Thomas Berbner
Thomas Berbner (* 1965 in Heppenheim) ist ein deutscher Fernsehjournalist und Dokumentarfilmer. Er war Korrespondent in Washington und Berlin und war Redaktionsleiter für aktuelle Berichterstattung in "tagesschau" und "tagesthemen" sowie für ARD-Sondersendungen aus dem Sendegebiet des NDR.[1]
Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Berbner studierte Geschichte, Politikwissenschaften und Germanistik in Heidelberg.
1991 wirkte er als Volontär beim NDR und war 1997 bis 2001 stellvertretender Redaktionsleiter beim Fernsehmagazin Panorama. Ab 2001 war er für die Auslandsredaktion des NDR im Bereich Feature und Dokumentation tätig. Am 1. Juni 2003 wurde er Korrespondent im ARD-Studio Washington.
Dokumentationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Berbner sorgte mit dem Dokumentarfilm Mit Gott gegen Darwin – Streit in den USA um die Abstammung des Menschen für Aufsehen. Im Film wird aufgezeigt, wie Kinder im US-Schulsystem von Lehrern, die dem christlichen Fundamentalismus angehören, bereits früh gegen die Wissenschaft und die Evolutionstheorie indoktriniert werden.
Nach der Ausstrahlung von Berbners Dokumentarfilm Das Diesel-Desaster warfen mehrere Medien Anfang 2019 dem darin als Experte auftretenden Lungenarzt Dieter Köhler schwerwiegende Fehler vor.[2][3] Köhler räumte Rechenfehler ein, sah die „Gesamtaussage“ seines Papiers dadurch allerdings nicht berührt.[4]
2023 erschien die Die ARD-Dokumentation (NDR und BR) Deutschland schaltet ab – Der Atomausstieg und die Folgen.[5] Laut Volksverpetzer grenzt der Beitrag „an politische Agenda“. Berbner habe darin Zahlen von Atomkraftwerksbetreibern falsch in den Zusammenhang eingeordnet und unvollständig dargestellt, was zu einer falschen Interpretation führte.[6]
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Beiträgen zur Medienkritik des NDR 2015 warf Berbner Walter von Rossum vor, mit seiner Fernsehkritik wie der an der Christiansen-Talkshow ein Zerrbild des Journalismus zu verbreiten. Rossum wies diesen Vorwurf zurück und sagte, immer mehr Menschen würden „Journalismus Ihrer Bauart“, diese „Mischung aus Verschlagenheit und leidenschaftlichem Konformismus“ nicht mehr ertragen.[7]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2004: Weltreisen – Unter dem Geisterhimmel von Alaska
- 2004: Die Bushs – Eine amerikanische Dynastie
- 2005: Mit Gott gegen Darwin – Streit in den USA um die Abstammung des Menschen
- 2006: Straße des Glücks – Der Pazifik-Highway
- 2010: Alaskas Vulkaninseln – Die Alĕuten
- 2014: Brennende Wasserhähne: Wie gefährlich ist Fracking? (Panorama-Sendung, 4. September 2014)
- 2018: Das Diesel-Desaster („Exclusiv im Ersten“, 7. Januar 2019)[8]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thomas Berbner bei IMDb
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Götz Hamann: NDR Kiel: "Dieses Interview hätte man führen sollen", zeit.de, Interview, 28. September 2022
- ↑ Jakob Simmank: Luftqualität: Grenzwertige Verwirrungen. In: Die Zeit. 25. Januar 2019
- ↑ Malte Kreutzfeldt: Falsche Angaben zu Stickoxid: Lungenarzt mit Rechenschwäche. In: taz. 13. Februar 2019
- ↑ Werner Ludwig: Wirbel um Stickoxidrechnung: Lungenarzt korrigiert. In: Stuttgarter Zeitung. 14. Februar 2019
- ↑ Thomas Berbner: Deutschland schaltet ab - Der Atomausstieg und die Folgen. In: ARD Mediathek. ARD, 11. April 2023, abgerufen am 26. April 2024.
- ↑ Liefert Isar 2 an manchen Tagen mehr Strom als alle Windräder in Deutschland? Blog entlarvt Atom-Mythen. In: Münchener Merkur. Abgerufen am 16. April 2023.
- ↑ NDR: Walter van Rossum antwortet Panorama. Abgerufen am 12. Januar 2021.
- ↑ Thomas Berbner, Torben Börgers: Exclusiv im Ersten: Das Diesel-Desaster. In: ARD Mediathek. Norddeutscher Rundfunk, 7. Januar 2019, abgerufen am 11. Januar 2019: „Wäre es nicht höchste Zeit für eine ehrliche Diskussion um die Vorzüge und die tatsächlichen Risiken der Diesel-Technologie?“
Personendaten | |
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NAME | Berbner, Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fernsehjournalist und Dokumentarfilmer |
GEBURTSDATUM | 1965 |
GEBURTSORT | Heppenheim |