Trimethylboran
Strukturformel | ||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Trimethylboran | |||||||||||||||
Andere Namen |
| |||||||||||||||
Summenformel | C3H9B | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farbloses Gas[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
| ||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 55,92 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
gasförmig[1] | |||||||||||||||
Dichte |
2,318 g·l−1 (21,1˚C)[2] | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Siedepunkt |
−20,2 °C[1] | |||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
| ||||||||||||||||
Thermodynamische Eigenschaften | ||||||||||||||||
ΔHf0 |
−124,3 kJ/mol[4] | |||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Trimethylboran ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Bororganischen Verbindungen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Verbindung wurde erstmals im Jahr 1862 vom englischen Chemiker Edward Frankland hergestellt.[5][6] Detaillierter beschrieben wurde es dann 1921 durch die deutschen Chemiker Alfred Stock und Friedrich Zeidler.[7]
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trimethylboran kann durch Reaktion einer Methyl-Grignard-Reagenz mit Bortrifluorid in einer Di-n-butylether-Lösung unter einer Stickstoffatmosphäre gewonnen werden. Es wird gewöhnlich auch in Form seines Ammoniak-Adduktes NH3:B(CH3)3 dargestellt.[8]
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trimethylboran ist ein selbstentzündliches farbloses Gas, das heftig mit Wasser reagiert. Es zersetzt sich bei Erhitzung, wobei an Luft Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Boran und Boroxide entstehen können.[1]
Die Bindungslänge beträgt 157,8 pm (C–B) bzw. 111,4 pm (C–H). Der Bindungswinkel beträgt 120° (CBC) bzw. 112,5° (BCH).[9]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trimethylboran wird als Vorläufer für Borcarbid-Hartmetall-Dünnfilme durch chemische Gasphasenabscheidung eingesetzt. Es dient auch als Bor-Quelle bei der Abscheidung von Borphosphorsilikatglas (BPSG).[3]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f Eintrag zu Trimethylboran in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 1. Februar 2016. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Arkonic: TRIMETHYLBORON
- ↑ a b Datenblatt Trimethylboron, electronic grade, ≥98.35% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 28. Januar 2014 (PDF).
- ↑ David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-25.
- ↑ Rolf Werner Soukup: Chemiegeschichtliche Daten anorganischer Substanzen, Version 2020, S. 162 pdf.
- ↑ E. Frankland: Ueber eine neue Reihe organischer Verbindungen, welche Bor enthalten in Ann. Chem. Pharm. 124 (1862) 129–157, doi:10.1002/jlac.18621240102.
- ↑ A. Stock, F. Zeidler: Zur Kenntnis des Bormethyls und Boräthyls in Ber. dt. chem. Ges. 54 (1921) 531−541, doi:10.1002/cber.19210540321.
- ↑ Ross, Gaylon S.; Enagonio, Delmo; Hewitt, Clifford A.; Glasgow, Augustus R.: Preparation of high purity trimethylborane, Journal of Research of the National Bureau of Standards, 1962, Vol. 66A, No. 1, p. 59
- ↑ David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Structure of Free Molecules in the Gas Phase, S. 9-46.