Thoissey

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Thoissey
Thoissey (Frankreich)
Thoissey (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Ain (01)
Arrondissement Bourg-en-Bresse
Kanton Châtillon-sur-Chalaronne
Gemeindeverband Val de Saône Centre
Koordinaten 46° 10′ N, 4° 48′ OKoordinaten: 46° 10′ N, 4° 48′ O
Höhe 168–178 m
Fläche 1,34 km²
Einwohner 1.655 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 1.235 Einw./km²
Postleitzahl 01140
INSEE-Code
Website www.thoissey.fr

Thoissey ist eine französische Kleinstadt mit 1655 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Ain in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehört zum Kanton Châtillon-sur-Chalaronne im Arrondissement Bourg-en-Bresse.

Die Stadt Thoissey liegt auf 174 m, etwa 33 Kilometer westlich der Präfektur Bourg-en-Bresse und 46 Kilometer nördlich der Stadt Lyon und 15 Kilometer südlich der Stadt Mâcon (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im Mündungsdreieck der Chalaronne in die Saône am Westrand des Départements Ain.

Die Fläche des 1,34 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt am Nordufer der Chalaronne und reicht bis zu ihrer etwa ein Kilometer entfernten Mündung in die Saône, deren Flussmitte die westliche Gemeindegrenze und auch Grenze zum Département Rhône markiert. Der Ort liegt am Nordrand der historischen Provinz Dombes im südwestlichen Teil der Bresse, einer Ebene im Bresse-Saône-Graben. Die Uferlandschaft rund um Thoissey weist nur geringe Höhenunterschiede von wenigen Metern auf. Auf der vergleichsweise kleinen Gemarkung ist der Anteil der Bebauung mit 25 % dementsprechend hoch. Der Rest besteht aus Wiesen (61 %) und Wasserflächen (9 %).[1]

Nachbargemeinden

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Umgeben ist Thoissey von den Nachbargemeinden Saint-Didier-sur-Chalaronne im Norden, Osten und Süden sowie Dracé im Département Rhône im Westen.

Die frühzeitliche Besiedelung des Saône-Tals ist auch in Thoissey nachweisbar, auf dessen Gebiet bronzezeitliche Werkzeuge und römische Münzen gefunden wurden.[2] Im Hochmittelalter wurde die Ortschaft erstmals 910–927 erwähnt als villa Tussiacum. Weitere latinisierte Schreibweisen aus dem 10. Jahrhundert waren Tusciacum und Tossicum. Der französische Name war Toissey (1239), Toissay (1441) und schließlich Thoissey (1567).[3]

Thoissey war zuerst eine Siedlung im Königreich Burgund unter der Herrschaft Rudolfs II. und gelangte 934 in den Besitz der Abtei Cluny. Dreihundert Jahre später schloss sich der Abt Etienne III. de Berzé mit den Herren von Beaujeu zusammen und übertrug ihnen 1239 den Besitz der Stadt Thoissey. Dadurch wurde Thoissey Teil des Fürstentums Dombes und stieg in diesem 1475 zu einer bedeutenden Kastellanei auf.[3]

Die 1331 gegründete Kapelle in Thoissey (Capella Beate Marie Magdalene de Thoissiaco) gehörte zunächst zur Pfarrei von Saint-Didier-sur-Chalaronne. Im Jahr 1691 wurde die Kapelle in den Rang einer Pfarrkirche erhoben.[3]

Nach der Französischen Revolution war Thoissey Hauptort des 2015 aufgelösten Kantons Thoissey und gehörte bis 1926 zum Arrondissement Trévoux, dessen Gemeinden nach seiner Auflösung dem Arrondissement Bourg-en-Bresse zugeordnet wurden.[4]

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2010 2021
Einwohner 1210 1445 1454 1481 1306 1358 1540 1655
Quellen: Cassini und INSEE

Mit 1655 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021)[5] gehört Thoissey zu den kleineren Gemeinden des Départements Ain. Im 19. Jahrhundert schwankte die Einwohnerzahl zwischen 1250 und dem Höchststand von 1748 Einwohnern, der 1866 verzeichnet wurde. Nachdem sich eine Bevölkerungsabnahme vom Ende des 19. Jahrhunderts in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts fortsetzte, kehrte sich der Trend 1962 um, und es wurde wieder eine Bevölkerungszunahme verzeichnet.[4] Die Ortsbewohner von Thoissey heißen auf Französisch Thoisseyen(ne)s.

Sehenswürdigkeiten

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  • Die zum ehemaligen Hôtel-Dieu gehörende historische Apotheke aus der Zeit 1731–1735 besitzt noch ihre Ausstattung aus der Anfangszeit. Die Wände sind mit Holzregalen umgeben, und eine Deckenmalerei überspannt den Innenraum. Die Inneneinrichtung ist als Kulturgut der monuments historiques klassifiziert.[6]
  • Die Kirche Sainte-Madeleine stammt aus dem 19. Jahrhundert. Zu ihren Kunstschätzen gehört ein Ensemble mit Darstellungen aus dem Marienleben, bestehend aus sechs Gemälden des Malers Daniel Sarrabat aus der Zeit von 1706 bis 1713. Sie sind als Kulturgüter der monuments historiques klassifiziert.[7]
  • Die Straßenbrücke Pont de Thoissey aus dem Jahr 1925 überspannt die Saône mit drei weißen, markanten Bögen.[8]
  • An der Mündung der Chalaronne in die Saône gibt es einen Sportboothafen (frz.: halte fluviale), der vom Gemeindeverband verwaltet wird und an den ein Campingplatz angeschlossen ist. Zwischen dem Hafen und dem Ortskern von Thoissey verläuft eine ein Kilometer lange Straße, die mit Platanen aus dem Jahr 1808 gesäumt ist.
  • Von einem Ursulinenkloster aus dem Jahr 1698 sind eine Kapelle und zwei Galerien des Kreuzgangs erhalten.[9]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Thoissey übt als ursprüngliche Kastellanei und ehemaliger Kantonshauptort noch heute die Funktion eines Zentrums im ländlichen Raum aus. Einzelhandel und Restaurants in der Grande Rue und Umgebung machen einen Großteil der Unternehmen aus. Fast 70 % der Arbeitsplätze in Thoissey gehören zu den Bereichen Verwaltung, öffentliche Einrichtungen und Gesundheitswesen. Mittlerweile hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt, deren Erwerbstätige als Wegpendler sich auf die Großräume Bourg-en-Bresse, Villefranche-sur-Saône und Mâcon aufteilen.[10]

Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen an einer Departementsstraße (D7), die die linksseitig der Saône entlanglaufende ehemalige Route nationale 433 in Saint-Didier-sur-Chalaronne mit Dracé auf der anderen Flussseite verbindet. Eine zweite Saône-Überquerung besteht im Norden mit der D7a nach Romanèche-Thorins. Die nächsten Autobahnanschlüsse an die Autoroute A6 und Autoroute A40 befindet sich südlich bzw. westlich von Mâcon. In etwa zehn Kilometer Entfernung gibt es in Romanèche-Thorins und Belleville jeweils einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Paris–Marseille. Als Flughafen in der Region kommt Lyon-St-Exupéry (70 Kilometer) in Frage.

Gemeindepartnerschaft

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Seit 1965 unterhält Thoissey eine Gemeindepartnerschaft mit Obourg, heute ein Stadtteil von Mons in Belgien.[11]

In Thoissey befinden sich eine Vorschule (école maternelle), eine staatliche Grundschule (école élémentaire) und eine Gesamtschule (collège).

Persönlichkeiten

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Jean-Baptiste Marchand
  • Jean-Baptiste Marchand (1863–1934), französischer Offizier und Afrikaforscher, geboren und beigesetzt in Thoissey.
Commons: Thoissey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Daten 2006 von CORINE Land Cover, abrufbar z. B. unter www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr (Memento des Originals vom 24. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistiques.developpement-durable.gouv.fr.
  2. André Buisson: Carte Archéologique de la Gaule – Ain 01. Académie des Inscriptions et Belles-Lettres, 1990, ISBN 2-87754-010-3, S. 144 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b c É. Philipon: Dictionnaire Topographique du Département de l’Ain. Imprimerie Nationale, 1911, S. 431 (französisch, online [PDF; abgerufen am 4. Januar 2014]).
  4. a b Thoissey – notice communale. In: cassini.ehess.fr. Abgerufen am 4. April 2016 (französisch, ab 1968 Einwohnerzahlen von INSEE).
  5. Französisches Statistikinstitut (www.insee.fr)
  6. Lambris de revêtement et plafond de l’apothicairerie in der Base Palissy des französischen Kulturministeriums (französisch)
  7. PM01000448 tableau: Madeleine chez le pharisien in der Base Palissy des französischen Kulturministeriums (französisch)
  8. Saônebrücke Thoissey. In: Structurae, abgerufen am 8. April 2016..
  9. Couvent des Ursulines in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch).
  10. Commune de Thoissey – Dossier complet. In: INSEE. Abgerufen am 4. April 2016 (französisch).
  11. Jumelage avec Obourg : la charte re-signée pour 50 ans. In: Le Progrès. Abgerufen am 7. April 2016 (französisch).