Tropenbahn

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Querschnitt und Längenansicht der Tropenbahn
Probezug mit Lokomotive „Eugen“ und antriebslosem Anhänger
Tropenbahn-Patentschrift aus dem Jahr 1895 bezüglich der „Aufhängung der Trägerschiene für einschienige Bahnen mit freischwebend hängenden Personenwagen“

Die Tropenbahn, auch Tropen-Schwebebahn genannt, war ein Konzept einer einschienigen Hängebahn zur Erschließung der Deutschen Kolonien.

Parallel zu den Detailplanungen für die Wuppertaler Schwebebahn, die 1894 beschlossen und 1901 eröffnet wurde, entwickelte deren Erfinder Eugen Langen die von ihm so benannte Tropenbahn. Der Industrielle Langen war als Zuckerfabrikant und zudem Mitglied im Kolonialrat selbst an der Ausbeutung der Rohstoffe in Afrika interessiert.

Bei der Tropenbahn handelt es sich um eine deutlich vereinfachte Version der Schwebebahn. Auch für die Tropenbahn ließ Langen 1895 in Köln-Deutz eine ringförmige Vorführanlage errichten. Anders als die Schwebebahn war die Tropenbahn nicht als Hochbahn konzipiert, weil keine Straßen zu überqueren waren. Sie war für leichten und „mäßig raschen“ Verkehr, wie zum Beispiel für landwirtschaftliche Zwecke, gedacht und sollte – insbesondere im Vergleich zu schmalspurigen Feldbahnen – verhältnismäßig günstig herzustellen sein, indem Dämme und Kunstbauten, abgesehen von großen Flusstälern oder Schluchten, fast ganz entfallen wären. Der Betrieb der seitlich offenen Wagen sollte durch tierische Kräfte mit Zugseil oder durch kleine elektrisch betriebene Lokomotiven erfolgen.

Nach Langens Tod am 2. Oktober 1895 richtete die Continentale Gesellschaft für elektrische Unternehmungen, die auch für den Aufbau und späteren Betrieb der Schwebebahn im Wuppertal zuständig war, anlässlich der vom 1. Mai bis zum 15. Oktober 1896 stattfindenden Berliner Kolonialausstellung im Treptower Park, dort eine 0,4 Kilometer lange Vorführstrecke der Tropenbahn ein. Sie führte von der Parkstraße zum Eingang der Ausstellung.[1]

Eine besondere Attraktion auf der Tropenbahn-Teststrecke in Köln war zudem das ebenfalls von Langen vorgestellte „schwebende Fahrrad“,[2] eine spezielle Fahrraddraisine mit nur zwei Rädern. Diese hatte eine Kettenübertragung und konnte in beiden Richtungen fahren. Das Fahrzeug war unter anderem für Bahnunterhaltungszwecke gedacht, das heißt an Stelle von klassischen vierrädrigen Eisenbahn-Draisinen.

  • Nina Kleinöder: Eine rheinische Schwebebahn in Afrika. In: Marianne Bechhaus-Gerst, Fabian Fechner, Stefanie Michels (Hrsg.): Nordrhein-Westfalen und der Imperialismus. Metropol Verlag, Berlin 2022, ISBN 978-3-86331-654-9. (fis.uni-bamberg.de)

Einzelnachweise

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  1. Ausstellungsbahnen Treptow auf berliner-bahnen.de, abgerufen am 8. Dezember 2024
  2. Ich habe das Ding einfach „Schwebebahn“ getauft…, Artikel auf elbhangkurier.de vom 1. Mai 2011, abgerufen am 6. Dezember 2024