Torsten Burmester
Torsten Burmester (* 15. Januar 1963 in Uchte, Niedersachsen) ist ein deutscher Sportfunktionär und Verwaltungsbeamter. Er war unter anderem Abteilungsleiter im Wirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalen[1] und Generalsekretär des Deutschen Behindertensportverbands[2]. Von 2022 bis 2024 bekleidete er das Amt des Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).[3] Am 22. November 2024 wurde er als nominierter SPD-Oberbürgermeisterkandidat für die Kölner Kommunalwahl 2025 der Öffentlichkeit vorgestellt.[4] Für den Stadtrat kandidiert er nicht.[5]
Verwaltungslaufbahn (2002–2020)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2002 wechselte Burmester in das Bundeskanzleramt als Referent für Sportpolitik[6] und war von 2002 bis 2005 Persönlicher Referent des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder. Anschließend wurde er stellvertretender Leiter der Sportabteilung im Bundesministerium des Innern[7] und verantwortete die Förderung des Spitzensports.
Ab 2010 übernahm er Führungsaufgaben im nordrhein-westfälischen Schulministerium als Abteilungsleiter für Personal, Haushalt und Organisation[8] und wechselte 2012 ins Wirtschaftsministerium in gleicher Funktion. Ab 2018 leitete er dort die Abteilung Wirtschaftsrecht. In dieser Rolle wirkte er am Tariftreue- und Vergabegesetz NRW mit und unterstützte die Digitalisierung der Gewerbeanmeldungen. Er war außerdem Vertreter des Landes in den Aufsichtsräten der Köln Messe und der Duisburg Hafen AG.
Im Deutschen Behindertensportverband (2020–2022)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2020 wurde Burmester zum Generalsekretär des Deutschen Behindertensportverbands (DBS)[9] und des Nationalen Paralympischen Komitees ernannt. In dieser Rolle organisierte er unter anderem die Entsendung des deutschen Teams zu den Paralympischen Spielen in Tokio 2021.
Im Deutschen Olympischen Sportbund (2022–2024)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 2022 bis zum Dezember 2024 war Burmester Vorstandsvorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).[10] In dieser Funktion führte er die operative Leitung eines Verbands mit über 28 Millionen Mitgliedern in 87.000 Vereinen. Burmester vertrat den DOSB auf Bundesebene und war 2024 Mitglied der Delegationsleitung für die Olympischen Spiele in Paris[11]. Aufgrund seiner Kandidatur als Kölner Oberbürgermeister wurde Burmester am 3. Dezember 2024 mit sofortiger Wirkung als DOSB-Vorstandsvorsitzender abberufen.[3]
Weitere Mitgliedschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mitglied im Aufsichtsrat der Handball-Bundesliga von 2006 bis 2009[12] und engagierte sich von 2003 bis 2010 als Vizepräsident des Handballverbands Berlin.[13] Zudem unterstützte er die Organisation der Handball-Weltmeisterschaft 2007 in Deutschland.
- Mitglied im Hochschulrat der Deutschen Sporthochschule Köln[14]
- Mitglied im Rundfunkrat der Deutschen Welle[15]. Burmester engagiert sich bei Special Olympics Deutschland, im Rollstuhlbasketballverein 99ers Köln[16] und ist Mitglied beim FC Rheinsüd Köln e. V.
Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Torsten Burmester wuchs in Remscheid auf, lebt im Kölner Stadtteil Rodenkirchen und hat zwei Töchter. Sein Vater war Wäscher und Glätter im städtischen Krankenhaus, seine Mutter Reinigungskraft im Rathaus.[5]
Veröffentlichungen und öffentliche Stellungnahmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Torsten Burmester äußerte sich in Interviews und Gastbeiträgen zu Themen wie Sportförderung, Olympia-Bewerbungen und zur Energiekrise im Sportbereich. Zu seinen Beiträgen gehören unter anderem ein Gastbeitrag in der FAZ zur Spitzensportförderung[17] und Interviews zur Rolle des Sports in der Corona-Pandemie sowie zur Teilnahme russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten an internationalen Sportveranstaltungen.[18] In einem Interview im Deutschlandfunk[19] diskutierte er die Rahmenbedingungen für den Spitzensport in Deutschland und veröffentlichte im Kölner Stadt-Anzeiger ein Fünf-Punkte-Programm[20] zur Stärkung Deutschlands im internationalen Sport.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Neue Mitglieder des Hochschulrats ab dem 10.07.2024. In: dshs-koeln.de. Deutsche Sporthochschule Köln, abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ Aktuelles vom Deutschen Behindertensportverband. Zurück zur alten Leidenschaft. „Der Behindertensport steht für besondere Werte“: Torsten Burmester folgt als Generalsekretär des DBS auf Thomas Urban. In: dbs-npc.de. Deutscher Behindertensportverband, 27. Juli 2020, abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ a b Susanne Rohlfing: Deutscher Olympischer Sportbund feuert Kölner OB-Kandidaten. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 3. Dezember 2024, abgerufen am 3. Dezember 2024.
- ↑ Torsten Burmester: Persönliche Homepage von Torsten Burmester. In: dbs-npc.de. Abgerufen am 3. Dezember 2024.
- ↑ a b Susanne Rohlfing: OB-Wahlen 2025: Was der SPD-Kandidat Torsten Burmester in Köln „anpacken und verändern“ will. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 23. November 2024, abgerufen am 4. Dezember 2024.
- ↑ Bundesinnenministerium hat eine eigene Sportabteilung. In: dosb.de. Deutscher Olympischer Sportbund e. V., 25. Januar 2005, abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ CV Vorstandsmitglieder. In: dosb.de. Deutscher Olympischer Sportbund e. V., ehemals im ; abgerufen am 13. November 2024. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Kölner SPD schickt Sportfunktionär ins Rennen ums Rathaus. In: rundschau-online.de. Abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ Alexander Groth: DBS-Generalsekretär zieht erste Bilanz nach Amtsantritt und gibt einen Ausblick auf 2021. In: drs.org. 13. Januar 2021, abgerufen am 13. November 2024 (deutsch).
- ↑ Torsten Burmester übernimmt Vorstandsvorsitz des DOSB. In: dosb.de. Deutscher Olympischer Sportbund e. V., 6. Januar 2022, abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ Zweiter Teil des Nachberichts zum Paralympischen Jugendlager Tokio 2021. In: dbs-npc.de. Deutscher Behindertensportverband, 21. September 2021, abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ Arnulf Beckmann: „Wir brauchen Handballhelden“ – Torsten Burmester im Gespräch. In: handball-world.news. Abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ HVB Präsidiumsmitglied Torsten Burmester in den Aufsichtsrat der HBL gewählt. In: fuechse.berlin. 6. Dezember 2006, abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ Mitglieder. In: dhhs-koeln.de. Abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ Rundfunkrat. In: Deutsche Welle. Abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ Köln 99ers - Rollstuhlbasketball. In: koeln99er.de. Abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ DOSB-Chef Torsten Burmester: Wie Deutschland mehr Medaillen gewinnt. In: FAZ. 21. November 2022, abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ „Kneifen nicht“: DOSB will Olympia und mehr Wertschätzung. In: Aachener Zeitung. 13. November 2024, abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ DOSB-Vorstandschef Burmester: „Sind zu langsam, zu wenig innovativ“. Torsten Burmester im Gespräch mit Maximilian Rieger. In: Deutschlandfunk. 3. September 2023, abgerufen am 13. November 2024.
- ↑ Olympia 2024: 5 Punkte für die Rückkehr unter die Top 5. In: ksta.de. 16. August 2024, abgerufen am 13. November 2024.
Personendaten | |
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NAME | Burmester, Torsten |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Sportfunktionär und Verwaltungsbeamter |
GEBURTSDATUM | 15. Januar 1963 |
GEBURTSORT | Uchte, Niedersachsen |