Triglav-Pippau

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Triglav-Pippau

Triglav-Pippau (Crepis terglouensis)

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Cichorioideae
Tribus: Cichorieae
Gattung: Pippau (Crepis)
Art: Triglav-Pippau
Wissenschaftlicher Name
Crepis terglouensis
(L.) A.Kern.

Der Triglav-Pippau (Crepis terglouensis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Pippau (Crepis) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Triglav-Pippau (Crepis terglouensis), Illustration
Herbarexemplar

Vegetative Merkmale

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Der Triglav-Pippau wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 3 bis 10 Zentimetern. Er besitzt einen beblätterten, aufrechten Stängel. Die schrotsägeförmig-fiederteiligen Laubblätter mit geflügelten Stielen besitzen breit dreieckige Lappen und wellige Buchten.[1] Sie sind am Grund in einen Stiel zusammengezogen und kahl.[1]

Generative Merkmale

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Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Der unter dem Blütenkorbschaft ist verdickt. Der einzelne und endständige körbchenförmige Blütenstand weist einen Durchmesser von etwa 5 Zentimetern auf. Er ist auch oft von den obersten Stängelblättern umhüllt.[1] Die Korbhülle ist fast halbkugelig mit abstehenden schwarzen Haaren, aber drüsenlos; sie ist 13 bis 18 Millimeter lang.[1] Die Hüllblätter sind länglich-lanzettlich.[1] Der Blütenkorb enthält nur goldgelbe Zungenblüten, die fast doppelt so lang wie die Hülle sind.[1] Der Griffel ist gelb.[1]

Die Achänen sind 4 bis 5 Millimeter lang und tragen 10 bis 13 deutliche glatte Rippen.[1] Der Pappus ist weiß und so lang oder länger als die Achäne.[1]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 12.[2]

Der Triglav-Pippau ist ein lichtliebender Schuttpionier. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten.[2]

Der Triglav-Pippau gedeiht auf Rasen und Karbonat(fein)schutthalden in Höhenlagen von 1800 bis 2800 Metern. Crepis terglouensis ist eine Charakterart des Crepidetum terglouensis aus dem Verband Thlaspeion rotundifolii.[2] Crepis terglouensis ist in den Ostalpen von der Schweiz bis Niederösterreich verbreitet. Er ist in Österreich in den nördlichen Kalkalpen häufig, sehr selten in Niederösterreich, in den südlichen Kalkalpen zerstreut und in den Zentralalpen selten. Fehlt in Osttirol, Wien und im Burgenland. Es gibt Fundortangaben für die Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Deutschland, Italien und Slowenien.[3] Der Triglav-Pippau steigt im Tiroler Teil der Allgäuer Alpen auf Kleinschutt westlich des Biberkopfs bis in eine Höhenlage von 2300 Meter auf.[4] In den Bayerischen Alpen erreicht er eine Höhenlage von 2620 Meter, in Tirol 2719 Meter, in Salzburg 2550 Meter, in der Steiermark 2400 Meter, in Graubünden 2830 Meter und im Kanton Wallis 2500 Meter.[1]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3 (mäßig feucht), Lichtzahl L = 5 (sehr hell), Reaktionszahl R = 5 (basisch), Temperaturzahl T = 1 (alpin und nival), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[5]

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1782 unter dem Namen (Basionym) Leontodon terglouensis durch Belsazar Hacquet in Plantae Alpinae Carniolicae, S. 11. Das Artepitheton terglouensis leitet sich vom Triglav ab, dem höchsten Berg der Julischen Alpen und Sloweniens, der Ende des 18. Jahrhunderts auch Terglou genannt wurde.[1] Die Neukombination zu Crepis terglouensis (Hacq.) A.Kern. wurde 1881 durch Anton Kerner von Marilaun in Schedae ad Floram Exsiccatam Austro-Hungaricum, Band 1, S. 61 veröffentlicht.[3]

  • Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen. Erkennen und bestimmen (= Steinbachs Naturführer). Mosaik, München 2002, ISBN 3-576-11482-3.
  • Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k Gerhard Wagenitz et al.: Familie Compositae II. S. 1142–1144. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage Band VI, Teil 3, Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg 1987, ISBN 3-489-86020-9.
  2. a b c Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 994.
  3. a b Werner Greuter, 2006+: Compositae (pro parte majore). In: W. Greuter, E. von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. Datenblatt Crepis terglouensis In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  4. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 678.
  5. Crepis terglouensis (Hacq.) A. Kern. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 17. März 2021.
Commons: Triglav-Pippau (Crepis terglouensis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien