Tricouni-Beschlag
Der Tricouni-Beschlag ist ein Beschlag an Bergschuhen, der aus gebogenen Winkeln besteht, die auf der Unterseite gezackt sind, und einen sicheren Tritt auf Eis und weichen Untergründen ermöglichen.
Im Gegensatz zu Steigeisen können Tricouni-Beschläge zur Fortbewegung über felsige Untergründe nicht einfach von den Schuhen entfernt werden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Beschlag ist nach dem Erfinder (circa 1910), dem Genfer Edelsteinfasser Félix-Valentin Genecand, alias Tricouni[1] (1878–1957)[2] benannt. Es wird immer noch von der Schweizer Firma Tricouni in Bulle hergestellt. Die Winkel werden mit Nägeln an der Schuhsohle befestigt. Tricouni war ein berühmter Bergsteiger und mindestens zwei Bergspitzen sind nach ihm genannt: Tricouni Peak in Kanada, und Mount Genecand in Antarktika.[3]
Varianten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt verschiedene Varianten, wie der Tricouni-Beschlag eingesetzt werden kann. Praktisch immer wird der Beschlag an beiden Seiten des Schuhs angebracht. Im Bereich der Zehen und am Absatz werden häufig auch anstelle des Tricouni-Beschlags geschmiedete Eisen aufgenagelt, wobei das Eisen am Absatz einem Hufeisen ähnelt.
Einsatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bergschuhe mit Tricouni-Beschlag waren früher beim Bergsteigen durchaus üblich, was noch manchmal bei älteren Bergfilmen zu sehen ist. Heutzutage werden derartige Schuhe nur noch von Hirten, Holzfällern und Wildheuern verwendet, da der seitliche Beschlag beim Queren von steilen Grashängen bzw. auf nassen, gefällten Baumstämmen einen sicheren Stand bietet. Im reinen Felsgelände hat man mit Schuhen mit Tricouni-Beschlag zwar einen relativ sicheren Stand, braucht aber etwas Übung beim Klettern.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ (fr) Kurzer Lebenslauf von "Tricouni" ( des vom 24. Februar 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 206 kB). (In: Le Messager: Genevois, 16. Januar 2014, S. 24).
- ↑ Siehe die Todesanzeigen (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2022. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ("Tricouni n'est plus" (ohne Anführungszeichen) auf dem "Journal de Genève" suchen, und zu 21.01.1957-Seite erreichen), und also den Nachruf in dem SAC-Jahrbuch DE: "Félix Genecand, genannt "Tricouni" (1878–1957), Louis Seylaz, p. 159". In dem "Kurzem Lebenslauf" die Geburtsjahr (1879) ist unkorrekt.
- ↑ Association pour la sauvegarde du patrimoine historique de la commune de Veyrier: Félix-Valentin GENECAND - dit TRICOUNI (1879-1957)