Toni Weiler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Toni Weiler

Toni Weiler, bürgerlicher Name Anton Weiler (* 7. August 1894 in Köln; † 30. Januar 1970 in Bonn) war ein deutscher Opernsänger in der Stimmlage Bariton.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Toni Weilers Gesangstalent wurde im Jugendalter von Konzertmeister Wunderlich des Kölner Gürzenich-Orchesters entdeckt. Der Dirigent Otto Klemperer empfahl Weiler zur Ausbildung an Hermann Abendroth, den Leiter des Kölner Konservatoriums, wo Weiler ab 1919 ein Gesangsstudium bei Eduard Walter absolvierte. Er erhielt ein Stipendium und wurde Meisterschüler.

Im Jahr 1922 hatte Weiler sein Bühnendebüt am Opernhaus Zürich als Ruggiero in Die Jüdin von Fromental Halévy. 1923 erhielt er ein Engagement an der Oper Magdeburg.[1] 1929 wurde er vom Rat der Stadt Magdeburg zum Kammersänger ernannt.[2] Von 1934 bis 1938 folgte das Engagement an der Oper Dortmund.[3] Als Antrittspartie sang er dort die Titelpartie in der Uraufführung der Oper Münchhausens letzte Lüge von Hansheinrich Dransmann. Seine Karriere setzte Weiler an der Oper Hannover und bei den Festspielen in Detmold fort. Er gab außerdem Gastspiele u. a. an der Staatsoper Berlin[3] sowie an den Bühnen Frankfurt, Darmstadt, Karlsruhe, Köln, Osnabrück und Bonn.

Von 1940 bis zur kriegsbedingten Schließung des Theaters (das Theater wurde im August 1942 durch Bombenangriffe zerstört, die Aufführungen fanden daraufhin in der Mainzer Stadthalle statt, bis auch diese im Februar 1945 zerstört wurde[4]) war Weiler festangestelltes Ensemblemitglied der Oper Mainz. Nach dem Krieg gab er im Juli 1945 sein erstes Konzert in Hameln mit dem Liederzyklus Dichterliebe von Robert Schumann. 1946 engagierte ihn Georg Hartmann an das Anhaltische Landestheater Dessau. 1951 und 1952 war Weiler Professor für Sologesang an der Staatlichen Hochschule für Musik in Halle. In seiner Dessauer Zeit (1946–1952) sang Weiler alle Partien des Bariton-Fachs. 1952 verlegte er seinen Wohnsitz nach Westdeutschland. In den folgenden Jahren gastierte er weiterhin an verschiedenen Opernbühnen, u. a. in Dessau und Köln.

Opernrollen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Lied an den Abendstern aus der Oper Tannhäuser von Richard Wagner. Staatskapelle Berlin, Dirigent: Alfred Schmidt (auf 10 Zoll Schellack-Schallplatte, Schallplatten-Volksverband – MD 9635)[10]
  • Blick’ ich umher aus der Oper Tannhäuser von Richard Wagner. Staatskapelle Berlin, Dirigent: Alfred Schmidt, (auf 10 Zoll Schellack-Schallplatte)[10]
  • Zwischen Wörlitz und Mosigkau. Schriftenreihe zur Geschichte der Stadt Dessau und Umgebung. In: Dessauer Künstler-Lexikon – Die Theaterkünstlerinnen und Theaterkünstler seit 1794. Heft 61, Band VI. Bearbeitung von Kathleen Neubert, Günter Ziegle; Hrsg.: Stadt Dessau-Roßlau, Kulturamt, Museum für Stadtgeschichte Dessau und Stadtarchiv Dessau-Roßlau, Dessau-Roßlau 2010.
  • Einst Rigoletto und Amfortas. In: Bonner Rundschau, 7. August 1964.
  • Kurt Wallstab: Heinrich Vogeler – Ein Leben für das deutsche Provinztheater. Ein Beitrag zur Geschichte des Magdeburger Stadttheaters. Kap. 11 und 12

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Robert Schumann: Neue Zeitschrift für Musik. B. Schott, 1933 (google.de [abgerufen am 24. März 2020]).
  2. Deutsches Bühnen-Jahrbuch: Theatergeschichtliches Jahr- und Adressenbuch ... Druck und Kommissionverlag F.A. Günther & Sohn, 1930 (google.de [abgerufen am 24. März 2020]).
  3. a b Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden: Datensatz 70917372. In: SLUB Mediathek. Abgerufen am 23. März 2020.
  4. Geschichte des Mainzer Theaters. In: Theaterfreunde Mainz. Abgerufen am 8. April 2020 (deutsch).
  5. Monika Lux, Anne Quaas: Georg Hartmann: ein Leben für das Theater. Museum für Stadtgeschichte, 2003 (google.de [abgerufen am 25. März 2020]).
  6. Heute und Morgen. Petermänken-Verlag, 1954 (google.de [abgerufen am 25. März 2020]).
  7. Theater der Zeit. Henschel, 1951 (google.de [abgerufen am 25. März 2020]).
  8. Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark. 1968 (google.de [abgerufen am 24. März 2020]).
  9. Zeitschrift für Musik. Steingräber Verlag, 1935 (google.de [abgerufen am 24. März 2020]).
  10. a b SLUB Mediathek. In: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden. Abgerufen am 25. März 2020.