Tschögglberg

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Landschaft am Salten

Der Tschögglberg oder Tschöggelberg (italienisch Monzoccolo) ist ein Bergrücken im Südwesten der Sarntaler Alpen. Er erstreckt sich zwischen Bozen und Meran am linken Ufer der Etsch in Südtirol (Italien). Im Westen wird der Tschögglberg vom Etschtal begrenzt, im Osten vom Sarntal und im Süden vom Bozner Talkessel. Im Norden wird er vom Ifinger, von der Verdinser Plattenspitze, der Hochplattspitze und dem Großen Mittager überragt. Im südlichen Teil des Bergrückens befindet sich das ausgedehnte Hochplateau des Salten.

Die Dörfer auf dem Tschögglberg liegen überwiegend in 1000–1500 m s.l.m. Höhe und gehören (von Nord nach Süd) zu den vier Gemeinden Hafling, Vöran, Mölten und Jenesien.

Blick auf Flaas

Der Tschögglberg gehört zusammen mit dem Ritten und dem Regglberg zu den größtenteils aus der Etschtaler Vulkanit-Gruppe (Bozner Quarzporphyr) aufgebauten mittelgebirgigen Höhenzügen in der Gegend um Bozen. Das vorherrschende Porphyr-Gestein ist vulkanischen Ursprungs und stammt aus dem Erdzeitalter des Perm. Das heutige Relief des Tschögglbergs wurde wesentlich durch eiszeitliche Gletschertätigkeit geprägt. Die Landschaft ist heute von Wiesen und Weideflächen im Wechsel mit ausgedehnten Wäldern bestimmt. Die höchste Erhebung des Tschögglberges ist das Kreuzjoch (2086 m s.l.m.).

Vom Tal aus ist der Tschögglberg über mehrere Straßen und Seilbahnen erschlossen. Straßenverbindungen führen von Meran nach Hafling, von Terlan nach Mölten und von Bozen nach Jenesien hoch. Eine Verbindungsstraße führt von Jenesien über Flaas, Mölten und Vöran nach Hafling. Das Etschtal mit dem Tschögglberg verbindende Seilbahnen bestehen zwischen Vilpian und Mölten (Seilbahn Mölten) sowie zwischen Burgstall und Vöran (Seilbahn Vöran). Die Seilbahn zwischen Bozen und Jenesien (Seilbahn Jenesien) hat den Betrieb am 24. November 2020 vorerst eingestellt.

Nicht restlos geklärt ist der Namensursprung des Tschögglberges, der erst seit dem 19. Jahrhundert breitere Verwendung fand. Vermutet werden ein Zusammenhang mit dem auf dem Hochplateau relativ häufig verbreiteten Hof- und Schreibnamen „Zöggeler (Zeggeler)“ oder aber eine ursprünglich pejorative Bedeutung als Scheltname, zumal mit „Tschöggl“ ein plumper, grober Bauer bezeichnet wurde.[1]

Der Salten (italienisch Salto) im Süden des Tschögglbergs ist eine in Südtirol einmalige Kulturlandschaft. Seine Weiden und intensiv genutzten Bergwiesen sind von verstreut stehenden Lärchen durchsetzt. Die höchste Erhebung des Salten ist die Tschaufenhöhe auf 1468 m.

Die geographische Bezeichnung ist im Jahr 1242 im Register des Bozner Notars Jakob Haas als Salten bezeugt[2] und beruht auf der mittellateinischen Ableitung aus „saltus“ (‚Wald‘) und dem deutschen Namensbildungssuffix „-en“.[3] Bereits im 14. Jahrhundert erscheint die Bezeichnung auch als Herkunftsname; so ist im Jahr 1359 ein Christanus ab dem Salten urkundlich bezeugt.[4]

Blick von Westen über das Etschtal zum langgestreckten Tschögglberg
  • Josef Tarneller: Die Hofnamen im Burggrafenamt und in den angrenzenden Gemeinden (Meraner Gegend, Schnals, Passeier, Tschögglberg, Sarntal, Gericht Neuhaus, Gericht Maienburg, Deutschgegend auf dem Nons, Ulten und Martell) (Archiv für Österreichische Geschichte, Bd. 100, 1. Hälfte). Wien: Alfred Hölder 1909–1911. (Digitalisat online bei Teßmann)
  • Karl Finsterwalder: Sprache und Geschichte in den Ortsnamen am Tschögglberg. In: Der Schlern 47, 1973, S. 379–386.
  • Josef Rampold: Bozen: Mittelpunkt des Landes an der Etsch und im Gebirge. Die Stadt und Wanderungen in den Gebieten Salten, Sarntal, Ritten, Eggental (= Südtiroler Landeskunde. Band 7). 4. Auflage. Athesia, Bozen 1985, ISBN 88-7014-050-4.
  • Helmut Stampfer (Hrsg.): Bauernhöfe in Südtirol. Band 3: Tschögglberg. Athesia, Bozen 1999, ISBN 88-8266-003-6.
  • Richard Furggler, Anton Oberkofler: Tschögglberg: Jenesien – Mölten – Vöran – Hafling. Bozen 1999, ISBN 978-88-7014-206-8

Einzelnachweise

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  1. Deutungen nach Bruno Pokorny: Meran: hundert Jahre Kurort 1836–1936. Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort. Innsbruck: Wagner 1936, S. 184–185; Pokorny beruft sich partiell auf Tarneller: Höfenamen Burggrafenamt, S. 185.
  2. Hans von Voltelini, Franz Huter (Bearb.): Die Südtiroler Notariats-Imbreviaturen des 13. Jahrhunderts. Teil 2: Acta Tirolensia 4. Wagner, Innsbruck 1951, S. 79, Nr. 125.
  3. Egon Kühebacher: Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte. Band 3: Die Namen der Gebirgszüge und Einzelgipfel Südtirols. Athesia, Bozen 2000, ISBN 88-8266-018-4, S. 253.
  4. Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band 1. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2005, ISBN 88-901870-0-X, S. 341–343, Nr. 694, Bezug S. 342.
Commons: Tschögglberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 46° 36′ N, 11° 17′ O