Tom Ripley
Tom Ripley (eigentlich Thomas Phelps Ripley) ist eine fiktive Person, die von Patricia Highsmith geschaffen wurde. 1955 veröffentlichte sie ihren Kriminalroman Der talentierte Mr. Ripley über den Kleinkriminellen Tom Ripley, der bei einer Reise nach Italien in Konflikte gerät und zum Mörder wird. 1958 wurde die geplante Fortsetzung The Alarming Return of Mr Ripley nicht realisiert. Später erschienen Ripley Under Ground (1970), Ripley’s Game (1974), Der Junge, der Ripley folgte (1980) und Ripley Under Water (1991).
Der Stoff wurde mehrmals verfilmt. Nach Der talentierte Mr. Ripley erschienen 1960 Nur die Sonne war Zeuge unter der Regie von René Clément mit Alain Delon als Tom Ripley und 1999 Der talentierte Mr. Ripley von Anthony Minghella mit Matt Damon in der Hauptrolle. Nach Ripley’s Game entstanden 1977 Der amerikanische Freund von Wim Wenders mit Dennis Hopper und 2002 Ripley’s Game von Liliana Cavani mit John Malkovich. 2005 verfilmte Regisseur Roger Spottiswoode Ripley Under Ground mit Barry Pepper. Im Jahr 2024 erschien mit Ripley eine acht Folgen umfassende Miniserie von Steven Zaillian mit Andrew Scott als Hauptdarsteller und in einer Nebenrolle erneut John Malkovich.
Steckbrief
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Thomas Ripley wurde vor 1930 in Boston geboren.[1] Seine Eltern starben, als er noch ein Kind war. (S. 25) Die Eltern sind im Hafen von Boston ertrunken, was vermutlich auch der Grund für seine Wasserscheu ist. (S. 30) Seine Tante Dottie aus Boston nahm ihn zu sich und zog ihn auf. Tante Dottie war lieblos, geizig und machte dem Jungen immer wieder Vorhaltungen, „seine Erziehung hätte sie mehr gekostet, als die Versicherung seines Vaters gezahlt hatte“. (S. 43) Allerdings unterstützt sie ihn bis zu seinem 25. Lebensjahr mit mageren Schecks von beispielsweise 6,48 US$ oder 12,95 US$. Mit 16 Jahren schickt sie Tom zu Tante Bea nach Denver, wo er die High School absolviert. (S. 23)
Zweimal ist Tom von Zuhause weggelaufen. Zuerst erfolglos mit 17 Jahren, und dann mit 20 Jahren nach New York, um Schauspieler zu werden und selbstgeschriebene Sketche anzubieten. (S. 45) Als das nicht funktionierte, nahm er Gelegenheitsjobs an auf einem Bananenfrachter, in einem Lagerhaus für Orangen und als Buchhalter in einem Kaufhaus.
Als die Romanreihe beginnt, ist Thomas Ripley 25 Jahre alt. Er hat kein Bankkonto (S. 10), keinen Job und keinen festen Wohnsitz. Der einzige wahre Freund in New York ist Cleo Dobelle, aber auch sie lügt er an. (S. 32) Laut eigener Einschätzung ist er mathematisch begabt. (S. 10) Sein Credo lautet: Irgend etwas findet sich immer. (S. 15)
Ripliade und Verfilmungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der talentierte Mr. Ripley (OT: The Talented Mr. Ripley), Coward-McCann, New York 1955.
- 1960: Nur die Sonne war Zeuge, Frankreich/Italien, Regie: René Clément.
- 1999: Der talentierte Mr. Ripley, USA/Italien, Regie: Anthony Minghella.
- 2024: Ripley (Fernsehserie), USA, Regie: Steven Zaillian.
- Ripley Under Ground, Doubleday/Heinemann, New York/London 1970.
- 2005: Ripley Under Ground, USA/UK/Deutschland, Regie: Roger Spottiswoode.
- Ripley’s Game oder Der Amerikanische Freund, Doubleday/Heinemann, New York/London 1974.
- 1977: Der amerikanische Freund, Deutschland/Frankreich, Regie: Wim Wenders.
- 2002: Ripley’s Game, Italien/USA/UK, Regie: Liliana Cavani.
- Der Junge, der Ripley folgte (OT: The Boy Who Followed Ripley), Lippincott & Crowell/Heinemann, New York/London 1980.
- Ripley Under Water, Alfred A. Knopf/Bloomsbury, 1991.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Lebensdaten sind dem ersten Roman Der talentierte Mr. Ripley entnommen, Ausgabe: Der talentierte Mr. Ripley, München 2004, ISBN 3-937793-13-5.