Tiger-Kammmuschel
Tiger-Kammmuschel | ||||||||||||
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Tiger-Kammmuschel (Palliolum tigerinum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Palliolum tigerinum | ||||||||||||
(O. F. Müller, 1776) |
Die Tiger-Kammmuschel[1] (Palliolum tigerinum, Syn.: Chlamys tigrinus oder Camptonectes tigrinus) ist eine Muschel-Art aus der Familie der Kammmuscheln (Pectinidae).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die fast gleichklappigen, konvex gewölbten Gehäuse sind im Umriss annähernd rund oder leicht eiförmig (dabei etwas höher als breit) und haben einen maximalen Durchmesser von 3,2 Zentimetern. Die linke obere Klappe ist nur leicht stärker gewölbt als die rechte untere Klappe. Die Ohren sind sehr ungleich groß, mit einem deutlich größeren vorderen Ohr. Das vordere Ohr der rechten Klappe hat einen tiefen Einschnitt für den Byssus. Die Ohren weisen radiale Rippen auf. Der Wirbel läuft spitz zu und ragt nicht über den Dorsalrand vor. Der Gehäuserand ist fein gezähnelt.
Die Ornamentierung besteht aus feinen, gleichmäßigen und dicht stehenden radialen Rippen. Zum Wirbel zu treten drei bis sieben Rippen gelegentlich etwas stärker hervor. Auch zum Gehäuserand hin können die Rippen kräftiger hervor treten. Auf der unteren rechten Klappen sind die Rippen breiter und etwas flacher. Die Schale ist dünn, aber fest, leicht durchscheinend und ziegelrot bis rotviolett gefärbt, meist mit weißen Flecken oder Querbändern. Die untere rechte Klappe ist meist etwas dunkler gefärbt. Die Oberfläche glänzt nur wenig.
Geographische Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Verbreitungsgebiet der Tiger-Kammmuschel (Palliolum tigerinum) erstreckt sich im östlichen Atlantik von Nordnorwegen bis zu den Kapverdischen Inseln. Sie kommt auch in der Nordsee und im westlichen Mittelmeer (Balearen) vor. Sie ist auch in der östlichen Nordsee (z. B. bei Helgoland) zu finden, aber sehr selten.
Sie lebt auf Hartböden vom Flachwasser (ca. 9 Meter) bis in etwa 380 Meter Wassertiefe.
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art wurde erstmals 1776 von Otto Friedrich Müller in der Kombination Pecten tigerinus wissenschaftlich beschrieben.[2] Das Taxon wurde später auch in die Gattungen Chlamys und Camptonectes gestellt. Das World Register of Marine Species weist sie der Gattung Palliolum Monterosato, 1884 zu.[3] Der Artname erscheint in der Literatur meist in der Falschschreibung tigrinus, die auf Lovell Augustus Reeve zurückgeht (1853).[3]
Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rudolf Kilias: Lexikon Marine Muscheln und Schnecken. 2. Aufl., 340 S., Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1997, ISBN 3-8001-7332-8 (S. 56 als Camptonectes tigrinus)
- Fritz Nordsieck: Die europäischen Meeresmuscheln (Bivalvia). Vom Eismeer bis Kapverden, Mittelmeer und Schwarzes Meer. 256 S., Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1969 (S. 46/7 als Camptonectes tigrinus)
- Guido Poppe und Yoshihiro Goto: European Seashells Volume 2 (Scaphopoda, Bivalvia, Cephalopoda). 221 S., Verlag Christa Hemmen, Wiesbaden 1993 (2000 unv. Nachdruck), ISBN 3925919104 (S. 67)
- Rainer Willmann: Muscheln und Schnecken der Nord- und Ostsee. 310 S., Neumann-Neudamm, Melsungen 1989, ISBN 3-7888-0555-2 (S. 108/9 als Camptonectes tigrinus)
Online
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Theodor C. H. Cole: Wörterbuch der Wirbellosen/Dictionary of Invertebrates: Latein-Deutsch-Englisch. Springer Spektrum, Berlin 2017, ISBN 978-3-662-52869-3, S. 60. Vorschau bei Google Books
- ↑ Otto Friedrich Müller: Zoologiae Danicae prodromus, seu animalium Daniae et Norvegiae indigenarum characteres, nomina, et synonyma imprimis popularium. S. I-XXXII, 1-274, Havniae/Kopenhagen, Hallager, 1776 Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 248)
- ↑ a b World Register of Marine Species: Palliolum tigerinum (O. F. Müller, 1776)