Tih Minh
Film | |
Titel | Tih Minh |
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Produktionsland | Frankreich |
Originalsprache | Französisch |
Erscheinungsjahr | 1919 |
Länge | 340 Minuten |
Produktionsunternehmen | Gaumont |
Stab | |
Regie | Louis Feuillade |
Drehbuch | Louis Feuillade, Georges Le Faure |
Kamera | Léon Klausse |
Schnitt | Léon Klausse |
Besetzung | |
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Tih Minh ist ein zwölfteiliges französisches Stummfilm-Serial von Louis Feuillade aus dem Jahr 1919, in den USA veröffentlicht unter dem Titel In the Clutches of the Hindoo.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als der Forschungsreisende Jacques d’Athys aus Französisch-Indochina ins Haus seiner Mutter an der Côte d’Azur zurückkehrt, wird er nicht nur von seinem treuen Diener Placide begleitet, sondern auch von einer jungen Annamitin namens Tih-Minh, die ihm dort das Leben gerettet hat (die Umstände bleiben unbeleuchtet). Seiner Schwester fällt die Aufgabe zu, Tih Minh die französische Kultur und Bildung zu vermitteln, und es zeigt sich, dass Jacques mehr als Dankbarkeit für sie empfindet. Doch viel Zeit in der Heimat bleibt ihm nicht, er erhält durch die Regierung den Auftrag, noch einmal zurückzureisen, und hält sich, zusammen mit Placide, weitere zwei Jahre in Indochina auf. Die Art der Mission bleibt ungewiss, deutlich ist aber, dass ein Buch, das d’Athys nach seinem zweiten Besuch mitbringt, die Aufmerksamkeit dubioser Gestalten auf sich zieht, die sich später als deutsche Spione entpuppen. Wie sich herausstellt, enthält das Buch eine kodierte Nachricht, die Aufschlüsse über einen Kriegsschatz geben soll und die zudem für die Mitglieder einer internationalen Verschwörung zur Vernichtung Englands bedeutungsvoll ist.
Die Serie Tih Minh greift Elemente der Mata-Hari-Affäre auf, deren Protagonistin im Oktober 1917 in Vincennes bei Paris als Doppelagentin hingerichtet wurde, reagiert aber auch auf Entwicklungen in den französischen Kolonien in Südostasien, wo sich unter dem Eindruck der russischen Oktoberrevolution von 1917 neue revolutionäre und kommunistische Widerstandsbewegungen gründeten.
Episoden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nr. | Titel | Datum[1] | Länge[2] |
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1 | Le Philtre d’oubli | 7. Feb. 1919 | 1125 m |
2 | Drames dans la nuit | 14. Feb. 1919 | 725 m |
3 | Les Mystères de la Villa Circé | 21. Feb. 1919 | 880 m |
4 | L’Homme dans la malle | 28. Feb. 1919 | 725 m |
5 | Chez les fous | 7. März 1919 | 645 m |
6 | Oiseaux de nuit | 14. März 1919 | 760 m |
7 | L’Évocation | 21. März 1919 | 650 m |
8 | Sous le voile | 28. März 1919 | 715 m |
9 | La Branche du salut | 4. Apr. 1919 | 720 m |
10 | Mercredi | 11. Apr. 1919 | 870 m |
11 | Le Document 29 | 18. Apr. 1919 | ? m |
12 | Justice | 25. Apr. 1919 | 780 m |
Veröffentlichung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kopien von Tinh Minh besitzen die Cinémathèque française und Anthology Film Archives. Es existiert anscheinend eine von Gaumont restaurierte 35-mm-Fassung, die um 2005/06 herum wenige Male in den USA und Europa gezeigt wurde, später noch einmal am 3. Dezember 2009 an der Yale University.[3] 2021 veröffentlichte Gaumont in Frankreich eine Fassung auf drei DVDs bzw. 2 Blue-Ray-Disks mit optionalen englischen Untertiteln. Aufgrund der Überlieferungssituation blieb die Serie weitgehend unrezipiert.
Parallel zur Kinoaufführung der Serie im Jahr 1919 erschien jeden Donnerstag ein vierundzwanzigseitiger Roman cinéma von Georges Le Faure und Louis Feuillade, der mit Standfotos aus der Serie illustriert war. Einzelne Hefte sind antiquarisch erhältlich oder zum Download verfügbar.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tih Minh bei IMDb
- Tih Minh in der Progressive Silent Film List
- Kurzbesprechung auf Anne Harding’s Treasures; abgerufen am 8. Februar 2012.
- Jonathan Rosenbaum: Tih Minh, OUT 1: On the Nonreception of Two French Serials. (jonathanrosenbaum.com ( vom 27. Januar 2013 im Webarchiv archive.today) abgerufen am 8. Februar 2012.)
- Aaron Cutler: The Treasure of Tih Minh. slantmagazine.com (Interessanter Vergleich zw. Christopher Nolans The Dark Knight und Tih Minh) abgerufen am 8. Februar 2012.
- Brandon’s movie memory: Tih Minh (1918, Louis Feuillade). Besprechung mit Inhaltsangabe und Screenshots (englisch) abgerufen am 8. Februar 2012.
- Les romans cinéma: Tih-Minh. Roman de MM. G. Le Faure et Louis Feuillade. Illustré par les Films Gaumont. Onzième épisode. Le document 29. La renaissance du livre, o. O., 1919 (PDF; 5,8 MB). Scan des roman cinéma zur 11. Episode (französisch) abgerufen am 12. Juni 2012. (aussagenlogik.org ( vom 5. Februar 2016 im Internet Archive; PDF))
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Veröffentlichungsdatum nach der Filmografie in: Francis Lacassin: Louis Feuillade. Maître des lions et des vampires. Bordas, Paris 1995.
- ↑ Länge des Films in Metern. Eine genaue Dauer lässt sich daraus nicht ableiten, da die Abspielgeschwindigkeit im frühen Stummfilm meist zwischen 14 und 18 Bildern/Sekunde lag, im Laufe der 1920er Jahre erhöht auf ca. 20–25. Eine feste Abspielgeschwindigkeit etablierte sich erst im Zusammenhang mit dem Tonfilm. Vgl. Kino bzw. Geschichte des Kinos
- ↑ After the Great War: European Film in 1919. A conference at Yale University. ( vom 5. August 2011 im Internet Archive; PDF; 151 kB) yale.edu