Theodor Kober

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Theodor Kober

Theodor Kober (* 13. Februar 1865 in Stuttgart; † 20. Dezember 1930 in Friedrichshafen) war ein deutscher Luftschiffkonstrukteur und erster Mitarbeiter von Ferdinand Graf von Zeppelin.

Theodor Kober kam als das dritte von elf Kindern des Besitzers zweier Weikersheimer Leinenwebereien, Friedrich Kober, in Cannstatt, ab 1905 Stadtteil von Stuttgart, zur Welt. Er besuchte das Stuttgarter Realgymnasium und legte dort sein Abitur ab. Anschließend diente er als Einjährig-Freiwilliger beim Infanterie-Regiment Nr. 125. Im Jahr 1886 begann er ein Studium am Polytechnikum Stuttgart. Nach dem Diplom zog Kober nach Augsburg und arbeitete von 1890 bis 1892 für August Riedinger an der Entwicklung von Luftschiffen.

Der Diplomingenieur wurde am 1. Mai 1892 vom Grafen von Zeppelin zur Ausarbeitung seiner Luftschiffpläne engagiert und wirkte in den Jahren 1892 bis 1894 maßgeblich an den konzeptionellen Entwürfen für den Lenkbaren Luftzug mit, welche im Februar 1894 in der Denkschrift über das lenkbare Luftschiff veröffentlicht wurden.[1] In den Jahren 1899/1900 wirkte er bei der Entwicklung und Konstruktion des ersten Zeppelins LZ 1 mit.

1912 absolvierte Kober bei Albatros in Johannisthal die Ausbildung zum Flugzeugführer und bestand am 24. Mai als 217. Pilot in Deutschland die Prüfung.[2] Im folgenden Monat gründete er am 17. Juni die Flugzeugbau Friedrichshafen GmbH in Manzell (Bodensee). Sie produzierte erfolgreich Marineflugzeuge und später auch Heeresflugzeuge für das deutsche Militär im Ersten Weltkrieg. Nach Kriegsende schied er im Sommer 1920 aus dem Unternehmen aus, war aber weiterhin als beratender Ingenieur tätig. Im Frühjahr 1923 trat er den Caspar-Werken in Travemünde in der Funktion als Technischer Direktor bei, gab diesen Posten aber kurz darauf wegen starker Unstimmigkeiten wieder auf. Kober verlor aufgrund der herrschenden Inflation sein komplettes Vermögen und lebte bis zum Ende seines Lebens von einem ihm auf Initiative von Hugo Eckener zugesprochenen Ehrensold.

Kober war mit Anne Kober, geb. Boeltz, verheiratet. Sie hatten zusammen fünf Kinder, darunter die bekannte deutsche Luftfahrtingenieurin Ilse Essers, geb. Kober.

Ihm zu Ehren ist in München, Alt-Riem, die Theodor-Kober-Straße benannt, ebenso die Koberstraße in Friedrichshafen. Im Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen ist ein Saal (Theodor Kober Saal) nach ihm benannt.

Einzelnachweise

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  1. W. Meighörner: Grundlage des Erfolgs – Der lenkbare Luftzug. In: Wolfgang Meighöfer (Hrsg.): Luftschiffe, die nie gebaut wurden. Publikation für die Ausstellung „Luftschiffe, die nie gebaut wurden“ vom 21. Juni bis 15. September im Zeppelin Museum Friedrichshafen. Verlag Robert Gessler, Friedrichshafen 2002, ISBN 3-86136-076-4. S. 25.
  2. Ulrich Israel: Als der Marine Flügel wuchsen. In: Fliegerrevue X, Nr. 44. PPV Medien, Bergkirchen 2013, ISSN 2195-1233, S. 39.