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Total Harmonic Distortion

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Der Ausdruck englisch Total Harmonic Distortion, abgekürzt THD (deutsch Oberschwingungsgesamtverzerrung, Gesamtoberschwingungsgehalt), ist im Rahmen der Signalanalyse eine Angabe, um die Größe der Anteile, die durch nichtlineare Verzerrungen eines Signals entstehen, zu quantifizieren. Es gibt verschiedene Festlegungen, die sich entweder auf das Verhältnis einer Leistungsgröße oder auf Feldgrößen wie den zeitlichen Verlauf einer elektrischen Spannung in Form eines Amplitudenverhältnisses beziehen.

Leistungsverhältnis

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Der THD ist definiert als das Verhältnis der summierten Leistungen Ph aller Oberschwingungen zur Leistung der Grundschwingung P1. Ein Rechtecksignal mit 50 kHz bspw. enthält eine sinusförmige Grundschwingung mit 50 kHz und Oberschwingungen mit dem 3-, 5-, 7-, 9-fachen etc. der Grundfrequenz, was sich im Rahmen der Fourieranalyse zeigen lässt.

Die Angabe kann in % des Verhältnisses der beiden Leistungen erfolgen, also

oder als Verhältnis der Leistungen in dB, also

Feldgrößen wie Spannungen, Ströme, gehen in den Bezug quadratisch ein. Für ein Spannungssignal ist das Verhältnis der Effektivwert-Spannungen dem Energie-Verhältnis gleichwertig:

In dieser Berechnung bedeutet Un die Effektivwert-Spannung Ueff der Harmonischen n.

Üblich ist auch die Angabe der THD+N, wobei N für Rauschen (englisch noise) steht.

Hier wird die Summe der Störleistungen Pstör = Störleistung der Harmonischen Ph plus Störleistung des Rauschens Prausch mit der Leistung des Gesamtsignals Pges verglichen.

Auch hier kann die Angabe in % oder in dB erfolgen, also

oder

Amplitudenverhältnisse

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Alternativ werden, unter anderem in der Tontechnik, auch die Amplitudenverhältnisse statt der Leistungsverhältnisse in Relation gesetzt und als THD bezeichnet. Dies führt zu folgender, von obiger Festlegung abweichende Definition:[1]

Der THD ist auch bei elektrischen Energieversorgungsnetzen von Bedeutung. Elektrische Geräte mit nichtlinearer Kennlinie wie Verbraucher mit Halbleiterbauelementen (Schaltnetzteil, Wechselrichter, Dimmer mit Phasenanschnittsteuerung usw.) beziehen aufgrund von schnellen Schaltvorgängen in den Halbleitern keinen sinusförmigen Strom aus dem Energieversorgungsnetz. Dadurch kommt es zu Rückwirkungen auf die Netzspannung, welcher zusätzliche harmonische Anteile eingeprägt werden, was wiederum eine Erhöhung des THD zur Folge hat. Wird dieser Oberschwingungsgehalt zu groß, können Störungen an anderen Verbrauchern auftreten und die allgemeinen Netzverluste und der Blindleistungsbedarf steigen. Ein niedriger THD der Netzspannung ist somit ein Merkmal einer guten Spannungsqualität. In Europa sind die einzuhaltenden Verträglichkeitspegel in der Norm EN 61000-2 bzw. EN 50160 definiert.

In der Energietechnik ist nach IEEE-Standard 1459–2010[2] die THD der Spannung definiert als

mit U dem Effektivwert der Spannung und U1 dem Effektivwert der Grundschwingung.

Für den Strom gilt analog:

.

Der Klirrfaktor ist als Amplitudenverhältnis ähnlich festgelegt, benutzt aber als Bezug den Effektivwert des gesamten Signals und nicht nur den Effektivwert der Grundschwingung. Bei einer Spannung U ist der Klirrfaktor k definiert als:

In englischsprachiger Fachliteratur wird der Klirrfaktor zur Unterscheidung als THDR, für englisch THD root mean square, bezeichnet.[3]

  • Jürgen Schlabbach: Elektroenergieversorgung. VDE-Verlag, 1995, ISBN 3-8007-1999-1.
  • DIN EN 61000-2-4 / VDE 0839 Teil 2-4: Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV). Mai 2005.
  • DIN EN 61000-4-7 / VDE 0847-4-7: Prüf- und Messverfahren – Allgemeiner Leitfaden für Verfahren und Geräte zur Messung von Oberschwingungen und Zwischenharmonischen in Stromversorgungsnetzen und angeschlossenen Geräten. VDE-Verlag, Dezember 2009.
  • Walt Kester: Understand SINAD, ENOB, SNR, THD, THD + N, and SFDR so You Don’t Get Lost in the Noise Floor. Analog Devices, Firmenschrift, 2005 (analog.com [PDF; 93 kB] MT-003).

Einzelnachweise

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  1. G. Randy Slone: The audiophile’s project sourcebook. McGraw-Hill, 2001, ISBN 0-07-137929-0, S. 10.
  2. IEEE: IEEE Standard Definitions for the Measurement of Electric Power Quantities Under Sinusoidal, Nonsinusoidal, Balanced, or Unbalanced Conditions. 2010.
  3. Doron Shmilovitz: On the Definition of Total Harmonic Distortion and Its Effect on Measurement Interpretation. Band 20, Nr. 1. IEEE Transactions on Power Delivery, 1. Januar 2005, doi:10.1109/TPWRD.2004.839744 (eng.tau.ac.il [PDF]).