Thoracopteridae
Thoracopteridae | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Fossil von Thoracopterus magnificus im Naturkundemuseum von Bergamo | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Ladinium (Mitteltrias) bis Karnium (Obertrias) | ||||||||||||
242 bis 228 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Thoracopteridae | ||||||||||||
Griffith, 1977 |
Die Thoracopteridae sind eine ausgestorbene Fischfamilie aus der Unterklasse der Neuflosser (Neopterygii), die im unteren und mittleren Trias in den tropischen Oberflächenregionen der Palaeotethys vorkam. Wie die rezenten Fliegenden Fische (Exocoetidae) waren die Thoracopteridae zum Gleitflug fähig.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie die Fliegenden Fische besaßen die Thoracopteridae ein Paar enorm vergrößerter Brustflossen und eine asymmetrische, tief gegabelte Schwanzflosse mit deutlich längerem unteren Lobus. Ähnlich den fortgeschrittenen Fliegenden Fischen der Unterfamilie Cypselurinae waren auch ihre Bauchflossen vergrößert, so dass die Tiere „vierflügelig“ waren. Mit Ausnahme von Thoracopterus waren die Thoracopteridae im Unterschied zu den Fliegenden Fischen schuppenlos. Schläfenbein und Scheitelbein fehlten. Das paarige Stirnbein war wie bei den Fliegenden Fische seitlich verbreitert. Das Suspensorium stand fast senkrecht. Die Flossenstrahlen von Rücken- und Afterflosse waren nur am körperfernen Abschnitt segmentiert, ihre Zahl entsprach der Anzahl der Flossenträger. Die Afterflosse war weitgehend zurückgebildet, ihre Flossenträger reduziert.
Da die Fliegenden Fische für ihren aktiven Lebensstil Wassertemperaturen von 20 °C und darüber benötigen, nimmt man das auch für die Thoracopteridae an.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trotz der äußeren Ähnlichkeit sind die Thoracopteridae nicht mit den erst im Eozän erscheinenden rezenten Fliegenden Fischen verwandt. Ihre Gleitfähigkeit hat sich vielmehr konvergent zueinander zweimal entwickelt. Der amerikanische Ichthyologe Joseph S. Nelson ordnet die Thoracopteridae in seinem Standardwerk Fishes of the World den Perleidiformes zu. Guang-Hui Xu und Kollegen konnten in ihrer Beschreibung des chinesischen Thoracopteriden Potanichthys, der durch die Erhaltung von Teilen des Neurocraniums erstmals eine genauere kladistische Analyse ermöglichte, die Gruppe weder den Perleidiformes noch den Luganoiiformes zuordnen, fanden aber klare Hinweise für eine Stellung der Thoracopteridae in die Stammgruppe der Neuflosser (Neopterygii). Die Thoracopteridae sind danach basaler als die Luganoiiformes aber fortgeschrittener als die Peltopleuriformes.
|
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die äußere und innere Systematik der Thoracopteridae. Bis 2012 sind drei Gattungen beschrieben worden. |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Joseph S. Nelson: Fishes of the World. 4th edition. John Wiley & Sons, Hoboken NJ 2006, ISBN 0-471-25031-7.
- Guang-Hui Xu, Li-Jun Zhao, Ke-Qin Gao & Fei-Xiang Wu: A new stem-neopterygian fish from the Middle Triassic of China shows the earliest over-water gliding strategy of the vertebrates. In: Proceedings of the Royal Society. doi:10.1098/rspb.2012.2261.