Tom Leinster

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Thomas Stephen Hampden „Tom“ Leinster (* 1971) ist ein britischer Mathematiker und Hochschullehrer an der University of Edinburgh, der sich mit Kategorientheorie befasst.

Leinster wurde 2000 an der Universität Cambridge bei Martin Hyland promoviert (Operads in Higher-Dimensional Category Theory).[1] Danach lehrte er in Glasgow und ist Professor an der Universität Edinburgh.

Er veröffentlichte Lehrbücher über Kategorientheorie[2] und höhere Kategorien und Operaden[3]. In den 2010er Jahren befasste er sich vor allem mit einer Verallgemeinerung der Euler-Charakteristik in der Kategorientheorie, der magnitude. Er betrachtete sie auch in metrischen Räumen mit Anwendung in der Biologie (Messung von Biodiversität).

Nach ihm sind Leinster-Gruppen benannt (endliche Gruppen, deren Ordnung gleich der Summe der Ordnungen ihrer normalen Untergruppen ist)[4].

Für Rethinking Set Theory erhielt er für 2019 den Chauvenet-Preis[5].

Er ist ein häufiger Autor und Moderator des akademischen Gruppen-Blogs n-Theory-Café, wo Themen aus der Mathematik, den Wissenschaften und der Philosophie behandelt werden, oft aus Sicht der Kategorientheorie.[6]

Mediale Aufmerksamkeit erhielt ein Artikel von Leinster im New Scientist[7], in welchem er dazu aufrief, dass Mathematiker aus ethischen Gründen nicht für Nachrichtendienste arbeiten sollten. Darüber berichteten im deutschsprachigen Raum unter anderem Der Spiegel[8] und Zeit Online.[9]

Schriften (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Tom Leinster im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet
  2. Tom Leinster: Basic Category Theory (= Cambridge Studies in Advanced Mathematics). Cambridge University Press, Cambridge 2014, ISBN 978-1-107-04424-1, doi:10.1017/cbo9781107360068 (cambridge.org [abgerufen am 27. August 2020]).
  3. Tom Leinster: Higher Operads, Higher Categories (= London Mathematical Society Lecture Note Series). Cambridge University Press, Cambridge 2004, ISBN 978-0-521-53215-0, doi:10.1017/cbo9780511525896 (cambridge.org [abgerufen am 27. August 2020]).
  4. Revisiting the Leinster groups. In: Comptes Rendus Mathematique. Band 352, Nr. 1, 1. Januar 2014, ISSN 1631-073X, S. 1–6, doi:10.1016/j.crma.2013.11.009 (sciencedirect.com [abgerufen am 27. August 2020]).
  5. MAA to Honor Authors of Year’s Best Writing in Mathematics | Mathematical Association of America. Abgerufen am 27. August 2020.
  6. The n-Category Café. Abgerufen am 28. August 2020 (englisch).
  7. Tom Leinster: Maths spying: the quandary of working for the spooks. In: New Scientist. Band 222, Nr. 2966, 26. April 2014, ISSN 0262-4079, S. 26–27, doi:10.1016/S0262-4079(14)60827-7 (sciencedirect.com [abgerufen am 27. August 2020]).
  8. Holger Dambeck: NSA: Mathematiker ruft Kollegen auf nicht für Geheimdienst zu arbeiten. In: Spiegel Online. Abgerufen am 27. August 2020.
  9. Patrick Beuth: Mathematiker ruft zum Geheimdienst-Boykott auf. In: Zeit Online. 28. April 2014, abgerufen am 27. August 2020.