Thomas Elbert
Thomas Elbert (* 3. März 1950 in Lindenberg im Allgäu) ist ein deutscher Neuropsychologe.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Elbert studierte in München Physik, Mathematik und Psychologie (Diplom 1975) und wurde 1978 in Tübingen promoviert. Dort lehrte er anschließend bis 1989, unterbrochen von Gastprofessuren an der Pennsylvania State University und an der Universität Stanford (1987/88).[1]
1990 wechselte er auf eine Professur an die Universität Konstanz und folgte 1991 einem Ruf an die Universitätsklinik Münster. 1995 kehrte er nach Konstanz zurück, wo er bis heute die Professur für Klinische Psychologie und Klinische Neuropsychologie innehat.
Elbert ist Spezialist für Trauma-Forschung. Er betrieb Feldstudien in Konfliktgebieten wie Afghanistan, Kongo, Ruanda, Somalia, Sri Lanka und Uganda. Er ist Mitentwickler der Narrativen Expositionstherapie, die seelische Erkrankungen infolge traumatischen Stresserlebens behandelt. Seine Untersuchungen zur „Psychobiologie menschlicher Gewalt- und Tötungsbereitschaft“ fördert die DFG seit 2010 als Reinhart Koselleck-Projekt.[2]
Elbert ist Sprecher der DFG-Forschergruppe 751 The Science of Social Stress und Vorstandsmitglied von „vivo international“ (victims voice),[3] die mit Überlebenden organisierter Gewalterfahrungen arbeitet.[4][5] Elbert wurde im Jahr 2009 zum Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina gewählt;[6] weiterhin ist er Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. 2010 wurde er mit dem Hector Wissenschaftspreis ausgezeichnet[7] und 2013 in die Hector Fellow Academy aufgenommen.[8] Für 2016 wurde Elbert gemeinsam mit Maggie Schauer der Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Preis zugesprochen.[9] 2019 erhielt er den Deutschen Psychologie-Preis.
Rundfunkberichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eva Lauterbach: Thomas Elbert, Psychologe und Trauma-Experte vom 9. Mai 2013
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Thomas Elbert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Thomas Elbert auf der Website des Fachbereichs Psychologie der Universität Konstanz
- Deutschlandfunk Zwischentöne. Musik und Fragen zur Person vom 11. September 2022: Der Gewaltforscher Thomas Elbert im Gespräch mit Tanja Runow. „Es gibt auch eine Sucht nach Gewalt“
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Uni Konstanz: Curriculum Vitae Thomas Elbert ( des vom 21. Mai 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 29. November 2013
- ↑ Pressemitteilung vom 10. Juni 2010 ( des vom 11. März 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Vivo-Webseite
- ↑ http://idw-online.de/pages/de/news275528
- ↑ Süddeutsche Zeitung vom 28. August 2010 "Im Killer-Modus"
- ↑ Mitgliedseintrag von Thomas Elbert (mit Bild) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 5. Juli 2016.
- ↑ Verleihung des Hector Wissenschaftspreises
- ↑ Gründungszeremonie der Hector Fellow Academy
- ↑ Caroline Wichmann: Leopoldina und Stifterverband ehren Maggie Schauer und Thomas Elbert mit dem Weizsäcker-Preis. Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Pressemitteilung vom 8. November 2016 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 8. November 2016.
Personendaten | |
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NAME | Elbert, Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Neuropsychologe |
GEBURTSDATUM | 3. März 1950 |
GEBURTSORT | Lindenberg im Allgäu |