Theodor Schorer
Theodor Schorer (* 5. Juni 1836 in Trittau; † 17. Dezember 1918 in Lübeck) war ein deutscher Apotheker und Politiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Theodor Schorer stammte aus Trittau. Er hatte in der Apotheke in Segeberg gelernt und ab 1859 an der Universität Kiel studiert. 1861 bestand er seine Prüfung vor dem Schleswig-Holsteinischen Sanitätskollegium und leitete danach selbstständig eine Apotheke in Hamburg. 1861/62 besuchte er erneut die Universität in Kiel, um seine Kenntnisse der Chemie zu vertiefen. 1862 erwarb er die Löwen-Apotheke in Lübeck von dem an Rheuma erkrankten Heinrich Joachim Versmann. Schorer führte die Apotheke von 1862 bis 1892. Er machte sich als Chemiker und als Politiker in der Lübecker Bürgerschaft vor dem Hintergrund der Cholera-Epidemien des 19. Jahrhunderts um die Qualität des Lübecker Trinkwassers verdient. In der Lübecker Bürgerschaft, der er 35 Jahre angehörte, hatte er dreimal das Amt des stellvertretenden Wortführers der Bürgerschaft inne.
Schorer nahm am 31. Mai 1895 an den Feierlichkeiten zur Grundsteinlegung des Elbe-Trave-Kanals in der Hansestadt teil. Nach den Schlägen mit dem silbernen Hammer durch den Präses der Handelskammer, Hermann Lange, schlug er als Präses der Gewerbekammer mit den Worten „Zu Segen für Industrie und Gewerbe.“, gefolgt von dem Präses des Kanal-Vereins, Hermann Wilhelm Fehling, den Granitstein.[1]
Der Kaiser stiftete im Oktober 1898 die Rote Kreuz-Medaille in drei Klassen. Aus Anlass seines Geburtstages, 27. Januar, wurde sie an die Lübecker Bürger in 2. Klasse Fräulein Julie Kierulff, Frau Konsul Behncke (geborene Fehling), Frau Oberarzt Türk sowie Herrn Landrichter a. D. Priess[2] und in 3. Klasse an Frau Konsul Possehl, Frau Wichmann, Herrn Rechtsanwalt Priess,[3] Konsul Rehder,[4] Konsul Marty,[5] Dr. Hammerich,[6] Dr. Hofstaetter,[7] Physikus Riedel, Dr. Schorer sowie dem Kaufmann Schetelig verliehen.[8]
Schorer war ein Esperanto-Sprecher und nahm am in der Pfingstwoche 1911 in Lübeck stattfindenden VI. Deutschen Esperanto-Kongress teil.[9]
Seine Töchter, die Ärztin Cornelia Schorer und die Malerin Maria Slavona, machten sich fernab der Pharmazie einen Namen. Nach dem Verkauf der Löwen-Apotheke blieb Schorer als Gerichtschemiker mit eigenem Labor weiter tätig.
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lübecks Trinkwasser. Lübeck 1877
- Chemische Untersuchungen zur Feststellung des Einflusses der Sielleitungen der Stadt Lübeck auf die umgebenden Gewässer. Lübeck 1883
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lübeckisches Staatshandbuch, Lübeck 1903
- Joachim Niendorf: 150 Jahre Löwen-Apotheke in Lübeck 1812–1962. 48 Seiten, unpaginiert, Eigenverlag, Lübeck 1962.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Grundsteinlegung des Elbe-Trave-Kanals. In: Lübeckische Blätter; 37. Jg., Nummer 44, Ausgabe vom 2. Juni 1895, S. 297–301.
- ↑ Joach. Ludo. Albr. sen. Priess
- ↑ Georg Albr. jr. Priess
- ↑ James Carl Rehder
- ↑ Wilhelm Marty
- ↑ Ad. Joh. Carl Hammerich
- ↑ Ed. Carl. Gust. Hofstaetter
- ↑ Lokale Notizen. In: Lübeckische Blätter, 41. Jahrgang, Nr. 6, Ausgabe vom 5. Februar 1899, S. 67.
- ↑ Teilnehmerliste am VI. Deutschen Esperanto-Kongress, in: Das Esperanto – ein Kulturfaktor. Bd. 1.
Personendaten | |
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NAME | Schorer, Theodor |
KURZBESCHREIBUNG | Lübecker Apotheker, Esperanto-Sprecher und Politiker |
GEBURTSDATUM | 5. Juni 1836 |
GEBURTSORT | Trittau |
STERBEDATUM | 17. Dezember 1918 |
STERBEORT | Lübeck |