Truppenküche
Eine Truppenküche (TrKü) ist eine stationäre Einrichtung zur Verpflegung der Truppenteile in der Garnison.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit der Entwicklung größerer Heere wurde es notwendig, für die Versorgung des Militärs entsprechende Einrichtungen wie die Truppenküchen und Kantinen zu betreiben. In den Garnisonen wurde die soldatische Ernährung und die Fourage für Kriegstiere zentral besorgt. Organisatorisch wurden Quartiermeister, Verpflegungstruppen oder Verpflegungsämter der Bundeswehr mit diesen Aufgaben betraut. Für das Kriegsgeschehen im Felde wurde der Umfang und die Mobilität der Versorgung an die Bedürfnisse und Beweglichkeit der jeweiligen Kriegsschauplätze ausgerichtet und mit Hilfe von Feldküchen und Feldbäckereien praktiziert.
Bundeswehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Truppenküchen der Bundeswehr dienen der Vor- und Zubereitung, der Ausgabe sowie dem Verzehr von Truppenverpflegung in Kasernen oder anderen Einrichtungen. Die etwa 3000 Mitarbeiter in den 244 Truppenküchen gaben im Jahr 2018 über 20 Millionen Mahlzeiten aus. Betreiber der Truppenküchen ist das Verpflegungsamt der Bundeswehr.[1]
In erster Linie Soldaten, aber auch andere Angehörige der Bundeswehr (Beamte, Arbeitnehmer und Richter), werden durch die Truppenküchen grundsätzlich Frühstück, Mittag- und Abendessen bereitgestellt.
Das Mittagessen umfasst drei Gänge. Es stehen zwei Vorspeisen und vier Hauptgerichte zur Auswahl, davon ein Tagesgericht, ein Gericht ohne Schweinefleisch, ein für die Geländeverpflegung geeignetes und ein vegetarisches Gericht. Regionale Essgewohnheiten finden Beachtung. Die Kombination mit Beilagen und Gemüse ist beliebig. Hinzu kommt ein Dessert, diverse Getränke inklusive Kaffee und Salat. Die bereitgestellten Mahlzeiten richten sich auch nach dem Bedarf an Nahrungsenergie der zu verpflegenden Dienststellen; von 2200 kcal pro Tag für Bundeswehrbehörden bis zu 3600 kcal pro Tag für Truppenteile der Kampftruppe. Mitunter werden die in der Truppenküchen zubereiteten Mahlzeiten für die Verpflegung der Offiziere in ein Offizierkasino verbracht.
Soldaten bezahlen ein Verpflegungsgeld, das dem Sachbezugswert nach § 2 Sozialversicherungsentgeltverordnung entspricht. Im Jahr 2024 beträgt dieser für das Frühstück 2,17 Euro, für Mittag- und Abendessen jeweils 4,13 Euro. Diese Beträge sind nicht kostendeckend, sodass die Verpflegung durch den Bund bezuschusst wird. Externe Gäste zahlen ein höheres Entgelt, welches im Jahr 2023 für das Frühstück 2,95 Euro, für Mittagessen 6,00 Euro und Abendessen 5,05 Euro betrug. Ist die Verpflichtung zur Teilnahme an der Gemeinschaftsverpflegung angeordnet, etwa bei Übungen, wird Gemeinschaftsverpflegung unentgeltlich bereitgestellt.
Mehrere Truppenküchen werden von einem IHK-geprüften Küchenmeister als Regionalmanager geleitet. Das Personal ist grundsätzlich zivil. Für die Feldköche der Verpflegungstruppenteile gibt es zweimal im Jahr Übungen in den Truppenküchen. Die Menüpläne der Truppenküchen sind grundsätzlich bundesweit einheitlich und können im Internet eingesehen werden.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Raimund Baczyński von Leskowicz: Zum Studium des Verpflegwesens im Kriege vom operativen Standpunkte. Kreisel & Gröger, Wien 1894, OCLC 894111255 (archive.org).
- Arnold Hiller: Die Gesundheitspflege des Heeres. Ein Leitfaden für Offiziere, Sanitätsoffiziere und Studierende. August Hirschwald, Berlin 1905, OCLC 250941055 (archive.org).
- Sabine Klatt: Einsatzverpflegung gestern – heute – morgen. Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Feldverpflegung und des Feldküchenbetriebs. In: Bundeswehr (Hrsg.): Wehrmedizinische Monatsschrift. 62. Jahrgang, Heft 4, 3. April 2018, S. 97–107 (bundeswehr.de [PDF; 3,5 MB]).
- Wilhelm René de l’Homme de Courbière: Grundzüge der deutschen Militärverwaltung. E.S. Mittler und Sohn, Berlin 1882, OCLC 1194216367 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Otto von Meixner: Historischer Rückblick auf die Verpflegung der Armeen im Felde. Seidel & Sohn, Wien 1895, OCLC 1027342278 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Otto von Meixner: Die Brot- und Fleischverpflegung kriegshistorisch beleuchtet. In: Organ der Militärwissenschaftlichen Vereine. Band 57. Seidel & Sohn, Wien 1898, S. 3–30 (Textarchiv – Internet Archive).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Truppenküche – in 60 Sekunden. In: bundeswehr.de. 24. Juli 2019 .
- Armina Vieth: Funkkreis: Was eine Truppenküche in Berlin so besonders macht. In: bundeswehr.de. 20. Mai 2021 .
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Das Verpflegungsamt der Bundeswehr. „Mahlzeit. Jederzeit. Weltweit“. In: bundeswehr.de. Abgerufen am 4. Juli 2021 (inkl. aktueller Speisepläne).