Trimethylolpropantriacrylat

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Strukturformel
Strukturformel von Trimethylolpropantriacrylat
Allgemeines
Name Trimethylolpropantriacrylat
Andere Namen
  • 1,1,1-Trihydroxymethylpropyltriacrylat
  • 1,1,1-Trimethylolpropantriacrylat
  • TMPTA
  • 1,1,1-Tris(hydroxymethyl)propyltriacrylat
  • TRIMETHYLOLPROPANE TRIACRYLATE (INCI)[1]
Summenformel C15H20O6
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 15625-89-5
EG-Nummer 239-701-3
ECHA-InfoCard 100.036.077
PubChem 27423
Wikidata Q7670760
Eigenschaften
Molare Masse 296,32 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[2]

Dichte

1,1 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

< −20 °C[2]

Siedepunkt

> 390 °C[2]

Dampfdruck

< 0,1 Pa (20 °C)[2]

Löslichkeit

schwer löslich in Wasser (0,5 g·l−1 bei 20 °C)[2]

Brechungsindex

1,474 (20 °C)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​317​‐​319​‐​351​‐​410
P: 261​‐​264​‐​273​‐​280​‐​302+352​‐​305+351+338[2]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Trimethylolpropantriacrylat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Carbonsäureester.

Gewinnung und Darstellung

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Trimethylolpropantriacrylat kann durch Veresterung von Trimethylolpropan hergestellt werden. Acrylsäure ist eine bekannte Verunreinigung im technischen Produkt.[5]

Trimethylolpropantriacrylat ist eine wenig flüchtige, sehr schwer entzündbare, farblose Flüssigkeit, die schwer löslich in Wasser ist. Sie kann polymerisieren[2] weswegen das technische Produkt Hydrochinonmonomethylether als Inhibitor versetzt wird.[3]

Trimethylolpropantriacrylat ist ein trifunktionelles Acrylat-Monomer, das als Reaktivverdünner bei der radikalischen Strahlenhärtung und Quervernetzer in UV-härtbaren Lacken und Kunststoffen, z. B. für Druckplatten oder Kunststoffbeschichtungen, und zur Herstellung polyfunktioneller Aziridin-Härter verwendet wird.[2][6]

Sicherheitshinweise / Risikobewertung

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Bei Trimethylolpropantriacrylat wurde eine sensibilisierende Wirkung beim Menschen durch mehrere Fälle einer zum Teil beruflich bedingten Kontaktdermatitis nachgewiesen.[6]

Trimethylolpropantriacrylat wurde 2014 von der EU gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) im Rahmen der Stoffbewertung in den fortlaufenden Aktionsplan der Gemeinschaft (CoRAP) aufgenommen. Hierbei werden die Auswirkungen des Stoffs auf die menschliche Gesundheit bzw. die Umwelt neu bewertet und ggf. Folgemaßnahmen eingeleitet. Ursächlich für die Aufnahme von Trimethylolpropantriacrylat waren die Besorgnisse bezüglich Exposition von Arbeitnehmern, hohes Risikoverhältnis (Risk Characterisation Ratio, RCR) und weit verbreiteter Verwendung sowie der vermuteten Gefahren durch sensibilisierende Eigenschaften. Die Neubewertung fand ab 2014 statt und wurde von Frankreich durchgeführt. Anschließend wurde ein Abschlussbericht veröffentlicht.[7][8]

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zu TRIMETHYLOLPROPANE TRIACRYLATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 23. Oktober 2021.
  2. a b c d e f g h i j k l m Eintrag zu 1,1,1-Trimethylolpropantriacrylat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 11. Juli 2022. (JavaScript erforderlich)
  3. a b Datenblatt Trimethylolpropane triacrylate, contains 600 ppm monomethyl ether hydroquinone as inhibitor, technical grade bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. August 2014 (PDF).
  4. Eintrag zu 2-ethyl-2-[[(1-oxoallyl)oxy]methyl]-1,3-propanediyl diacrylate Vorlage:Linktext-Check/Escaped im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 26. Juli 2023. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. Eintrag zu Trimethylolpropane triacrylate in der Hazardous Substances Data Bank (via PubChem), abgerufen am 16. August 2014.
  6. a b Trimethylolpropantriacrylat (MAK Value Documentation in German language, 1998) – The MAK Collection for Occupational Health and Safety, doi:10.1002/3527600418.mb1562589d0027.
  7. Europäische Chemikalienagentur (ECHA): Substance Evaluation Conclusion and Evaluation Report.
  8. Community Rolling Action Plan (CoRAP) der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA): 2-ethyl-2-[[(1-oxoallyl)oxy]methyl]-1,3-propanediyl diacrylate Vorlage:Linktext-Check/Apostroph, abgerufen am 6. März 2022.