Bruderkrieg – Der Kampf um Titos Erbe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von The Death of Yugoslavia)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Bruderkrieg – Der Kampf um Titos Erbe
Originaltitel The Death of Yugoslavia
Produktionsland England
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre Teil 1–5: 1995, Teil 6: 1996
Länge 240 Minuten
Produktions­unternehmen BBC, ORF
Stab
Regie
  • Norma Percy
  • Peter Sehr
  • Angus Macqueen
  • Paul Mitchell
  • Michael Simkin
  • Walter Erdelitsch
Produktion Norma Percy
Musik Debbie Wiseman
Besetzung

Bruderkrieg – Der Kampf um Titos Erbe (Originaltitel: The Death of Yugoslavia) ist ein preisgekrönter sechsteiliger Dokumentarfilm über den Zerfall Jugoslawiens nach dem Tod von Josip Broz Tito sowie die anschließenden Jugoslawienkriege bis zum Dayton-Abkommen 1995.

In einzigartiger Weise kombiniert die Dokumentation zuvor nicht gezeigtes Archivmaterial mit Interviews der meisten Hauptakteure des Konflikts, darunter Slobodan Milošević, Radovan Karadžić, Franjo Tuđman und Alija Izetbegović. Diese schildern jeweils ihre Version der entscheidenden Momente der Krise und erzählen, was sie getan haben und weshalb.

Alle die Dokumentation betreffenden Unterlagen, einschließlich vollständiger Abschriften der durchgeführten Interviews, sind hinterlegt beim Liddell Hart Centre for Military Archives am King’s College, University of London.[1]

Der Sprengsatz (Enter Nationalism)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lunte brennt (The Road to War)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Wahlen in Kroatien (Mai 1990)
  • Serbischer Nationalismus in Kroatien und der Aufstand in Knin (1990)
  • Waffenimporte für die kroatische Miliz
  • Maßnahmen von Serbiens Präsident Slobodan Milošević, um die Kontrolle über die jugoslawische Armee zu erlangen.

Explosion (Wars of Independence)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flächenbrand (The Gates of Hell)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sicherheitszonen (A Safe Area)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Ereignisse in Bosnien und die Rollen von Vereinten Nationen und NATO
  • UN-Resolution 819 über die UN-Schutzzone Srebrenica (April 1993)
  • Vance-Owen-Plan zur Aufteilung von Bosnien (gescheitert im Mai 1993)
  • Kämpfe zwischen Bosnischen Kroaten und Bosnischen Moslems
  • Stationierung russischer Truppen in der Umgebung von Sarajewo (Februar 1994)
  • Der Weg zum NATO-Einsatz

Der kalte Friede (Pax Americana)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Das Massaker von Srebrenica (Juli 1995)
  • Serbischer Granatbeschuss auf den Marktplatz Sarajevo ist Auslöser zur NATO-Operation Deliberate Force (August 1995)
  • Konflikt zwischen Milošević und Karadžić bei Waffenstillstandsverhandlung mit US-Unterhändler Holbrooke
  • Waffenstillstand mit Serben, Abzug schwerer Waffen um Sarajewo, Stop der NATO-Bombardierung
  • Weitere Kämpfe durch Moslems und Kroaten
  • Genereller Waffenstillstand (Oktober 1995)
  • Begin der Friedensverhandlungen in Dayton, Ohio (31. Oktober 1995)
  • Unterzeichnung des Abkommens von Dayton (21. November 1995)

Verwendung als Beweismittel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegen der zahlreichen Interviews mit prominenten Führern und Kommandeuren des Konflikts wurde die Dokumentation vom Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) zur Verfolgung von Kriegsverbrechen verwendet.

Während des Prozesses gegen Slobodan Milošević vor dem ICTY entspann sich beispielsweise zwischen dem Richter und dem Zeugen Vojislav Šešelj folgender Dialog:[2]

Q: […] Tell us, when you spoke to The Death of Yugoslavia people, were you doing your best to tell the truth on this very substantial television programme of record?

A: No. That television programme was not one I ever considered to be important or substantial. I considered the BBC to be a hostile television, and I didn’t really care about what I said to them then, and the Serb Radical Party took $500 US from them for that interview and that money entered the coffers of the Serb Radical Party.“

  • 1996: BAFTA TV Award – Best Factual Series[3]
  • 1996: Broadcasting Press Guild Award – Best Documentary Series[4]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Filmunterlagen beim Liddell Hart Centre for Military Archives
  2. ICTY Case Transcript Milosevic (s. Seite 43849, Zeile 18 ff.)
  3. BAFTA TV Award – Factual Series
  4. Broadcasting Press Guild Awards 1996