Tränktrögel
Koordinaten: 50° 27′ 8″ N, 12° 45′ 31″ O Das Tränktrögel ist eine in Holz gefasste Quelle in den früheren Forstabteilungen 16–20 der Gemeinde Breitenbrunn/Erzgeb. im Erzgebirgskreis im Freistaat Sachsen. Sie befindet sich unweit der am Galgenflügel errichteten Schutzhütte „Rundteil“ (Rondell) unterhalb des Gipfels des Vorderen Rabenberges (912,8 m ü. NHN).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Zeit der Hutweide diente das Tränktrögel zur Tränkung des in den Wald getriebenen Viehs der Dorfbewohner. Heute wird der Ort vor allem als schattiger Rast- und Verweilplatz von Wanderern und Forstarbeitern genutzt. Im Sommer halten sich unzählige Köcherfliegenlarven im Quellwasser des Tränktrögels auf. Im Winter wird eine am Sportpark Rabenberg beginnende Rundloipe für Skifahrer nach dem Tränktrögel benannt.[1]
Das Tränktrögel am Rabenberg wird bereits in der Holz- und Forstordnung des Kurfürsten August von Sachsen aus dem Jahre 1560 erwähnt.
Vom Wegkreuz am Galgenflügel unweit des Tränktrögels führt als Verlängerung des von Johanngeorgenstadt kommenden Oberdörfer Flügels der Tränktrögelweg bis hinunter zu den Häusern der Neuen Sorge und zur Rabenberger Straße in Breitenbrunn.
Der Forstortname „Am Tränktrögel“ kehrt in mehreren Revieren des Erzgebirges wieder, so auch bei Conradswiese und Crottendorf. Auch auf der böhmischen Seite des Erzgebirges bei Kraslice (Graslitz) gibt es ein Tränktrögel in der heutigen Tschechischen Republik.[2]
Sagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um das Tränktrögel ranken sich mehrere Sagen, die der aus Johanngeorgenstadt stammende Sagenforscher Wolfgang Möhrig-Marothi in seinem mehrbändigen Werk Miriquidis Raunen erfasst hat. Beispielsweise wurde das Tranktrögel in früheren Jahrhunderten traditionell zum Holen von Osterwasser benutzt. Dabei durfte nicht gesprochen werden, damit das Wasser seine Wirkung nicht verlor.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Richard Berger, Breitenbrunn: Verschwindende und verschwundene Forstortnamen der Staatswaldungen um Breitenbrunn. Ein Beitrag zur Flurnamenforschung. In: Heimatblätter. Beilage des Erzgebirgischen Volksfreundes unter Mitarbeit des Museumsvereins Aue und des Altertumsvereins Schneeberg. Jg. 3, 1927, Nr. 9 vom 5. Juni. OCLC 315742841
- Siegfried Sieber: Rabenberg. In: Um Aue, Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt (= Werte unserer Heimat, 20), Berlin 1972, S. 184.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Tränktrögl-Loipe Rabenberg
- ↑ Pavel Palůch: Graslitz und Umgebung in alten Ansichtskarten, 2009, S. 34.