Die 8. Etappe der Tour de France 2012 fand am 8. Juli 2012 statt. Sie war 157,5 Kilometer lang und führte von Belfort nach Porrentruy in der Schweiz. Im Jura mussten sieben Bergwertungen bewältigt werden, davon je eine der 4. und 3. Kategorie, vier der 2. Kategorie und eine der 1. Kategorie. Es gingen noch 181 von 198 Fahrern an den Start.
Die Strecke wies ein sehr hügeliges Profil auf. Sie führte in südlicher, östlicher und schließlich in nordwestlicher Richtung durch das Territoire de Belfort und das Département Doubs sowie durch die Schweizer Kantone Jura und Bern. Über Sochaux (320 m) gelangten die Fahrer in den französischen Teil des Juras. Dort standen drei Bergwertungen auf dem Programm, nämlich Bondeval (499 m), Passage de la Douleur (806 m) und Maison-Rouge (784 m). In Goumois (493 m) wurde der Doubs überquert, der die Grenze zur Schweiz bildet.
Auf Schweizer Boden ging es zunächst vom Tal des Doubs steil hinauf nach Saignelégier (979 m), einer weiteren Bergwertung. Kurz darauf folgte in Le Bémont die Verpflegungsstelle. Nach der Passage von Glovelier (515 m) und der Bergwertung in Saulcy (928 m) wurde in Les Genevez (1046 m) der Zwischensprint ausgetragen. Weiter ging es über Undervelier (536 m) zurück nach Glovelier. Über die Côte de la Caquerelle (834 m) wurde Saint-Ursanne (440 m) erreicht. Die Steigung von dort bis zur letzten Bergwertung, dem Col de la Croix (789) war bis zu 17 % steil. Zunächst steil abfallend, dann auf weitgehend flachem Terrain erreichten die Fahrer schließlich das Ziel in Porrentruy (434 m).
Nach fünf Kilometern setzte sich eine zehnköpfige Gruppe vom Feld ab. Jens Voigt konnte sich leicht absetzen und gewann die erste Bergwertung, während sich hinter ihm eine neue 22-köpfige Gruppe bildete. Auch die zweite Bergwertung entschied Voigt für sich. Mehrere Fahrer schlossen zu ihm auf; die Zusammensetzung der Spitzengruppe änderte sich laufend und das Feld lag weniger als eine halbe Minute zurück. Am Anstieg zur Côte de Maison Rouge setzte sich Blel Kadri leicht ab und kam als erster an der dritten Bergwertung an. In der Abfahrt bildete sich eine 20-köpfige Spitzengruppe mit rund 20 Sekunden Vorsprung auf das Feld.
Nach der Überquerung der Grenze setzte sich Jérémy Roy ab und entschied knapp vor Fredrik Kessiakoff die Bergwertung in Saignelégier für sich. Der Vorsprung auf die Verfolgergruppe betrug zu diesem Zeitpunkt 1 Minute, auf das Feld 3:20 Minuten. Roy fiel zurück, während Kessiakoff solo die Côte de Saulcy erreichte. Beim Zwischensprint in Les Genevez lag der Schwede bereits über eine Minute voraus, ebenso an der Côte de Caquerelle.
Am steilen Anstieg zum Col de la Croix begann Kessiakoffs Vorsprung deutlich kleiner zu werden. Davon profitierte Thibaut Pinot, der den Abstand kontinuierlich verringerte und den Schweden schließlich kurz vor der Passhöhe überholte. Gleichwohl konnte Kessiakoff mit dem zweiten Platz bei dieser Wertung die Führung im Bergpreisklassement übernehmen. Hinter ihnen bildete sich eine Verfolgergruppe mit neun Fahrern, unter ihnen Cadel Evans, Bradley Wiggins, Vincenzo Nibali, Denis Menschow und Fränk Schleck. Auf den letzten flachen Kilometern ließ sich Kessiakoff von der Verfolgergruppe überholen. Mit rund einer halben Minute Vorsprung gewann Pinot, der jüngste Fahrer der diesjährigen Tour, solo die Etappe.