Tirass
Tirass, andere Schreibweisen: Tiraß, Tiras, Tyras, ist ein Decknetz zum Fang von Bodenvögeln wie Rebhühnern oder Wachteln, welches bei einer historischen Jagdmethode – dem Tirassieren – eingesetzt wurde. Der Begriff stammt aus dem Französischen (tirasse) und bedeutet in der Jägersprache so viel wie zu Boden ziehen.[1]
„Tiras, großes, spiegelig gestricktes, gewöhnlich 50 Fuß (etwa 14 Meter) langes u. 40 Fuß (etwa 13 Meter) breites (wenn sie mit Pferden bewegt werden, 60–70 Fuß langes) Decknetz, womit bes. Wachteln u. Rebhühner gefangen werden. Beim Tirassiren läßt man den Hühnerhund suchen u. läuft, wenn derselbe steht, mit zwei Personen, welche das Netz tragen, über ihn weg, die dann dicht vor ihm den T. auf einmal schnell niederlegen u. darauf sehen, daß die Hühner nicht an den Seiten entwischen.“
„Der Jäger verwendet hier heute nur noch das Frettier- und das Sprengnetz. Es dürfen nur noch Kaninchen mit dem Netz bejagt werden. Der Einsatz des Sprengnetzes bei der Bau- und Bodenjagd auf den Fuchs ist nicht speziell geregelt und kommt nur vereinzelt vor.“ (Sleepytomcat: Wissenswertes zur Netzjagd und über Netze[3])
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Georg Krünitz, Oeconomische Encyclopädie, Berlin 1806, Band 102, Seite 465, „Tiraß zum Wachtelfang“ online einsehbar bei Googlebooks
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Tirass, Eintrag im Duden, 2. Ausgabe, Deutsches Universalwörterbuch, Mannheim, September 1989, ISBN 3-411-02176-4
- ↑ Tiras. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 17: Stückgießerei–Türkische Regenkugel. Altenburg 1863, S. 613 (zeno.org).
- ↑ Wissenswertes zur Netzjagd und über Netze, Sleepytomcat 2001, Artikel bei Jagd.de (eingesehen am 1. Februar 2010) ( des vom 26. Juni 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.