Tisamenos (Sohn des Orestes)
Tisamenos (altgriechisch Τισαμενός Tisamenós) ist in der griechischen Mythologie der Sohn des Orestes und der Hermione und Herrscher über die Peloponnesier. Er war der Vater des Kometes, Daimenes, Sparton, Tellis und des Leontomenes.
Nach dem Tode des Orestes wurde er zusammen mit seinem Halbbruder Penthilos[1] oder allein[2] König von Sparta und Argos. Er verteidigte den Peloponnes gegen die Herakliden unter Aristomachos, die versuchten, ihr Erbland wieder zu erobern. Er fiel jedoch im Kampf um Argos und sein Reich wurde von den Herakliden erobert. Nach anderer Überlieferung überlebte Tisamenos, musste jedoch mit den Achäern fliehen. So forderte er die Ionier in der von diesen damals bewohnten (später Achaia genannten) Landschaft im Nordwesten der Peloponnes auf, ihnen zu erlauben sich in ihrem Land anzusiedeln. Es kam zum Kampf, den sie zwar gewannen, jedoch fiel Tisamenos und wurde in Helike begraben. Später wurden die Gebeine des Tisamenos aufgrund eines Orakels nach Sparta überführt.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bibliotheke des Apollodor 2,171; 2,176; 9,28
- Hyginus Mythographus, Fabulae 124
- Pausanias, 2,18,6–8; 2,38,1; 3,1,5-6; 4,3,3; 7,1,7–8; 7,6,2
- Strabon, Geographica 383; 389
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johannes Schmidt: Tisamenos 1. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 5, Leipzig 1924, Sp. 984–987 (Digitalisat).
- Hans Lamer: Teisamenos 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band V A,1, Stuttgart 1934, Sp. 133.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Velleius Paterculus, Historia Romana 1,1,4
- ↑ Pausanias 2,18,6
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Orestes | König von Mykene 12. Jahrh. v. Chr. (fiktive Chronologie) | keiner |
Orestes | König von Argos 12. Jahrh. v. Chr. (fiktive Chronologie) | Temenos |
Orestes | König von Sparta 12. Jahrh. v. Chr. (fiktive Chronologie) | Eurysthenes und Prokles |