Theophil Becker

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Georg Gustav Theophil Becker (* 10. Juni 1872 in Michelstadt;[1]25. Januar 1933 in Darmstadt)[2] war ein deutscher Militärarzt, Neurologe und Psychiater. Er erlangte eine gewisse Bekanntheit mit seinen beiden Lehrbüchern Einführung in die Neurologie und Einführung in die Psychiatrie.

Leben und Wirken

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Theophil Becker studierte unter anderem in Jena Medizin und spezialisierte sich unter Theodor Ziehen[3] auf neurologische und psychiatrische Erkrankungen, insbesondere auch in einem militärischen Kontext.

Er wirkte einige Jahre an der Nervenklinik der Universität Gießen unter Robert Sommer, auch als Dozent für Psychiatrie. Als solcher bemerkte er, dass allgemein Medizinstudenten zu wenig über psychiatrische Krankheiten wussten und dass vor allem die meisten Lehrbücher viel zu speziell und ausführlich waren. Dies bewog ihn, die wichtigsten Differentialdiagnosen psychischer Erkrankungen in einem kurzen Lehrbuch zusammenzufassen, mit dem er dann 1896 erstmals herauskam und das bis 1908 immerhin vier Auflagen erlebte.

Neben Psychiatrie und Neurologie hegte Becker ein besonderes Interesse für Militärmedizin. So promovierte er 1894 über Psychosen beim Militär an der Universität Berlin und trat dann auch als Neurologe und Psychiater in den militärärztlichen Dienst ein.

Zwischen 1901 und 1905 war er Stabsarzt und Leitender Arzt der Nervenabteilung des Militärlazaretts in Straßburg. Während dieser Zeit unternahm er eine größer angelegte Studie über den angeborenen Schwachsinn und seine Beziehungen zum Militärdienst, für die er selbst 200 Fälle von psychisch und Nervenkranken des Straßburger Lazaretts, dazu 100 von angeborenem Schwachsinn, beitrug sowie mit zahlreichen Kollegen in anderen Lazaretten und anderen Armeen beitrug. Die Studie erschien 1910 in der militärmedizinischen Bibliothek von Coler sowie ein Jahr später auch auf Russisch als Beilage zur russischen "Militärmedizinischen Zeitschrift" (Voenno-medicinskij žurnal).[4]

Zwischen 1908/09 und 1914 war er Leiter der Station für Nerven- und Geisteskranke des Garnisonlazaretts I in Metz und trat mit mehreren Vorträge in der Metzer militärärztlichen Gesellschaft in Erscheinung[5]. Zuletzt wirkte Becker als Generaloberarzt und Oberregierungsmedizinalrat am militärischen Versorgungskrankenhaus Darmstadt.[6]

Einzelnachweise

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  1. Heiratsregister des Standesamtes Darmstadt Nr. 360/1900 (Online. Abgerufen am 26. Dezember 2021).
  2. Sterberegister des Standesamtes Darmstadt Nr. 93/1933 (Online. Abgerufen am 26. Dezember 2021).
  3. Knižnik, I. Rezension zu Vroždennoe slaboumie i ego otnošenie k voennoj službe (russische Übersetzung von Der angeborene Schwachsinn in seinen Beziehungen zum Militärdienst) in Russkaja Mysl' 33.1912, Kritičeskoe obozrenie in Heft 1, S. 14-15 (Zugriff nur mit US-Proxy) weist Becker als einen Schüler des bekannten Psychiaters Ziehen aus; da Ziehen von 1886 bis 1900 in Jena unter Otto Binswanger wirkte, hat Becker offensichtlich u. a. in Jena studiert.
  4. Knižnik, I. Rezension zu Vroždennoe slaboumie i ego otnošenie k voennoj službe (russische Übersetzung von Der angeborene Schwachsinn in seinen Beziehungen zum Militärdienst) in Russkaja Mysl' 33.1912, Kritičeskoe obozrenie in Heft 1, S. 14-15 (Zugriff nur mit US-Proxy)
  5. vgl. die entsprechenden Vereinsberichte in der Deutsche militärärztliche Zeitschrift zwischen 1909 und 1913
  6. In einem seiner letzten Artikel Fehldiagnosen durch Überbewertung katatonischer Symptome (Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie 94.1925 [Festschrift Robert Sommer], S. 248–253) firmiert Becker als Generaloberarzt a. D., Oberregier. Medizinalrat a. W. (Aus dem ehemaligen Versorgungskrankenhaus Darmstadt)