Timotheus Compenius
Timotheus Compenius (* um 1550; † um 1608) war ein deutscher Organist und Orgelbauer.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Timotheus Compenius wurde als Sohn des Orgelbauers Heinrich Compenius des Älteren und Bruder des berühmten Esaias Compenius dem Älteren geboren. In älterer Literatur wird er als Bruder Heinrichs bezeichnet, seine Abstammung ist jedoch inzwischen nachgewiesen.[1] 1585 wurde er Organist in Staffelstein und heiratete dort. Seit seiner Mitarbeit beim Orgelneubau seines Vaters in Fritzlar (1588) trat er als Orgelbauer auf. 1597/1598 musste er als protestantischer Kirchenmusiker im Zuge der Gegenreformation seine Stelle in Staffelstein aufgeben und wich nach Königsberg in Bayern aus, wo er bis 1608 nachgewiesen ist.[1]
Wie sein Bruder Esaias bevorzugte Timotheus die Schleiflade gegenüber der Springlade. Er verfasste 1597 die Schrift Ördentliche Specification und Verzeichnung zur Zusammenziehung der underschiedlichen Register, eine Anleitung zum Registrieren.
Nachgewiesene Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Ort | Kirche | Bild | Manuale | Register | Bemerkungen |
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1588–1590 | Fritzlar | Fritzlarer Dom | II/P | 27 | Mitarbeit bei seinem Vater; nicht erhalten | |
1593 | Staffelstein | Reparatur | ||||
1594 | Eggolsheim | Neubau | ||||
1594 | Waischenfeld | Neubau | ||||
1596–1597 | Bayreuth | Stadtkirche | I/P | 15 | Erweiterung der Orgel von Hermann Raphael Rodensteen (1572–1573) um ein Pedal mit vier Registern | |
1599 | Creußen | I | 6 ? | Vollendung eines Neubaus ohne Pedal | ||
1599 | Bayreuth | Spitalkirche | nicht näher bekannte Arbeiten | |||
1601 | Kitzingen | Erweiterung um ein freies Pedal mit einem Subbass 16′ | ||||
1602 | Würzburg | St. Stephan | Reparatur | |||
1605–1607 | Hof | Stadtkirche | II/P | 20 | Neubau im Gehäuse der Vorgängerorgel[2] |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Günter Dippold: Timotheus Compenius (erwähnt 1585–1608). Orgelbauer und Organist. In: Günter Dippold, Alfred Meixner (Hrsg.): Staffelsteiner Lebensbilder (= Staffelsteiner Schriften 11). Staffelstein 2000, ISBN 3-9802943-9-0, S. 51–54 (online).
- Salomon Kümmerle: Compenius, Familie. In: Encyklopädie der evangelischen Kirchenmusik. Band 1. Gütersloh 1888, S. 286 f. (Digitalisat ).
- Compenius. In: Uwe Pape (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Bd. 1: Thüringen und Umgebung. Pape, Berlin 2009, ISBN 978-3-921140-86-4, S. 42–44.
- Gottfried Rehm: Die Compenius-Orgel zu Kroppenstedt. Videel, Niebüll 2002, ISBN 3-89906-324-4, S. 67.
- Winfried Schlepphorst: Compenius, Familie. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. 2. Auflage. Personenteil, Band 4. Bärenreiter/Metzler, Kassel/Stuttgart 2000, ISBN 3-7618-1114-4, Sp. 1438–1446.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Günter Dippold: Timotheus Compenius (erwähnt 1585–1608). Orgelbauer und Organist. In: Günter Dippold, Alfred Meixner (Hrsg.): Staffelsteiner Lebensbilder (= Staffelsteiner Schriften 11). Staffelstein 2000, ISBN 3-9802943-9-0, S. 51–54 (online, abgerufen am 18. Mai 2019).
- ↑ Ludger Stühlmeyer: Die alten Innenstadtkirchen und ihre Orgeln. Die Stadtkirche St. Michaelis. In: Die Musikgeschichte der Stadt Hof. Bayerische Verlagsanstalt, Bamberg 2010, ISBN 978-3-89889-155-4, S. 192–194.
Personendaten | |
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NAME | Compenius, Timotheus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Orgelbauer |
GEBURTSDATUM | um 1550 |
STERBEDATUM | um 1608 |