Theophil Magdzinski

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Theophil Magdzinski (polnisch Teofil Magdziński) (* 13. Oktober 1818 in Samter; † 4. Februar 1889 in Bromberg) war ein führender Politiker der polnischen Minderheit in Preußen und dem Deutschen Kaiserreich.

Theophil Magdzinski besuchte das Gymnasium in Posen und studierte danach in Breslau, Berlin und Leipzig Rechts- und Staatswissenschaften. Anschließend trat er als Referendar in den preußischen Justizdienst ein. Im Jahr 1846 war er am polnischen Aufstand beteiligt. Nach dem Ausscheiden aus dem Staatsdienst unternahm er bis 1849 ausgedehnte Reisen nach Frankreich, Österreich, der Schweiz und in andere Länder. Danach war er lange Zeit Gutsbesitzer. Er lebte längere Zeit im (russischen) Königreiche Polen, ehe er seit 1865 Rentner in Bromberg war.

Magdzinski gehörte zahlreichen wissenschaftlichen und anderen Vereinen an. Er war auch Mitglied des Aufsichtsrates der Bromberger Gewerbebank. Er war einer der Führer der polnischen Nationalbewegung in Bromberg.

Dem Preußischen Abgeordnetenhaus gehörte Magdzinski von 1872 bis 1889 an.[1] Mitglied des Reichstages, zeitweise als Vorsitzender der polnischen Fraktion, war er von 1877 bis 1889.[2]

  • Rainer Paetau, Hartwin Spenkuch (Bearb.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38, Bd. 6, Teilband II. Olms-Weidmann,

Hildesheim 2004, S. 674 Digitalisat

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 259; zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 283–285.
  2. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 57.