The Wolverines

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The Wolverines
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The Wolverines mit Bix Beiderbecke (Vierter von rechts)
The Wolverines mit Bix Beiderbecke (Vierter von rechts)
Allgemeine Informationen
Herkunft
Genre(s) Chicago-Jazz
Aktive Jahre
Gründung 1923
Auflösung 1931
Website
Gründungsmitglieder
Besetzung bei den Aufnahmen im Februar 1924
Klavier, Bandleiter
Dick Voynow
Klarinette (und Altsaxophon)
Jimmy Hartwell
Trompete (Kornett)
Bix Beiderbecke
Tuba (Bassist)
Min Leibrook
Banjo
Bob Gillette
Posaune
Al Gande (oder Al Gandee)
Tenorsaxophon
George Johnson
Schlagzeug
Vic Moore
Ehemalige Mitglieder
Schlagzeug
Vic Berton, in den Aufnahmen im Juni 1924 an Stelle von Moore
Klavier
Dudley Mecum (Gründer der Band)
Klarinette
Turk Savage
Trompete
Jimmy McPartland (ab Oktober 1924 für Beiderbecke)
Gesang
Dave Harman
Posaune, Kazoo
George Brunies

{{{Logobeschreibung unten}}}

The Wolverines (auch Wolverine Orchestra) waren eine US-amerikanische Jazzband. die von Ende 1923 bis Anfang 1925 bestand und 1924 durch Bix Beiderbecke berühmt wurde. Sie war damals die führende Territory Band im Mittleren Westen. Die Wolverines zählen zu den Klassikern des Chicago-Jazz. Nach ihnen bestanden und bestehen auch mehrere Revival Bands gleichen oder ähnlichen Namens.

Die ursprünglichen Wolverines wurden im September 1923 vom Pianisten Dudley Mecum (dem Komponisten des Hits „Angry“) gegründet und spielten zuerst im Stockton Club an der Route 4 rund 13 km südlich von Hamilton (Ohio). Das Lokal wurde von Chicagoer Gangstern betrieben und bezog seine Musiker ebenfalls aus Chicago. Ihren Namen hatten die Wolverines von Mecum wegen des Jazz-Standards „Wolverine Blues“ von Jelly Roll Morton erhalten, den sie häufig spielten[1]. Daneben spielten sie aber auch viel Tanzmusik. Ende 1923 verließ Mecum die Band, frustriert darüber, den meist des Notenlesens unkundigen Mitspielern die neuen Stücke beibringen zu müssen[2], und wurde durch den Pianisten Dick Voynow aus St. Louis ersetzt.[3] Gleichzeitig stieß Beiderbecke als Ersatz für den Kornettisten dazu. Sein Freund, der Klarinettist der Band Jimmy Hartwell, holte ihn aus Chicago.

Nachdem der Stockton Club nach einer Neujahrsschlägerei unter Gangstern geschlossen wurde, feierten die Wolverines mit ihrem neuen Star Bix Beiderbecke im Januar 1924 große Erfolge in Doyles Dance Studio in Downtown-Cincinnati, wo sie drei Monate spielten. Am 18. Februar machten sie ihre ersten Aufnahmen bei Gennett im nahen Richmond (Indiana). Von vier Aufnahmen sind erhalten „Fidgety Feet“ und „Jazz me Blues“, gleichzeitig die ersten Aufnahmen von Beiderbecke. Der Besitzer des Clubs schloss sogar die Instrumente der Band weg, um sie an sich zu binden, doch die Band schaffte es eines Nachts, sich davonzustehlen (ohne den Posaunisten Al Gande[4]), als Hartwell von seinem Freund Hoagy Carmichael (damals Jurastudent in Bloomington) von einem Engagement an der Universität von Indiana in Bloomington hörte, was sich aber als Fehlinformation erwies. Band-Manager Bernie Cummins gelang es dann doch noch, sehr erfolgreiche Touren an Colleges in Indiana, Ohio, Kentucky und Michigan zu organisieren, insbesondere an die Indiana University in Bloomington. Am 6. Mai 1924 („Copenhagen“, „Riverboat Shuffle“ von Hoagy Carmichael, „Oh Baby“, „Susy“) und am 20. Juni („Tiger Rag“, „Royal Garden Blues“, „I need some Pettin“) nahmen sie erneut für Gennett auf, wobei beim zweiten Aufnahmedatum Vic Berton für Vic Moore am Schlagzeug einsprang, der ihn aber Ende des Sommers wieder ersetzte.[5] Im September 1924 spielten die Wolverines (vermittelt durch ihren Tubisten Min Leibrook) im Cinderella Ballroom in New York City und nahmen am 16. September („Sensation“, „Lazy Daddy“) und am 7. Oktober („Tia Juana“, „Big Boy“) die letzten Aufnahmen mit Beiderbecke für Gennett in deren New Yorker Studio auf; eine weitere Aufnahmesession gab es am 10. Dezember. Beiderbecke verließ die Band allerdings schon Ende Oktober, nachdem er erfahren hatte, dass das Engagement im Dezember beendet war. Er nahm ein Angebot von Jean Goldkette an.

Insgesamt sind von Beiderbecke und den Wolverines 13 Aufnahmen erhalten (insgesamt von den Wolverines aus dem Jahr 1924 15 Aufnahmen).[6] Obwohl typische Vertreter des Chicago-Jazz, spielten sie selbst mit Beiderbecke nie dort. Dieser wurde bei den Wolverines durch den jungen Jimmy McPartland, ein Austin High Gang Mitglied, ersetzt. Ende des Jahres ging die Band zu einem Engagement nach Miami.

Nach 1925 traten mehrere Gruppen unter dem Namen Wolverines auf, da Voynow die Rechte an den Chicagoer Promoter Husk O’Hare verkauft hatte. Eine der unter dem Namen auftretenden Bands (die mit 12 bis 13 Musikern Big Band Format hatten) war im Mittleren Westen recht populär, spielte häufig auf dem Radiosender WLW (z. B. von der Autoshow in Cincinnati Oktober 1927) und nahm 1928 bei Vocalion auf[7]. Zu ihnen gehörte auch zeitweise das alte Wolverine-Bandmitglied Al Gande. 1931 in der Depressionszeit lösten sich „Husk O’Hare´s Wolverines“ auf. Ihr Posaunist Al Gande gründete 1936 in Cincinnati ein New Wolverines Orchestra, mit dem er im Dixieland Revival bis zu seinem Tod durch Autounfall 1946 auftrat. Auch der ursprüngliche Bandleiter Dick Voynow nahm 1926 bis 1929 mit seinem „Original Wolverine Orchestra“ bei Brunswick und Vocalion auf. Mitglieder waren u. a. Vic Moore, Jimmy McPartland und Frank Teschemacher. Der Name Wolverines blieb bei Revival-Gruppen des traditionellen Jazz populär: So wurde 1961 in Bern die 2021 noch bestehende Wolverines Jazz Band gegründet.[8] b

  1. Den Titel nahmen auch ihr Vorbild, die New Orleans Rhythm Kings Juni 1923 bei Gennett auf. Ein weiteres Vorbild war natürlich die ODJB, von denen die Stücke ihrer ersten Aufnahmen „Fidgety Feet“, „Jazz me Blues“ stammen.
  2. Auch Beiderbecke konnte damals keine Noten lesen. Nach Sudhalters Beiderbecke-Biographie studierten sie neue Stücke ein, indem Beiderbecke einige Takte für den Anfang und den Schluss vorgab und solange mit den anderen Bandmitgliedern wiederholte bis alles saß.
  3. Voynow war Ende der 1920er Jahre Aufnahmeleiter von Brunswick in Chicago und machte mehrere Aufnahmen mit den „Original Wolverines“.
  4. oder Al Gandee
  5. Zeitweise firmierten sie damals auch als „Vic Berton and his Wolverines Orchestra“ und Berton übernahm auch das Management im Sommer 1924.
  6. Am 12. Mai 1924 nahmen sie ohne Beiderbecke in den New Yorker Gennett Studios „Prince of Wails“ und „When sugar walks down the street“ mit dem Sänger Dave Harman auf.
  7. wobei die Besetzung nach Allmusicguide unsicher ist. Der Klarinettist Turk Savage spielte aber mit. Bei Redhotjazz werden die Versionen von Brian Rust und des Chicagoer Diskographen John Steiner angegeben: „Husk O’Hares Wolverines“. Die Aufnahmen sind „Milenburg Joys“, „My Daddy Rocks me“.
  8. «Wir durften mit jenen spielen, die wir vergötterten». In: Berner Zeitung. 31. August 2021, abgerufen am 5. Februar 2022.