Topographia Windhagiana
Topographia Windhagiana (aucta) des Joachim Enzmilner ist die erste Herrschaftstopografie Österreichs.[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Topographia Windhagiana wurde im Auftrag von Joachim Enzmilner von Clemens Beutler (* 1624, † 1682) gezeichnet, von Pater Hyacinth Marian Fidler mit begleitenden Texten versehen und zunächst vom Frankfurter Buchhändler und Kupferstecher Caspar Merian im Anhang seiner Topographia veröffentlicht, 1656 als eigenes Buch mit dem Titel Topographia Windhagiana und 1673 in einer erweiterten Ausgabe als Topographia Windhagiana aucta bei Leopold Voigt in Wien herausgegeben. Die Kupferstichsammlung enthält auch Darstellungen von Werkstätten, Betrieben und Nebengebäuden und stellt damit ein bedeutendes Zeugnis adeligen Selbstverständnisses dar. Sie ist als Überlieferung der damaligen Lebensverhältnisse kulturgeschichtlich von Interesse.
Inhalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erste Auflage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die von Joachim Enzmilner 1636 erworbene Herrschaft Windhag im Mühlviertel und die 1653 erworbene Herrschaft Reichenau am Freiwald (heute Katastralgemeinde von Bad Großpertholz) mit Groß-Pertholz und Langschlag sind die Hauptobjekte der Darstellung in der ersten, aus 21 Bildtafeln bestehenden, 1656 erschienenen Topographie. Weiters finden sich darin noch das Windhag’sche Haus in Wien (1. Gemeindebezirk, Singerstraße), in Wien (9. Gemeindebezirk, Rossau) und das Mauthaus in Neumarkt an der Ybbs abgebildet und beschrieben. Bei weiteren zwei Bildern je vom Ebelsbergerhof (stattlicher Gutshof zwischen Linz und Ebelsberg) und von dem 1633 gekauften Linzer Haus (Hauptplatz 23) fehlen die beschreibenden Texte. 1963 wurde ein Faksimile dieser ersten Ausgabe der Topographia Windhagina veröffentlicht.[2]
Zweite Auflage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bald wurde eine neue Auflage der Topographia Windhagiana notwendig, weil Joachim Enzmilner weitere Liegenschaften an sich brachte. Diese 1673 gedruckte zweite Auflage umfasst zusätzlich zu den 21 Bildtafeln der ersten Auflage weiter 39, insgesamt also 60 Bildtafeln und ist mit einem wesentlich ausführlicherem Text versehen. Auch die in der ersten Ausgabe fehlenden Texte zum Ebelsbergerhof und zum Linzer Haus sind nun vorhanden, obwohl ersterer 1666 verkauft worden war. Die neu erworbenen und dargestellten Objekte sind insbesondere Groß-Poppen bei Allentsteig im Waldviertel (erworben 1656), die Herrschaften Neunzen und Rosenburg (1658) und die Herrschaft Rausmanns (1659).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fritz Eheim: 300 Jahre „Topographia Windhagiana“ (1656 bis 1956). In: Archiv der Stadt Linz (Hrsg.): Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1957. Linz 1957, S. 375ff (ooegeschichte.at [PDF]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hightlights des Jahres 2013. März 2013 – Topographia Windhagiana (aucta). In: noel.gv.at (mit 6 Abbildungen aus der Topographia Windhagiana in der Topographischen Sammlung der Niederösterreichischen Landesbibliothek).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Topographia Windhagiana (aucta). In: gedaechtnisdeslandes.at. Abgerufen am 4. Mai 2021.
- ↑ Matthäus Merian: Topographia Provinciarum Austriacaru(m), Austriae, Styriae, Carinthiae, Carniolae, Tyrolis etc. … Faksimile der Erstausgabe von 1649 sowie der beiden Anhänge und der „Topographia Windhagiana“ von 1656. Mit einem Nachwort herausgegeben von Lucas Heinrich Wüthrich. Verlag Bärenreiter, Basel/Kassel 1963.