leute gern das loben, was bei ihnen wächst.“[17]
  • Hermippos: „Den Wein von Thasos, der den Duft von Äpfeln verströmt, halte ich mit Abstand für den besten, abgesehen nur von dem tadellosen von Chios.“[18]
  • Vergil erwähnt thasische Reben in einer Aufzählung zur Veranschaulichung der Sortenvielfalt von Weintrauben.[19]

Thasos erlässt 480–470 v. Chr. das älteste griechische Wein-Handelsgesetz, das für bestimmte Fälle die Konfiszierung von Wein sowie Geldstrafen vorsieht.[20] Ein zweites Gesetz (425 v. Chr.) stellt den Verkauf der Traubenernte auf dem Stock vor dem Ersten des Monats Juni unter Strafe,[21] und das dritte untersagt jedem thasischen Schiff, fremden Wein in die territorialen Gewässer zwischen dem Athos im Westen und dem Kap Paxi im Osten einzuführen.[22]

Unvermischt war der Wein von Thasos nahezu schwarz. Man trank ihn gewöhnlich gemischt mit einer gleichen Menge Wasser. Seine Qualitäten hingen ab von der nötigen Sorgfalt und besonderen Rezepten.

Ein antikes Rezept der Herstellung eines stark alkoholhaltigen thasischen Likör-Weines ist von Florentinus überliefert: Man setzt die reifen Trauben, indem man sie Rebe für Rebe ausbreitet, für fünf Tage der Sonne aus, in der Mitte des sechsten Tages sammelt man sie wieder auf und taucht sie – so warm wie sie sind – in eine Mischung je zur Hälfte aus Most und gekochtem Meerwasser. Dann holt man die Trauben heraus und gibt sie für eine Nacht und einen Tag in die Kelter, zerquetscht sie und sammelt den Saft in Gefäßen. Nach der Fermentation und Vorklärung fügt man ein fünfundzwanzigstel gekochten Mosts hinzu und zieht den Wein nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche in dafür vorgesehene Gefäße ab.[23]

Für die Autoren der römischen Kaiserzeit behielt der Wein von Thasos seinen guten Ruf. Wenn ihn Plinius der Ältere für aus der Mode geraten hält,[24] wird er noch lobend erwähnt bei Dion Chrysostomos,[25] währenddessen Clemens von Alexandria den Feinschmeckern seiner Zeit vorhält, dass sie sich zu sehr von ihm verführen lassen.[26] Die thasischen Rebsorten, die zur Zeit Vergils bekannt waren für ihre Qualität und Anpassungsfähigkeit an leichte Böden,[27] wurden in anderen Anbaugebieten akklimatisiert, von Ägypten[28] und Italien importiert. Noch im 3. Jahrhundert ist von ihnen bei Flavius Philostratos[29] die Rede.

Antikes Handwerk

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Die in das 8. Jahrhundert v. Chr. datierten Keramik-Scherben aus dem Artemision, dem Dionysion und vom Hermes-Tor sind im makedonischen Stil, überwiegend handgetöpfert und ohne Dekor. Erst Vasen, Schalen und Kratere des 7. Jahrhunderts v. Chr. stammen aus thasischen oder parischen Töpfereien, gefertigt aus rotem Ton, mit polychromem Dekor und schwarzem Firnis. Aus hellem Ton mit schwarzen figürlichen, floralen oder geometrischen Mustern und Darstellungen sind die Bruchstücke von Schalen, Lekanen, Kantharoi, Skyphoi und Vasen, die lokal im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. gefertigt, im Artemision, im Athenaion und zahlreich in Phari gefunden wurden.

Die Ausgrabungen von Töpferei, Brennofen und Scherbenhalde in Phari (1978) erbrachten eine große Zahl unterschiedlicher Vasenarten attischen und kykladischen Stils aus der Produktion vom Ende des 6. bis Anfang des 5. Jahrhunderts v. Chr. Im Wesentlichen handelt es sich um zwei Typen: Gefäße mit einem Durchmesser von 20 bis 28 cm, konzentrisch eingekerbten Linien oder konzentrisch angeordneten Punkten.

Die Keramik des 4. Jahrhunderts v. Chr. ist auf Thasos in großer Zahl untersucht worden, insbesondere Gebrauchskeramik und attisch rotfigurige bzw. Schwarzfirnis-Lekanen. Sie stammen aus zwei Fundstellen in der Stadt Thasos: aus runden Gruben im Bereich von Valma, gegenüber dem Artemision, und aus dem Wohn- und Werkstättenbezirk am Silen-Tor.

Auch im 3. Jahrhundert v. Chr. werden noch im großen Maßstab bestimmte Schwarzfirnis-Vasen und das gesamte Repertoire der Gebrauchskeramik produziert. Allerdings ist bereits ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. eine Importzunahme zu beobachten und ab der frühchristlichen Periode keine lokale Herstellung von Keramik erkennbar.

In Kunstwerkstätten von Bildhauern, Töpfern und Koroplasten wurden Statuetten und Figurinen als Unikate und in Serie, in der Größe von 15 bis 65 cm gedreht, handgeformt und/oder formgepresst, bemalt und gebrannt. Die meisten Terrakotten dienten als Weihgaben für die Götter. Sehr zahlreich ausgegraben wurden archaische Statuetten im Athenaion. Im Artemision und im Thesmophorion konnten 20.000 Terrakotten und 10.000 Bruchstücke aus dem 6. bis Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. aufgenommen werden, auch aus den Wohnbezirken am Hermes- und am Silen-Tor, in der Agora und in den Nekropolen. Im 4. Jahrhundert v. Chr. waren die höchsten Produktionszahlen erreicht. Vorwiegend aus Formen, seltener modelliert, wurden in Größen von 25–45 cm Darstellungen von Göttern, Tänzern, profanen Gestalten und Tieren hergestellt.

Museum der Stadt

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Museen im Ausland

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Einzelnachweise

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  1. Georges Perrot: Memoire de l’ile de Thasos. Paris 1864, S. 66 (veraltet).
  2. Aristophanes: Die Thesmophoriazusen II
  3. Herodot 4, 46.
  4. Epidemiai 1, 20.
  5. Epidemies 1, 21.
  6. Christoph Begass: On the Road Again. Hadrians Reise von Ägypten nach Athen (131) im Lichte neuer Quellenfunde. In: Klio. Band 104, Nummer 2, 2022, S. 750–789.
  7. Esprit Marie Cousinery: Voyage dans la Macédoine, Paris 1831, Band 2, S. 104.
  8. Zu Symmachos siehe François Salviat: Les colonnes initiales du catalogue des théores et les institutions thasiennes archaïques. In: Thasiaca (= Bulletin de correspondance hellénique. Supplementband 5). Boccard, Paris 1979, S. 107–127, hier S. 123–125.
  9. Pausanias, nicht genannte Ausgabe oder Übersetzung, S. 230. – Vermutlich ist gemeint: Pausanias, Beschreibung Griechenlands 10,28,3.
  10. Herodot 2, 44.
  11. Aristophanes, Der Reichtum (Plutos) 1021.
  12. Aristophanes, Die Weibervolksversammlung 1119.
  13. Aristophanes, Lysistrata 196.
  14. Xenophon, Gastmahl 4,41. – Übersetzung zitiert nach: Xenophon: Das Gastmahl. Griechisch/Deutsch. Übersetzt und herausgegeben von Ekkehard Stärk (= Universal-Bibliothek. Nr. 2056). Philipp Reclam jun., Stuttgart 1986, ISBN 3-15-002056-5, S. 47.
  15. Theophrast, Über die Gerüche 51, zitiert bei Athenaios, Das Gastmahl der Gelehrten 1,32a.
  16. Theophrast, Historia plantarum 9,18,10–11, zitiert bei Athenaios, Das Gastmahl der Gelehrten 1,31–32.
  17. Archestratos, zitiert bei Athenaios, Das Gastmahl der Gelehrten 1,29c–d.
  18. Hermippos, zitiert bei Athenaios, Das Gastmahl der Gelehrten 1,29e.
  19. Vergil, Georgica 2,91.
  20. École française d’Athènes: Etudes Thasiennes, III, 7.
  21. Inscriptiones Graecae XII, Suppl. 347, 1.
  22. Inscriptiones Graecae XII, Suppl. 347, 2.
  23. Geoponica (10. Jh.) nach Florentinus (3. Jh. n. Chr.). – Zu Florentinus siehe Max Wellmann: Florentinus 6). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VI,2, Stuttgart 1909, Sp. 2756. – Peter Lebrecht Schmidt: Florentinus 2. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 4, Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-01474-6, Sp. 564..
  24. Plinius, Naturgeschichte 14,95.
  25. Dion Chrysostomos, Reden 66,7.
  26. Clemens von Alexandria, Paidagogos 2,2.
  27. Vergil, Georgica 2, 91.
  28. Plinius, Naturgeschichte 14,75.
  29. Philostratos, Heroikus 2,9, Edition L. de Lannoy.

Etudes thasiennes

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Diese vom Verlag De Boccard Édition-Diffusion, Paris, vertriebene Reihe der École française d’Athènes beinhaltet die Ergebnisse der archäologischen Arbeiten und wissenschaftlichen Studien des Institutes zum antiken Thasos aus der Zeit von 1911 bis heute.

  • 1: Marcel Launey: Le sanctuaire et le culte d’Héraklès à Thasos. 1944.
  • 2: Apostolos E. Bakalopoulos: Thasos. Son histoire, son administration de 1453 à 1912. 1953.
  • 3: Jean Pouilloux: Recherches sur l’histoire et les cultes de Thasos I: De la fondation de la cité à 196 avant J.-C. 1954.
  • 4: Anne-Marie Bon, Antoine Bon: Les timbres amphoriques de Thasos. 1957.
  • 5: Jean Pouilloux, Christiane Dunant: Recherches sur l’histoire et les cultes de Thasos II: De 196 avant J.-C. jusqu'à la fin de l’antiquité. 1958.
  • 6: Roland Martin: L’Agora (Premier fascicule). 1959.
  • 7: Lilly Ghali-Kahil: La céramique grecque (Fouilles 1911–1956). 1960.
  • 8: Charles Picard: Les Murailles I: Les portes sculptées à images divines. 1962.
  • 9: Aliki I. Jean Servais: Les deux sanctuaires; Jean-Pierre Sodini, Anna Lambraki, Tony Koželj: Les carrieres de marbre a l’epoque paleochretienne. 1980
  • 10: Jean-Pierre Sodini, Konstantinos Kolokotsas: Aliki II: La basilique double. 2 Teilbände, 1984.
  • 11: Nicole Weill: La plastique archaique de Thasos. Figurines et statues de terre cuite de l’Artemision I: Le haut archaisme. 2 Teilbände, 1985.
  • 12: Yves Grandjean: Recherches sur l’habitat thasien à l’époque grecque. 2 Teilbände, 1988, ISBN 2-86958-008-8.
  • 13: Catherine Abadie-Reynal, Jean-Pierre Sodini: La céramique paléochrétienne de Thasos. Aliki, Delkos, fouilles anciennes. 1992, ISBN 2-86958-043-6.
  • 14: Hervé Duchêne: La stèle du port (= Fouilles du port I: Recherches sur une nouvelle inscription thasienne). 1992, ISBN 2-86958-044-4.
  • 15: Bernard Holtzmann: La sculpture de Thasos I: Reliefs à thème divin. 2 Teilbände, 1994.
  • 16: Véronique François: La céramique byzantine à Thasos. 1995, ISBN 2-86958-070-3.
  • 17: Arthur Muller: Les terres cuites votives du Thesmophorion. De l’atelier au sanctuaire. 2 Teilbände, 1996, ISBN 2-86958-080-0.
  • 18: Yvon Garlan: Les timbres amphoriques de Thasos I: Les timbres protothasiens et thasiens anciens. 1999, ISBN 2-86958-190-4.
  • 19: Anne Coulié: La céramique thasienne à figures noires. 2002, ISBN 2-86958-148-3.
  • 20: Francine Blonde: Les céramiques d’usage quotidien à Thasos au IVe siècle avant J.-C. 2 Teilbände, 2007, ISBN 978-2-86958-211-8.
  • 21: Stéphanie Huysecom-Haxhi: Les figurines en terre cuite de l’Artémision de Thasos. Artisanat et piété populaire à l’époque de l’archaïsme mûr et récent. 2 Teilbände, 2009, ISBN 978-2-86958-209-5.
  • 22: Yves Grandjean: Le rempart de Thasos. 2010, ISBN 978-2-86958-228-6.
  • 23: Clarisse Prêtre: La fibule et le clou. Ex-voto et instrumentum de l’Artémision. 2016, ISBN 978-2-86958-257-6.
  • 24: Jean-Pierre Sodini, Tony Koželj, Manuela Wurch-Koželj: Le nymphée d’une maison de l’antiquité tardive à Thasos (terrains Tokatlis/Divanakis/Voulgaridis). 2016, ISBN 978-2-86958-268-2.
  • 25: Bernard Holtzmann: La sculpture de Thasos II. 2 Teilbände, 2018, ISBN 978-2-86958-311-5.
  • 26: Patrice Hamon: Corpus des inscriptions de Thasos III: Documents publics du quatrième siècle et de l’époque hellénistique. 2019, ISBN 978-2-86958-305-4.
  • 27: Deux ensembles votifs reconsidérés. Bernard Holtzmann: Le grand monument votif du Dionysion; Guillaume Biard, Marjolaine Imbs: Le portique aux statues de l’Artémision. 2 Teilbände, 2020, ISBN 978-2-86958-523-2.

Sonstige Literatur

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  • Michèle Brunet, Anne Coulié, Patrice Hamon, Bernard Holtzmann, Jean-Yves Marc, Arthur Muller, Olivier Picard: Thasos. Aufstieg und Niedergang einer griechischen Polis (Zaberns Bildbände zur Archäologie). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2019, ISBN 978-3-8053-5180-5.
  • Alexander Conze: Reise auf den Inseln des thrakischen Meeres. Hannover 1860 (Digitalisat).
  • Georges Daux (Hrsg.): Guide de Thasos. Paris 1968.
  • Julien Fournier: Entre Macédoine et Thrace: Thasos à l’époque de l’hégémonie romaine. In: Marie-Gabrielle Parissaki (Hrsg.): Thrakika Zetemata 2. Aspects of the Roman province of Thrace (= Μελετήματα. Band 69). De Boccard, Paris/Athen 2013, ISBN 978-960-9538-18-3, S. 11–63.
  • Yvon Garlan: Vin et amphores de Thasos. Athen 1988, ISBN 2-86958-016-9.
  • Marion Geis: Die Stadttore von Thasos. Ikonographie und Funktion der mythologischen Reliefs. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2007, ISBN 978-3-8364-1868-3.
  • Yves Grandjean, François Salviat: Guide de Thasos. Paris 2000, ISBN 2-86958-176-9 (guter Überblick über die Geschichte und die Monumente des antiken Thasos).
  • Andreas Külzer: Thasos. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 12/1, Metzler, Stuttgart 2002, ISBN 3-476-01482-7, Sp. 244–246.
  • Friederike Kyrieleis: Kunstdenkmäler in Griechenland. Band 2: Peloponnes und die Inseln, Deutscher Kunstverlag, München 1984, ISBN 3-422-00376-2, S. 489–492.
  • D. Lazaridis: Thasos. Thessaloniki 1958 (Touristenführer).
  • Hartmut Matthäus: Thasos im Altertum. In: Antike Edel- und Buntmetallgewinnung auf Thasos (= Der Anschnitt Beiheft 6). Vereinigung der Freunde von Kunst und Kultur im Bergbau e. V., Bochum 1988, ISBN 3-921533-40-6, S. 13–39.
  • Ilya Prokopov: Die Silberprägung der Insel Thasos und die Tetradrachmen des „thasischen Typs“ vom 2.–1. Jahrhundert v. Chr. (Griechisches Münzwerk). Akademie-Verlag, Berlin 2006, ISBN 978-3-05-004040-0.
  • Günther A. Wagner, Gerd Weisgerber: Antike Edel- und Buntmetallgewinnung auf Thasos (= Der Anschnitt. Beiheft 6). Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 1988, ISBN 3-921533-40-6.
Commons: Thasos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 40° 43′ N, 24° 40′ O