Thomas Kiesewetter

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Thomas Kiesewetter (* 1963 in Kassel[1]) ist ein deutscher Maler und Bildhauer.

Kiesewetter studierte an der HdK Berlin von 1988 bis 1994 in Berlin zunächst Malerei. 1994 wurde er Meisterschüler von Raimund Girke. Erst um das Jahr 2000 herum fand er in der Bildhauerei seine Art des künstlerischen Ausdrucks. Von 2005 bis 2008 verfeinerte Kiesewetter seine bildhauerischen Arbeiten in New York.

Kiesewetter ist beeinflusst von Alexander Calder, afrikanischer Skulptur und Kubismus und wurde in Verbindung gebracht mit Anthony Caro, David Smith,[2] Raymond Duchamp-Villon und Robert Rauschenberg.[3]

Er lebt und arbeitet in Berlin.

Die dekonstruktivistische Bauauffassung überträgt Kiesewetter auf das Niveau seiner Skulpturen. Diese stärken den Status des Bildhauers als Bastler, der Bleche von der Rolle zu asymmetrischen Kästen zusammenbiegt, vernietet, lackiert, von Holzstelzen stützen lässt und auf tischartigen Unterbauten platziert.[4] Die klassisch anmutenden Proportionen und die Feinheit der Konstruktion wirken wie absurde und nichtfunktionale Bauten.[5] Thomas Kiesewetter arbeitet zunächst mit Pappe und Papier, um die Formen seiner Skulpturen zu bestimmen, übersetzt diese dann in Metallblech oder Bronze und taucht sie in kraftvolle Farben.[6] Die monochromen, konkaven und konvexen Formen spielen mit Statik und Licht.[7] Seine Arbeiten erinnern an die Sachlichkeit des Konstruktivismus,[8] weisen aber deutlich kubistische Einflüsse auf. Er fertigt Skulptur-Assemblagen, die den Raum öffnen und deren schroffe Formen mit der Farbgebung kontrastieren.[9]

Seit etwa 2017 beschäftigt sich Kiesewetter zunehmend mit der menschlichen Gestalt als begründendes Thema seiner Skulpturen.

Werke im öffentlichen Raum und in Sammlungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 2001 Galerie Neu, Berlin
  • 2001 „Artists imagine Architecture“ ICA Boston
  • 2003 Jack Tilton Gallery, New York[10][11]
  • 2004 Roberts and Tilton, Los Angeles
  • 2008 „Abstrakte Tendenzen“ Kunsthalle Mannheim
  • 2009 Almine Rech Galerie, Paris
  • 2010 Contemporary Fine Arts, Berlin
  • 2011 Gasträume, mit Portrait III, einer Stahlskulptur am Tessinerplatz in Zürich
  • 2011 Georg Kolbe Museum, Berlin
  • 2012 Gesamtkunstwerk, Saatchi Gallery, Londen,
  • 2013 Contemporary Fine Arts, Berlin
  • 2013 „Fugit Amor“ Sies+Höke, Düsseldorf
  • 2015 „1999“ in der Galerie Philara, Düsseldorf
  • 2017 „Bildhauer“, Kunsthalle Bielefeld, Bielefeld
  • M. Wellmann: Kunstforum international 206:2011(Jan./Febr.)82s.
  • Thomas Kiesewetter: 360mal vorn: (anlässlich der Ausstellungen: Thomas Kiesewetter. 360Mal Vorn 28. August – 9. Oktober 2010 bei Contemporary Fine Arts, Berlin; Thomas Kiesewetter 12. März – 10. April 2010 bei Sies + Höke, Düsseldorf) mit Texten von Georg Imdahl und Friedrich Meschede.
  • Thomas Kiesewetter: Bildhauer: (anlässlich der Ausstellung: Thomas Kiesewetter. Bildhauer. 9. September - 22. Oktober 2017 in der Kunsthalle Bielefeld) mit Texten von Dominikus Müller und Friedrich Meschede.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. degruyter.com Artikel bei Nexis, abgerufen am 5. September 2017 aus de Gruyter
  2. nexis.com Artikel bei Nexis, abgerufen am 7. September 2017 aus The Telegraph vom 5. Januar 2012.
  3. nexis.com Artikel bei Nexis, abgerufen am 7. September 2017 aus der New York Times vom 19. Dezember 2003.
  4. nexis.com Artikel bei Nexis, abgerufen am 7. September 2017 aus der Berliner Zeitung vom 22. Februar 2001.
  5. nexis.com Artikel bei Nexis, abgerufen am 7. September 2017 aus der Welt vom 10. Februar 2001.
  6. nexis.com Artikel bei Nexis, abgerufen am 5. September 2017 aus dem Stern vom 31. August 2017.
  7. nexis.com Artikel bei Nexis, abgerufen am 5. September 2017 aus der Rheinischen Post vom 27. April 2017.
  8. nexis.com Artikel bei Nexis, abgerufen am 5. September 2017 aus der Berliner Zeitung vom 31. August 2010.
  9. nexis.com Artikel bei Nexis, abgerufen am 7. September 2017 aus der Rheinischen Post vom 10. Juni 2010.
  10. Thomas Kiesewetter: Jack Tilton Gallery. - Free Online Library. Abgerufen am 29. April 2019.
  11. Grace Glueck: ART IN REVIEW; Thomas Kiesewetter. In: The New York Times. 19. Dezember 2003, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 29. April 2019]).