Theninger Toleranzbethaus

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Toleranzbethaus in Thening

Das Theninger Toleranzbethaus ist ein Gebäude in Thening, das 1783/84 als Toleranzbethaus errichtet wurde. Nach Errichtung der Evangelischen Kirche im Feld in den 1850ern beherbergte es bis 1907 die evangelische Schule.[1] Das Gebäude steht mit dem Titel Ehem. Schul- und Bethaus der evang. Gemeinde unter Denkmalschutz (Listeneintrag).

In Thening und speziell westlich davon gab es einen stark ausgeprägten Geheimprotestantismus. Im Jahr 1781 erließ Kaiser Joseph II. das Toleranzpatent, welches die Gründung der Toleranzgemeinden ermöglichte.[2] In Oberösterreich konstituierten sich 9 Toleranzgemeinden, darunter auch Thening.[3] 1786 bekannten sich bereits 2449 Bewohner der Umgebung zum evangelischen Glauben. Von Thening aus wurden allerdings auch die evangelischen Christen in Linz bis zur Errichtung eines eigenen Bethauses 1841 (der heutigen Martin-Luther-Kirche) betreut.[1] Dies schlägt sich auch im Wappen von Kirchberg-Thening nieder: Die Lutherrose darin ist Zeichen für die starke Tradition der evangelischen Kirche in Thening.

Evangelische Kirche im Feld (Nachfolgebau)

Durch das Toleranzpatent erhielten die Anhänger des evangelischen Glaubens das Recht, eigene Bethäuser zu errichten, die zunächst nach außen nicht wie Kirchen aussehen durften, also keinen Turm und keine Rundbogenfenster haben durften. Zwischen Mai 1783 und Jänner 1784 wurde daher auch in Thening ein Toleranz-Bethaus gebaut.[1]

Zwischen Juni 1856 und Juni 1859 wurde als Nachfolgebau die Evangelische Kirche im Feld in neuromanischen Formen errichtet.[4] Nach der Fertigstellung der Kirche diente das einstige Bethaus bis 1907 der evangelischen Schule als Heimstätte.[3]

Einzelnachweise

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  1. a b c Pfarrgemeinde A.B. Thening. Geschichte. Evangelische Pfarrgemeinde A.B. Thening, 5. Juli 2020, abgerufen am 10. Januar 2021.
  2. Äußerlich brav katholisch, im Geheimen evangelisch. Oberösterreichische Nachrichten, 31. Oktober 2017, abgerufen am 10. Januar 2021.
  3. a b Leopold Temmel: Evangelisch in Oberösterreich. Werdegang und Bestand der Evangelischen Kirche. 1. Auflage. Oberösterreichischer Landesverlag, Linz 1982, ISBN 3-85214-334-9, S. 224–227.
  4. Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio-Handbuch Oberösterreich. 3. Auflage. Anton Schroll & Co, Wien 1958, S. 343.

Koordinaten: 48° 15′ 19,3″ N, 14° 9′ 57,7″ O