To Venus and Back

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To Venus and Back
Studioalbum von Tori Amos

Veröffent-
lichung(en)

20. September 1999

Aufnahme

1998–1999

Label(s) Atlantic Records

Format(e)

CD, LP

Genre(s)

Alternative Rock, Pop-Rock

Titel (Anzahl)

24

Länge

2:03:22 (47:50 Studio, 1:15:32 Live)

Besetzung

Produktion

Tori Amos

Studio(s)

Martian Engineering, Cornwall, Großbritannien

Chronologie
From the Choirgirl Hotel
(1998)
To Venus and Back Strange Little Girls
(2001)

To Venus and Back ist ein Doppelalbum von Tori Amos, bestehend aus ihrem fünften Studioalbum und ihrem ersten Livealbum. Es erschien am 20. September 1999 bei Atlantic Records und wurde von ihr allein geschrieben sowie produziert.[1]

Amos’ Tournee im Jahr 1998 zum Album From the Choirgirl Hotel war ihre erste mit einer Begleitband. Sie war mit den Ergebnissen sehr zufrieden und ließ jeden Abend die Show mitschneiden.[2] Geplant war ursprünglich, ein Liveabum und eine Platte mit Raritäten und B-Seiten zu veröffentlichen.[3] Auf die Idee zu einem Livealbum kam Amos, nachdem sich Fans bei ihr über die schlechte Qualität von Bootlegs beschwert hatten. Sie sagte dazu, dass sie ein Livealbum machen wolle, bevor sie ein Sauerstoffgerät neben dem Klavier brauchen würde.[4]

Nach der Tournee kehrte Amos mit der Tour-Band, bestehend aus Gitarrist Steve Caton, Bassist Jon Evans und Schlagzeuger Matt Chamberlain, in ihr Aufnahmestudio Martian Engineering neben ihrem Haus in Cornwall zurück, um alle aufgezeichneten Auftritte zu sichten, B-Seiten zu remixen und an einigen neuen Songs zu arbeiten.[5][6] Es stellte sich schnell heraus, dass sie genug neues Material für ein vollwertiges Studioalbum besaß.[5]

So entstand ein Doppelalbum, bestehend aus Venus Orbiting mit elf neuen Songs und Venus Live, Still Orbiting, Amos’ erster Liveaufnahme.[7] Steve Caton sagte zur Arbeitsweise, dass er normalerweise etwa anderthalb Tage pro Song benötigen würde, es bei To Venus and Back aber neun Songs in viereinhalb Tagen gewesen seien.[8]

Einige der Songs wurden erst kurz vor der Aufnahme im Studio geschrieben. Das Album unterscheidet sich deutlich von Amos’ früheren Arbeiten, es enthält rockige und langsamere Tracks und bietet Klanglandschaften, die sich von elektronischem Piano-Pop und Hip-Hop bis hin zu ambienter Weltraummusik bewegen.[9][10] Es ist aber auch eine Rückkehr zu den Keyboards, dem Bass und dem Schlagzeug ihres Debüts Little Earthquakes und ist sowohl autobiografisch als auch rätselhaft.[11]

Der Titel des Albums entstand in einer Unterhaltung von Amos mit Freundinnen zum Thema ins All fliegen; Amos war der Mars zu männlich, sie würde zur Venus tendieren, deren Mythologie für das Weibliche steht, daher „Zur Venus und zurück“.[5][3]

Die Sicht von Tori Amos

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Amos sagte, dass es ein Album über Gefühle, Träume und das Beobachten von Dingen sei, sie es aber nicht analysieren und alles erklären möchte; es sei sehr wichtig, dass der Hörer dies selbst machen würde – seine eigenen Erklärungen finden, seine eigenen Gefühle projizieren, was einen Teil des Charmes eines Songs ausmachen würde.[11]

Album 1: Venus Orbiting

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  1. Bliss – 3:42
  2. Juárez – 3:48
  3. Concertina – 3:56
  4. Glory of the 80’s – 4:03
  5. Lust – 3:53
  6. Suede – 4:58
  7. Josephine – 2:29
  8. Riot Poof – 3:28
  9. Dātura – 8:25
  10. Spring Haze – 4:44
  11. 1000 Oceans – 4:19

Album 2: Venus Live, Still Orbitin

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  1. Precious Things – 7:38
  2. Cruel – 6:47
  3. Cornflake Girl – 6:31
  4. Bells For Her – 5:42
  5. Girl – 4:15
  6. Cooling – 5:09
  7. Mr. Zebra – 1:17
  8. Cloud On My Tongue – 4:58
  9. Sugar – 5:10
  10. Little Earthquakes – 7:37
  11. Space Dog – 5:46
  12. Waitress – 10:24
  13. Purple People – 4:11

Stephen Thomas Erlewine schrieb bei AllMusic, Amos erweitere ihre Musik immer noch, aber sie ließe sie auf natürliche Weise atmen, was zu ihrem besten, in sich geschlossenen Album seit Under the Pink geführt habe.[12]

Robert Christgau stufte das Album als „Blindgänger“ ein.[13]

Nick Duerden meinte im Q Magazine, es sei Amos’ bisher eindringlichstes Album, ein anspruchsvolles Hörerlebnis, unangenehm für die Ohren und bösartig düster.[14]

Steve Lichtenstein schrieb für Pop Matters, dass Amos’ Fans ein Album von ihr selbst dann verschlingen würden, wenn sie darauf ihre Songs mit einer Toilettenspülung und den rhythmischen Klängen eines Autos, das über eine Kuh fährt, rülpsen würde.[15]

Im New Musical Express war zu lesen, dass Amos es geschafft habe, mehr als nur ein paar Drähte durcheinander zu bringen, indem sie sich selbst mit der elektrischen Leitung verbunden habe.[16]

Tim Perlich schrieb im NOW Magazine, selbst wenn sich Amos einbilden würde, das impressionistische Kauderwelsch, das sie da von sich gibt, sei extrem künstlerisch, habe sie nicht wirklich viel zu erzählen; es sei denn, man würde auf eine detaillierte Auflistung aller Blumen, die in ihrem Garten wachsen, warten.[17]

Armin Linder meinte bei Plattentests.de, dass trotz der passablen Klangqualität und der dichten Atmosphäre die Live-CD nicht gerade das sei, was einen Neuling für den Backkatalog von Amos begeistern könne, und es den elf neuen Studiotracks ebenso wenig gelingen würde, zu begeistern; auf „Orbiting“ würde nichts zusammenwachsen, was zusammengehöre, stattdessen würde ihre zerbrechliche Stimme von den Computerklängen erdrückt und verschlungen.[18]

Natasha Stovall schrieb im Rolling Stone, das Album sei Amos’ surrealstes Werk, auf dem sie von ihrer Vergangenheit, ihrem Schmerz und ihren Sehnsüchten träumen würde, und das in überladenen musikalischen und lyrischen Farben; ihr Markenzeichen, ihre Stimme und ihr Klavier, seien oft nur Nebenfiguren.[7]

Chris Willman wünschte in Entertainment Weekly viel Glück dabei, zu entschlüsseln, was Amos sagen wolle, aber es sei der angenehmste Hörgenuss, den sie seit Jahren hervorgebracht habe.[19]

Kommerzieller Erfolg

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Chartplatzierungen

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ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)[20]11 (5 Wo.)5
 Österreich (Ö3)[1]17 (5 Wo.)5
 Schweiz (IFPI)[21]27 (3 Wo.)3
 Vereinigte Staaten (Billboard)[22]12 (11 Wo.)11
 Vereinigtes Königreich (OCC)[23]22 (3 Wo.)3

Auszeichnungen für Musikverkäufe

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Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
 Vereinigte Staaten (RIAA)[24] Platin1.000.000
Insgesamt 1× Platin
1.000.000

Einzelnachweise

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  1. a b Tori Amos – To Venus and Back. In: austriancharts.at. Hung Medien, abgerufen am 22. September 2024.
  2. Matt Hendrickson: Rolling Stone. 13. Mai 1999, abgerufen am 28. September 2024 (englisch).
  3. a b Nicola Rayner: ‘To Venus And Back’: How Tori Amos Entered A New Orbit. In: Dig! 21. September 2021, abgerufen am 28. September 2024 (amerikanisches Englisch).
  4. Tori In San Jose Mercury News - September 9, 1998. Abgerufen am 28. September 2024 (englisch).
  5. a b c Justin Chadwick: Tori Amos’ ‘To Venus And Back’ Turns 25 | Album Anniversary. 15. September 2024, abgerufen am 28. September 2024 (amerikanisches Englisch).
  6. WRRV Radio Interview - December 13, 1998. 13. Dezember 1998, abgerufen am 28. September 2024 (englisch).
  7. a b Natasha Stovall: To Venus And Back. In: Rolling Stone. 14. Oktober 1999, abgerufen am 28. September 2024 (amerikanisches Englisch).
  8. Tori Amos - Interviews Archive. Oktober 1999, abgerufen am 28. September 2024 (englisch).
  9. The Creative Travels of Tori Amos. In: The Inside Connection. Dezember 1999, abgerufen am 28. September 2024 (englisch).
  10. Steve Morse: 'Venus' of the road. In: Boston Globe. 27. August 1999, abgerufen am 28. September 2024 (englisch).
  11. a b Ken Micallef: With a new double album up her sleeve, Tori Amos confesses all. In: Pulse. November 1999, abgerufen am 28. September 2024 (englisch).
  12. To Venus and Back - Tori Amos | Album | AllMusic. Abgerufen am 28. September 2024 (englisch).
  13. Robert Christgau: CG: Tori Amos. Abgerufen am 22. September 2024.
  14. Nick Duerden: Tori Amos To Venus & Back. In: Q Magazine. 17. Januar 2000, abgerufen am 28. September 2024 (englisch).
  15. Steve Lichtenstein: Tori Amos: To Venus and Back. In: PopMatters Music Reviews. 3. September 2000, abgerufen am 28. September 2024 (englisch).
  16. NME: To Venus And Back. In: New Musical Express. 12. September 2005, abgerufen am 28. September 2024 (britisches Englisch).
  17. Tim Perlich: TORI AMOS To Venus And Back. Now Toronto, 16. Juni 2006, abgerufen am 28. September 2024 (englisch).
  18. Armin Linder: Orbiting in the Klangsumpf. In: Plattentests.de. Abgerufen am 28. September 2024.
  19. Chris Willman: To Venus and Back. In: Entertainment Weekly. 20. September 1999, abgerufen am 28. September 2024 (englisch).
  20. Tori Amos – To Venus and Back. In: offiziellecharts.de. GfK Entertainment, abgerufen am 22. September 2024.
  21. Tori Amos – To Venus and Back. In: hitparade.ch. Hung Medien, abgerufen am 22. September 2024.
  22. Tori Amos. In: billboard.com. Billboard, abgerufen am 22. September 2024 (englisch).
  23. Tori Amos – From the Choirgirl Hotel. In: officialcharts.com. Official Charts Company, abgerufen am 29. Juli 2024 (englisch).
  24. Gold & Platinum. In: riaa.com. RIAA, 18. Dezember 2000, abgerufen am 29. Juli 2024 (englisch).