Thomas Drachenberg
Thomas Drachenberg (* 4. Juni 1962 in Berlin) ist ein deutscher Kunsthistoriker. Seit 2012 ist er brandenburgischer Landeskonservator und stellvertretender Direktor des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Thomas Drachenberg wuchs als Sohn von Erhard Drachenberg und Gisela Drachenberg in Berlin-Johannisthal auf und machte 1981 Abitur an der 2. Erweiterten Oberschule Berlin-Mitte, die als Nachfolgerin des Gymnasiums zum Grauen Kloster, auch noch zu DDR-Zeiten Latein und Altgriechisch als Spezialisierung anbot. Nach dem Wehrdienst studierte er von 1984 bis 1989 Kunstgeschichte und Klassische Archäologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Dort schloss er sein Studium mit einer Baumonographie über die Nikolaikirche in Brandenburg an der Havel als Diplomarbeit ab. 1999 wurde er an der Freien Universität zu Berlin zur Baugeschichte der Stadt Luckenwalde von 1918 bis 1933 promoviert. Im Juli 2019 wurde er durch den Beschluss des Akademischen Senats der Technischen Universität Berlin zum Honorarprofessor für das Fach „Praxis der Denkmalpflege“ ernannt.[2][3]
Beruf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1989 bis 2003 war er Gebietsreferent in der Praktischen Denkmalpflege vorerst im Institut für Denkmalpflege der DDR und später im Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege. Zunächst arbeitete er an der denkmalpflegerischen Erfassung des Baubestandes der Neustadt, Altstadt und Dominsel in Brandenburg an der Havel für die erste Denkmaltopographie der Bundesrepublik Deutschland im Land Brandenburg[4] mit. Er betreute denkmalfachlich verschiedene Landkreise des Landes Brandenburg, u. a. den Landkreis Teltow-Fläming. In Luckenwalde konnte er denkmalpflegerisch die Restaurierung von Bauten der 1920er Jahre in der Stadt beraten, unter anderem das Stadttheater mit der Friedrich-Ebert-Schule. Von 1999 bis 2003 zeichnete er ebenfalls denkmalfachlich für die Stadt Brandenburg an der Havel und den Landkreis Potsdam-Mittelmark verantwortlich. In diese Zeit fiel die denkmalfachliche Betreuung der Sanierung der Burg Ziesar.
Von 2003 bis 2012 war er Abteilungsleiter für die Bau- und Kunstdenkmalpflege im Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum. Neben der Leitung und Koordinierung der denkmalfachlichen Arbeit in der Abteilung moderierte und löste er Konfliktfälle bei der Sanierung am Denkmal. Ausgewählte Objekte betreute er denkmalfachlich auch weiterhin selbst, u. a. die Konservierung des ehemaligen Gefängnisses der Sowjetischen Spionageabwehr in der Potsdamer Leistikowstraße zu einer Mahn- und Gedenkstätte.
Seit der Pensionierung von Detlef Karg ist er seit 2012 brandenburgischer Landeskonservator und stellvertretender Direktor des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums.[5]
Er hatte mehrere Lehraufträge: 1999 bis 2002 an der BTU Cottbus, 2003 bis 2018 an der FU Berlin und seit 2003 im Masterstudiengang Denkmalpflege an der TU Berlin. Seit 2019 ist er dort Honorarprofessor.[6]
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Brandenburg. Stadt unter Denkmalschutz. Verlag für Bauwesen, Berlin und München 1992, ISBN 3-345-00543-3.
- Die Baugeschichte der Stadt Luckenwalde von 1918–1933 (= Forschungen und Beiträge zur Denkmalpflege im Land Brandenburg, Band 2). Werner, Worms 1999, ISBN 3-88462-168-8.
- Bischofsresidenz Burg Ziesar. Das Haus – Das Denkmal – Das Museum. Lukas-Verlag, Berlin 2005 (mit eigenem Beitrag), ISBN 3-936872-41-4.
- … und die Stadt, Luckenwalde, sprang wie ein Teufel aus seiner Schachtel." Baukultur in Luckenwalde. In: Kulturland Brandenburg e.V. (Hrsg.): Abbruch Umbruch Aufbruch, Regionale Baukultur in Brandenburg, Leipzig 2006, S. 92–106, ISBN 978-3-7338-0352-0
- Revitalisierung der Innenstadt – Denkmalpflege als Bestandteil der Stadtentwicklung. Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz, Bonn 2008, ISBN 3-922153-17-8.
- Denkmalpflege und Gesellschaft. Detlef Karg zum 65. Geburtstag. Hinstorff, Rostock 2010 (Sammelband zum aktuellen Forschungsstand in der brandenburgischen Denkmalpflege mit eigenem Beitrag), ISBN 978-3-356-01413-6.
- Zabytkowe rezydencje w krajobrazie przygranicznych regionow Polski i Niemec – Schlösserlandschaften in der deutsch-polnischen Grenzregion. Hrsg. vom NID Warszawa – Warschau, 2016, Konzeption, Mitarbeit Texte Land Brandenburg, deutsche Redaktion: Thomas Drachenberg ISBN 978-83-63260-68-2
- zusammen mit Marcus Cante: Von einstürzenden Altbauten zur Erfassung und Sanierung des Bestandes. Erinnerungen an unsere Jahre des beruflichen Anfangs. In: Gestern Heute Morgen. Erhaltung durch Wandel. 30 Jahre Stadtsanierung in Brandenburg an der Havel. Hrsg. Joachim Müller, Schnell + Steiner, Regensburg 2023, ISBN 978-3-7954-3821-0, S. 58–85.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
- Thomas Drachenberg als Autor im Lukas Verlag
- Thomas Drachenberg als Autor im Hinstorff Verlag
- Thomas Drachenberg an der Technischen Universität Berlin
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ BLDAM – Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum. Abgerufen am 18. März 2020.
- ↑ Brandenburgs Landeskonservator lehrt künftig an Berliner Universität. Abgerufen am 18. März 2020.
- ↑ Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Thomas Drachenberg – BLDAM. Abgerufen am 18. März 2020.
- ↑ Denkmale in Brandenburg Band 1.1: Stadt Brandenburg – BLDAM. Abgerufen am 18. März 2020.
- ↑ Oberbürgermeister empfängt Spitze des Landesdenkmalamtes. In: potsdam.de. 29. November 2012, abgerufen am 19. November 2023.
- ↑ Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Thomas Drachenberg. In: bldam-brandenburg.de. 21. Oktober 2019, abgerufen am 19. November 2023.
Personendaten | |
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NAME | Drachenberg, Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kunsthistoriker |
GEBURTSDATUM | 4. Juni 1962 |
GEBURTSORT | Berlin |