Toselli-Serenade

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Film
Titel Toselli-Serenade
Originaltitel Romanzo d’amore
Produktionsland Italien, Frankreich
Originalsprache Italienisch, Französisch, Deutsch
Erscheinungsjahr 1950
Länge 96 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Duilio Coletti
Drehbuch Fulvio Palmieri
Aldo De Benedetti
Suso Cecchi D’Amico
Duilio Coletti
Antonio Pietrangeli
Produktion Domenico Forges-Davanzati
Musik Gino Marinuzzi junior
Kamera Piero Portalupi
Schnitt Mario Serandrei
Besetzung

Toselli-Serenade ist eine italienisch-französische Filmromanze aus dem Jahre 1950 von Duilio Coletti mit Danielle Darrieux und Rossano Brazzi in den Hauptrollen und erzählt sehr frei von der tragischen Liebe des italienischen Komponisten Enrico Toselli zur Prinzessin Luise von Habsburg-Lothringen.

Prinzessin Luise von Habsburg-Lothringen ist aus dynastischen Gründen mit Friedrich August, Erbprinz von Sachsen, verheiratet worden. Sie genießt im Volk aufgrund ihrer modernen Ansichten bezüglich freiheitlich-demokratischer Belange ein hohes Ansehen. Der sächsische Hof unter der Herrschaft König Georgs sieht ihre Beliebtheit sehr kritisch, und daher nutzt der starrsinnige Monarch 1902 eine harmlose Eskapade der jungen Frau als Anlass dafür, sie in eine Nervenheilanstalt wegzusperren. Luise gelingt jedoch die Flucht nach Italien. In Florenz lernt sie den talentierten Komponisten und Pianisten Enrico Toselli kennen. Beide verlieben sich rasch ineinander. Als die Prinzessin beim Tod König Georgs 1904 nach Dresden zurückbeordert wird, um ihren ehelichen Pflichten nachzukommen, die Monarchie zu repräsentieren und ihren guten Ruf zum Wohle des Landes einzusetzen, lehnte sie dieses Ansinnen ab und bleibt in Italien.

Luise lebt mit Toselli in Florenz und heiratet nach der Annullierung ihrer Ehe 1907 den Musiker. Doch das Glück währt nur kurz, denn mit der Eheschließung beginnt Toselli in eine Schaffenskrise abzurutschen. Luise sieht in ihrer Anwesenheit ursächlich die Schuld für seine ausbleibenden künstlerischen Inspirationen. Sie beschließt, ihren Gatten für eine Weile allein zu lassen, in der Hoffnung, dass die Einsamkeit Toselli helfen kann, zu seinen künstlerischen Wurzeln zurückzufinden. Aber Enrico glaubt, verlassen und verraten worden zu sein, und erkrankt daraufhin schwer. Erst spät erfährt Luise von seinem gesundheitlichen Zustand und seinem sich abzeichnenden Ende. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, befindet sie sich im Ausland und kann nicht mehr zu ihrem Gatten zurückkehren. In ihrem letzten Lebensabschnitt wird sie schwermütig und verliert schließlich den Verstand.

Produktionsnotizen

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Toselli-Serenade wurde von Mitte Mai bis Anfang Juli 1950 mit Außenaufnahmen in Rom, Florenz, Stresa[1] und Wien (Schloss Schönbrunn, Theater in der Josefstadt)[2] hergestellt. Der Film wurde am 14. November 1950 uraufgeführt, die Deutschland-Premiere fand am 2. März 1951 statt.

Piero Gherardi gestaltete die Filmbauten, Maria de Matteis entwarf die Kostüme.

Historischer Hintergrund

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Der Film geht mit den historischen Fakten äußerst freigiebig um. Mit Ausnahme der Liebesbeziehung und der sehr kurzen Ehe mit Enrico Toselli (1883–1926) (Bildnis rechts oben) stimmt kaum eine der im Film geschilderten Begebenheiten. Prinzessin Luise (1870–1947) (Bildnis rechts unten) aus dem Haus Habsburg-Lothringen war nur sehr kurz (1907/08) mit Toselli zusammen. Bereits 1912 ließ sich das Ehepaar scheiden, sodass de facto alle im Film nach 1912 stattfindenden Begebenheiten nicht zutreffen.

Synchronisation

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Rolle Darsteller Synchronsprecher[3]
Prinzessin Luise von Habsburg-Lothringen Danielle Darrieux Gisela Trowe
Enrico Toselli Rossano Brazzi Peter Mosbacher

Hans F. Wilhelm zeichnete für das deutsche Dialogbuch und die Dialogregie verantwortlich.

Das Lexikon des Internationalen Films ließ kein gutes Haar an dem Streifen: „Die (völlig unhistorische) Ehebruchsgeschichte zwischen dem Komponisten Enrico Toselli (1883-1920) [sic!] und der Prinzessin Luisa von Toscana, die ihren Ehemann, König Friedrich August III. von Sachsen, als Kronprinzessin vor dessen Thronbesteigung (1904) bereits verlassen hatte, deren Ehe jedoch tatsächlich nie geschieden wurde. Anders in diesem rührseligen Film, der im Stil einer Gartenlauben-Geschichte Liebe, Krankheit, Verzicht und Tod (der Prinzessin Luisa im Jahr 1947) aneinanderreiht; voller haarsträubender Regiefehler und auch schauspielerisch niveaulos.“[4]

Einzelnachweise

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  1. Meldung. In: Oberösterreichische Nachrichten. Herausgegeben von der 12. Heeresgruppe für die Bevölkerung Oberösterreichs / Oberösterreichische Nachrichten. Herausgegeben von den amerikanischen Streitkräften für die Bevölkerung Oberösterreichs / Oberösterreichische Nachrichten. Unabhängiges Tagblatt österreichischer Demokraten, 24. Mai 1950, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/oon
  2. Toselli-Serenade in Schönbrunn. In: Wiener Kurier. Herausgegeben von den amerikanischen Streitkräften für die Wiener Bevölkerung, 23. Juni 1950, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wku
  3. Toselli-Serenade. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 9. Dezember 2024.
  4. Toselli-Serenade. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 30. Dezember 2022.